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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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– dieser Versager Treven war wieder auf dessen typisches Süßholzgeraspel hereingefallen –, aber damit konnte Larison leben, jedenfalls fürs Erste. Sein ursprünglicher Plan hatte gelautet, Hort von Rain, Dox und Treven ausschalten zu lassen und dann die Klappe zuzumachen, indem er sie ebenfalls umlegte. Aber Hort war jetzt Zivilist, insofern kam man leicht an ihn heran und es war vielleicht nicht so wichtig, dass die operative Reihenfolge sich umgekehrt hatte. Alle Schlachtpläne veränderten sich, wenn sie auf die Realität des Krieges trafen. In diesem Kontext war die Änderung unbedeutend. Und letzten Endes irrelevant.
    Er würde bei der ersten Gelegenheit zuschlagen, wahrscheinlich, sobald sie ins Motel zurückkamen und er wieder bewaffnet war. Es gab wirklich nur zwei Dinge zu bedenken. Eines davon war das Geräusch der Schüsse. Aber sie hatten noch die schallgedämpften Pistolen, die sie den toten Typen vor Keis Wohnung abgenommen hatten. Wenn er an eine davon herankam, ohne dass jemand misstrauisch wurde, war das Lärmproblem gelöst.
    Und dann blieb die Reaktion derjenigen einzukalkulieren, die den ersten Schuss überlebten. Aktion war immer schneller als Reaktion und er war ziemlich sicher, dass er alle drei umlegen konnte, bevor einer eine Chance hatte zu reagieren. Aber ziemlich sicher war unter den gegebenen Umständen nicht wirklich beruhigend. Der kleinste Fehler konnte tödlich sein. Treven, Rain und Dox waren allesamt außergewöhnliche Kämpfer und Larison musste mit extrem schnellen Reaktionen rechnen, wenn die Schießerei begann. Er beschloss, Treven als ersten umzulegen, weil er der beste Kampfschütze war. Dann Rain, denn Rain besaß die schärfsten Instinkte. Und Dox als letzten, weil er das größte Ziel bot und daher am schwersten zu verfehlen war.
    Dox. Anfangs hatte er nicht viel von dem großen Scharfschützen gehalten, aber sein Respekt vor ihm war gewachsen. Diese Vorstellung im Hilton in Washington war etwas fürs Guinnessbuch gewesen und Larison musste zugeben, dass sie sich ohne Dox ziemlich sicher eine Sekunde später gegenseitig über den Haufen geschossen hätten. Und als es gestern Nacht beinahe wieder dazu gekommen wäre, war er wider Willen beeindruckt gewesen, wie leicht Dox seine leutselige Art abgestreift und sich von tödlicher Ruhe und Gelassenheit gezeigt hatte. Es kam selten vor, dass ein Mann eine so bedrohliche Haltung in Larisons Gegenwart aufrechterhalten konnte. Er fragte sich, ob er die operative Reihenfolge vielleicht abändern und Dox zuerst ausschalten sollte.
    Das Problem war, ein Teil von ihm wollte keinen von ihnen erledigen. Nicht einmal Treven, der dämlich genug gewesen war, Hort davonkommen zu lassen, als er seine Leiche problemlos mit dem Gesicht nach unten in einem einsamen Canyon in den Hügeln von Hollywood hätte ablegen können.
    Sie waren kompetent. Verlässlich. Und sie arbeiteten als Team gut zusammen. Okay, Treven war nervtötend ernsthaft und Dox eine Knallcharge und Rain erinnerte Larison zu sehr an sich selbst, um ihm jemals ganz zu vertrauen. Aber … Scheiße, jedes Mal, wenn er das Szenario durchspielte, sie umzulegen, stellte er fest, dass er statt seiner üblichen, emotionslosen Einschätzung von Winkeln und Entfernungen und Chancen etwas anderes spürte, etwas Belastendes, Unangenehmes und Unheilvolles. Als ob ein Teil seines Verstands sich vorstellte, wie es war, mit dem Wissen und den Bildern zu leben, die ihn später verfolgen würden, und ihn warnte, anflehte, sich diese Last nicht aufzubürden. Der Preis, wie Rain es formuliert hatte. Er schleppte schon zu viel mit sich herum.
    Er versuchte, das alles auszublenden, aber es gelang ihm nicht. Er redete sich ein, dass er keine Wahl hatte, weil es schlicht undeinfach eine Frage der operativen Sicherheit war. Er war nicht überzeugt. Er sagte sich, dass sie mit ihm dasselbe tun würden. Er glaubte es nicht. Er argumentierte, dass es besser wäre, auf Nummer Sicher zu gehen und zu überleben, als ein Risiko einzugehen und zu sterben. Die Worte klangen hohl.
    Das Schlimmste war gewesen, als Rain ihn beiseite gezogen und versucht hatte, mit ihm zu reden. Was hatte er gesagt?
Ich versuche, Ihr Freund zu sein.
Das Furchtbare daran war, dass Larison ihm glaubte.
    Aber er hatte auch gespürt, wie ihm einen Sekundenbruchteil lang die Kontrolle zu entgleiten drohte, als dieser Clown Dox das mit dem Arschficken gesagt hatte. Wie oft hatte er das vor Millionen Jahren in den Militärbaracken

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