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Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Khoury
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schließe die Augen und zwinge mich, es auszusprechen. »Ich weiß jetzt, was es ist.« Dann sprudelt es aus mir heraus wie der Wasserfall, unter dem Eio und Ami schwimmen. Ich verschweige nichts. Ich erzähle ihr von unserem Streit im Dschungel, von Eios Gefühlen für mich, von meiner Absicht – und meinem Scheitern –, Sneeze zu töten, von dem Marsch zur Falkschlucht und der Legende von den Kaluakoa, die gar keine Legende ist. Ganz zum Schluss erzähle ich ihr noch von der Elysia-Pflanze, die aus meinen Tränen gewachsen ist.
    Sie schlägt die Hand vor den Mund und blickt zu Boden. So steht sie auch zwei, drei, vier Minuten noch da, nachdem ich fertig bin. Ich zähle im Kopf die Sekunden. Endlich blickt sie wieder auf. Ihre Pupillen sind nur noch winzige Pünktchen. »Bist du… bist du sicher? Dass sie Menschen umbringen, Pia?«
    »Ich weiß es nicht!« Ich fahre mir mit der Hand durchs Haar und gehe vor ihr auf und ab. »Alles, was ich über Elysia weiß – außer der Tatsache, dass ich sie mit meinen Tränen wachsen lassen kann –, stammt von der Erfahrung, die die Kaluakoa damit gemacht haben. Vielleicht ist es ja nicht nötig, Menschen umzubringen, um Immortis herzustellen. Vielleicht kann man ihnen nur ein wenig Blut abnehmen, es mit Elysia mischen… Wir sind Wissenschaftler. Wir haben Technologie und Arzneimittel und Ratten als Versuchstiere. Falk hat bestimmt einen Weg gefunden, wie es auch ohne zu töten geht.« Nur nicht für meine Großeltern. Ich bleibe stehen und schaue sie verzweifelt an. »Oder?«
    Sie beißt sich auf die Lippen und blickt einen Moment lang mit zusammengekniffenen Augen auf den Boden, bevor sie antwortet. »Wo hätten die Wissenschaftler denn überhaupt Leute herkriegen sollen, denen sie Elysia injizieren konnten? Sie konnten ja nicht ständig Testpersonen von außerhalb holen. Das wäre doch irgendwann aufgefallen. So etwas ist nicht durchführbar. Du hast recht. Es muss einen anderen Weg geben.« Sie senkt die Stimme zu einem Flüstern. »Ganz sicher muss es einen geben. Falls es stimmt… ist es schlimmer, als ich dachte. Ich wusste, dass sie Geheimnisse hüten, aber auf so etwas wäre ich nie gekommen.«
    »Onkel Antonio hat mich gewarnt. Er wollte, dass ich abhaue, aber ich habe ihm nicht geglaubt. Das heißt, eigentlich schon, ich wollte es nur nicht glauben.«
    »Ganz ruhig, Pia. Wie du gesagt hast: Noch wissen wir nichts Konkretes.« Sie hält mich auf Armeslänge von sich und schaut mich streng an. »Du siehst jetzt zu, dass du Antonio findest und den Rest der Geschichte erfährst. Keine voreiligen Schlüsse.«
    »Glaubst du, es stimmt?«, frage ich. »Glaubst du, sie haben mit Elysia Menschen getötet?«
    Sie zuckt zögernd mit den Schultern, aber ich sehe die Angst in ihren Augen und weiß, dass ihre Antwort Ja ist. »Such Antonio«, sagt sie nur.
    Ich nicke und knie mich neben Alai, um ihn hinter den Ohren zu kraulen. Doch er faucht und stellt die Nackenhaare auf. Sein Blick ist wild. Fassungslos ziehe ich meine Hand zurück und starre ihn an. »Alai?«
    Er schüttelt den Kopf und dreht mir mit hoch erhobenem Schwanz den Rücken zu.
    »Er ist nur launisch«, tröstet mich Tante Harriet rasch. Sie blickt zum Himmel. »Es ist das Wetter. Ein Unwetter zieht auf, da braut sich ganz schön was zusammen. Ich kümmere mich um ihn. Komm später zu mir und erzähl mir, was Antonio gesagt hat. Sollten unsere schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheiten« – sie holt tief Luft – »bist du nicht die Einzige, die abhaut.«
    »Okay.« Traurig blicke ich zu Alai, doch weil Tante Harriet darauf besteht, mache ich mich auf die Suche. Trotz aller Bemühungen, den Anblick loszuwerden, sehe ich ständig Alais Augen vor mir, die mich feindselig anschauen.
    Ich durchkämme gerade den Garten, als Onkel Jakob mich anhält. Bei seinem Anblick setzt mein Verstand aus. Ich zwinge mich zu atmen und sage mir, dass alles nicht so sein kann, wie es scheint. Ich habe keine Beweise, dass Onkel Jakob ein Mörder ist. Noch nicht. Noch gibt es Hoffnung.
    »Pia! Da bist du ja!« Er lächelt und steckt sich den Stift, den er in der Hand hält, hinters Ohr. »Wir haben beschlossen, die Sache einen Tag vorzuziehen. Die anderen warten im Labor. Es wird Zeit, dass du alles über Immortis erfährst.« Sein Lächeln entgleitet ihm etwas und sein Blick wird düster. »Komm mit.«
    Panik erfasst mich und fast hätte ich auf der Stelle die Flucht ergriffen – ich bin noch nicht bereit. Noch nicht! –, doch

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