Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler

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machen, muss man nur ein paar Testflüge absolvieren. Sie vermarkten es für den Einsatz bei den Polizeibehörden im Inland.«
    »Ohne die Hellfire-Raketen, hoffe ich.«
    »Ja, als Überwachungsdrohne. Aber entscheidend ist, dass sie für leichten Transport, schnelle Ausbildung und einfache Bedienung ausgelegt ist.«
    »Lassen Sie mich raten. Ein Exemplar wird vermisst.«
    »Das ist richtig.«
    »Sie glauben, sie werden sie gegen diese Schule einsetzen?«
    »Diese Schule, und wenn das nicht reicht, gegen andere.«
    Ich antwortete nicht. Ich dachte zurück an die Unterhaltung mit Treven im Lastwagen, als ich ihm gesagt hatte, dass meiner Meinung nach als nächstes Schulen drankamen. Damals hatte ich es nicht wirklich geglaubt. Hatte tief drinnen nicht wahrhaben wollen, dass irgendjemand so weit gehen würde. Aber das war natürlich naiv gewesen. Der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung.
    »Sind Sie noch dran?«, fragte er.
    »Ich bin da.«
    »Also, ich glaube, der Plan sieht so aus, dass Gillmors nicht eingeweihtes, unter falscher Flagge segelndes Team in die Aula der Schule eindringen und die Anwesenden mit automatischen Pistolen zusammenschießen soll. Mit vier Mann kann man die Schule nicht komplett unter Kontrolle bringen, aber großen Schaden anrichten, sobald man drin ist. Es wird also Zeugen geben. Deshalb wird Gillmor das Gebäude, während sich das Team darin aufhält, mit zwei Hellfire-Raketen dem Erdboden gleichmachen. Alle Überlebenden werden nur von irren islamistischen Terroristen berichten, die
Allahu Akbar
brüllten, und jeder wird glauben, sie hätten vorher hochexplosive Sprengsätze angebracht, um wie Märtyrer zu sterben.«
    Ich überlegte. »Ist diese Information zuverlässig?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Wenn das der Plan ist, hat er eine Menge Haken. Es wird zum Beispiel Zeugen geben, die ein eigenartiges Flugzeug beschreiben.Vielleicht eines, das Raketen unter den Flügeln abfeuerte.«
    »Wo soll da das Problem liegen? Das ist irrelevant. Der Iran hat kürzlich die Einführung eigener Drohnen verkündet. Also selbst wenn es eine Sichtung geben sollte, würde ein hochrangiger Beamter im Weißen Haus einen schwanzwedelnden Reporter anrufen und ›inoffiziell aus höchsten Kreisen‹ verlauten lassen, dass die Regierung von einer Beteiligung des Iran ausgeht. Die Öffentlichkeit ist bereits darauf konditioniert, den Iran für die Quelle alles Bösen zu halten. Wenn der schwanzwedelnde Reporter also diese Information erhält, passt sie perfekt in die bereits bestehende Legende, und die Öffentlichkeit schluckt sie als Tatsache.«
    »Wenn ich es nicht besser wüsste«, sagte ich, trotz aller widrigen Umstände ein Lächeln unterdrückend, »dächte ich, Sie hätten selbst ein Regiment an schwanzwedelnden Reportern bei Fuß stehen.«
    »He, in dieser Stadt ist das wichtiger als ein Hofstaat. Aber wir waren beim Iran. Es läuft auf Folgendes hinaus: Bei jeder größeren Katastrophe gibt es hinterher eine Anzahl von Zeugen, die seltsame Erscheinungen beschreiben. Die Mainstream-Medien sind darauf trainiert, so etwas zu ignorieren, außer, sie haben anderslautende Anweisungen.«
    »Und wenn jemand es mit dem Handy filmt?«
    »Es gibt Aufnahmen von UFOs. Vom Ungeheuer von Loch Ness. Das lässt sich alles wegerklären.«
    »Wollen sie damit sagen, das Ungeheuer von Loch Ness wäre echt?«
    »Das kann ich weder bestätigen noch dementieren.«
    »Was ist mit den Trümmern? Das FBI wird den Tatort mit einem feinen Sieb durchkämmen. Die Spurensicherung wird nachweisen können, was die Explosionen verursachte.«
    »Sehen Sie sich doch an, wie das FBI die Anthrax-Ermittlungengehandhabt hat. Man wird ihm empfehlen, der Öffentlichkeit zu erzählen, was sie hören soll, und ansonsten den Fall abzuschließen. Die Mainstream-Medien werden die Sache weisungsgemäß totschweigen und abgesehen von ein paar Bloggern ist das dann das Ende.«
    »Aber wir sprechen hier von handfestem Beweismaterial. Am Tatort.«
    »John, hören Sie mir zu. Sie verstehen nicht. Das Land ist traumatisiert. Wenn die Menschen ihren Führern glauben wollen, dann tun sie das. Sie werden die Wahrheit nicht akzeptieren. Wissen Sie, es spielt keine Rolle, ob die CIA Kennedy ermorden ließ. Es spielt keine Rolle, ob 9/11 das Werk von Insidern war. Selbst, wenn man solche Dinge beweisen könnte, würden die Beweise ignoriert werden, denn aus quasi-religiösen Gründen kann die Nation solche Gedanken nicht akzeptieren. Besonders in Zeiten wie