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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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sagte er. »Aber, wie Sie sehen, nicht gerade in der gehobensten Umgebung. Wenn Sie nichts dagegen haben, folge ich Ihnen einfach mit dem Wagen, bis Sie dort sind, um sicherzugehen, dass nichts passiert.«
    Sie zog sich an seiner Hand hoch und stieg aus dem Kofferraum. Noch einmal sah sie sich um. »Okay.«
    Sie hielt immer noch seine Hand. Er drückte sie kurz, bevor er sie losließ.
    »Ich weiß, es klingt unter den gegebenen Umständen ziemlich lahm«, sagte er, »aber ich möchte mich dafür entschuldigen, was wir Ihnen angetan haben. Ich hätte mich nie darauf einlassen sollen. Es war falsch und ich bedauere es aufrichtig.«
    Sie sagte: »Danke.«
    Er schüttelte beschämt den Kopf. »Es gibt nicht das Geringste, wofür Sie mir danken müssten. Ich habe Ihnen etwas Schreckliches angetan.«
    Sie sah ihn an. »Ich wusste, Sie würden mir nicht wehtun. Sie waren der Grund, warum ich keine Angst hatte.«
    Das machte es nur noch schlimmer. »Ich glaube nicht, dassdas sehr viel zählt.«
    »Für mich schon.«
    »Süße«, sagte er sanft, »haben Sie schon einmal von der Sache gehört, die man Stockholm-Syndrom nennt?«
    »Ich weiß, was das ist. Und ich leide nicht darunter. Wenn die Polizei die Tür zu diesem Zimmer eingetreten hätte, ich hätte mich nicht schützend über Sie geworfen, das kann ich Ihnen versichern.«
    Er lächelte. Unter anderen Umständen hätte er gesagt, dass es auch nette Aspekte gehabt hätte, wenn sie sich über ihn warf. Stattdessen meinte er: »Sie rauben mir alle Illusionen.«
    Sie lachte, nur ein wenig. »Es hätte für mich viel schlimmer sein können. Sie haben es mir erleichtert. Immer, wenn ich diesen furchterregenden Typen ansah, diesen Larison, dachte ich: ›Dox würde es nicht zulassen‹.«
    Er fragte sich, ob sie mit ihm spielte. »Das haben Sie wirklich gedacht?«
    Sie nickte. »Ja.«
    Er sah zu Boden. »Wenn ich etwas getan habe, um Ihnen diese Tortur ein wenig zu erleichtern, dann freut es mich. Aber es war trotzdem eine Tortur und ich war daran beteiligt. Glauben Sie mir, ich weiß, dass Sie jetzt vor Erleichterung und Dankbarkeit platzen, aber später? Es wird sich alles setzen. Sie werden begreifen, was Sie durchgemacht haben. Gefangen gehalten zu werden, wie wir es mit Ihnen getan haben, ist keine Kleinigkeit.«
    »Sie klingen, als hätten Sie selbst Erfahrung damit.«
    Er zweifelte, ob er noch mehr sagen sollte, tat es dann aber trotzdem. »Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich von ein paar Männern entführt wurde. Ich will nicht ins Detail gehen, aber Elektroschocks, mehrfaches Waterboarding und Drohungen gegen die gute alte Nessie gehörten dazu. Ja, ich bin nicht unvertraut mit dem, was Sie in den kommenden Tagen und Wochen durchmachen werden. Ich wünschte, ich könnte etwasdagegen tun, aber das ist unmöglich. Ich kann Ihnen nur noch einmal sagen, wie leid es mir tut.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Nessie?«
    Er schüttelte den Kopf und wusste, dass er keinen so blöden Scherz hätte machen sollen. »Vergessen Sie’s.«
    Er reichte ihr ihre Umhängetasche. Sie schlang sie sich über die Schulter.
    »Was hat mein Vater Ihnen angetan?«, fragte sie.
    Er schüttelte wieder den Kopf. »Ich will nicht darüber reden. Wir hätten Sie da nie hineinziehen dürfen. Aber ich bitte Sie, mir noch etwas zu sagen.«
    »Was?«
    Er sah sich um. Die Straße mit dem rissigen Asphalt, der Stacheldraht, die unter dem unbarmherzigen Auge der Sonne von Los Angeles glühten.
    »Wie sind Ihre Pläne? Ich meine, für die Zukunft. Filmschule … Sie wollen Filme drehen?«
    Sie lächelte. »Ja, das möchte ich. Manchmal fällt der Apfel ziemlich weit vom Stamm, hm?«
    »Kann man sagen. Das freut mich. Ich mag Filme. Wann werde ich Ihre zu sehen bekommen?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe ein Drehbuch geschrieben, das ich für großartig halte. Aber die Finanzierung ist heutzutage schwierig. Mal sehen.«
    »Finanzierung, hm?«
    Sie schüttelte leicht den Kopf, als würde sie nicht verstehen, worauf er hinaus wollte.
    »Wenn Sie nach Hause kommen«, sagte er, »sehen Sie auf dem Grund Ihrer Tasche nach. Da liegen ein paar kleine Steine. Sie sehen nicht nach viel aus, aber es sind Diamanten. Ich weiß nicht, was ein Film kostet, und für Harry Potter wäre es wahrscheinlich zu wenig, aber für den Anfang sollte es reichen.«
    Sie sah ihn an, dann sagte sie: »Ist das Ihr Ernst?«
    Er blickte sie mit gespielter Strenge an. »In der kurzen Zeit, die wir uns kennen, habe ich Sie da je

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