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Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Einzige: In deinen Augen die Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Khoury
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FIV und dafür braucht er infizierte Kadaver, die er untersuchen kann.«
    »Gibt es ein Problem?«, fragt Laszlo in scharfem Ton.
    »Nein!«, blafft Onkel Paolo. Ich sehe Schweißperlen auf seiner Stirn, als er sich mir wieder zuwendet. »Wir haben es alle irgendwann getan. Wir mussten es tun. Little Cambridge ist anders als die meisten Forschungszentren, Pia. Es ist härter. Schwieriger. Wichtiger. Während die meisten Wissenschaftler ihre Zeit mit Malaria und Krebs oder einem Mittel gegen Warzen vertrödeln, geht es bei uns um Unsterblichkeit. Um das ewige Leben unserer eigenen Spezies. Es gibt nichts Wichtigeres als das, Pia. Das Ziel. Denk immer an das Ziel.« Er fasst mich an den Armen und blickt mich eindringlich an. »Zum Besten der Spezies, Pia. Nur das zählt. Der Zweck heiligt die Mittel.«
    Hier geht es nicht um Sneeze oder einen Impfstoff gegen FIV. Es geht nicht einmal um Strauss und Laszlo und ihre Drohungen. Hier geht es um mich. Sicher, dieser besondere Test hätte erst in etlichen Monaten, vielleicht sogar Jahren stattfinden sollen. Aber er war vorgesehen. Eines Tages hätte ich mich beweisen müssen.
    Dieser Tag ist heute.
    Bin ich stark genug? Kann ich mich meiner eigenen Rasse als würdig erweisen? Ein kurzer Stich mit der Nadel, ein Daumendruck, um die Chemikalie zu injizieren, mehr ist es nicht. Und Sneeze wird einfach einschlafen.
    Doch als ich mich zwinge, ihn anzuschauen, wie er vollkommen ahnungslos mit dem Schwanz seiner Mutter spielt, beginnen meine Knie zu zittern. Ich will nur noch weglaufen und mich verstecken und weinen. Strauss und Laszlo beobachten jede meiner Bewegungen. Tante Harriet kann ich nicht anschauen. Ich habe das Gefühl, wenn ich es tue, verliere ich völlig die Nerven und fange auf der Stelle an zu heulen.
    »Wir müssen in der Lage sein, auch harte Entscheidungen zu treffen, Pia«, fährt Onkel Paolo fort. »Wenn wir das nicht könnten, gäbe es dich nicht. Das hier«, er zeigt auf die Spritze, »ist dein Vermächtnis und deine Bestimmung. Du musst lernen, deine Emotionen zu kontrollieren und dich ganz auf das Ziel zu konzentrieren.«
    Er ist doch noch ein Baby, denke ich, während ich Sneeze beobachte.
    »Der letzte Test ist immer der schwerste, Pia«, sagt Onkel Paolo. »Du musst dir ganz sicher sein. Ich möchte, dass du dir Zeit lässt. Überlege es dir. Nimm dir einen Tag. Eine Woche. Was immer du brauchst. Aber du musst zu einer endgültigen Entscheidung kommen. Fortschritt oder Rückschritt. Überleben oder Aussterben. Stärke oder Schwäche.«
    »Eine Woche?«, unterbricht Strauss gepresst. »Ist das nicht ein wenig… großzügig, Alvez?«
    Onkel Paolo antwortet mit zusammengebissenen Zähnen. »Indem ich ein paar Tests überspringe, verstoße ich bereits gegen einen über hundert Jahre feststehenden Plan, Mrs Strauss. So läuft der letzte Test ab. Schludrige Arbeit führt zu schludrigen Ergebnissen. Lassen Sie mich das auf meine Art machen – nein, nicht auf meine Art. Auf Little Cams Art. Es tut mir leid, wenn Ihnen das nicht passt, aber es gibt Dinge, die darf man nicht überstürzen.«
    Ausnahmsweise fällt Strauss dazu keine ätzende Bemerkung ein.
    Onkel Paolo wendet sich wieder an mich. »Es liegt jetzt in deinen Händen, Pia. Dein Traum von einer unsterblichen Rasse – alles liegt in deinen Händen.«
    Ich schweige und umklammere die Spritze, bis meine Finger weiß werden.
    »Komm, Sylvia.« Paolo legt einen Arm um meine Mutter. »Lassen wir ihr Zeit.«
    »Sei stark«, sagt meine Mutter. Ihre Worte sind mehr Warnung als Ermutigung.
    Laszlo geht hinter ihnen hinaus, doch Strauss bleibt noch. Sie nimmt meinen Arm, ihre Fingernägel bohren sich in mein Handgelenk und mir ist klar: Sie weiß, dass ich Schmerz empfinden kann. Ich merke, dass Tante Harriet zu uns herüberkommt.
    »Wir haben dich erschaffen«, flüstert Strauss. »Wir können dich auch vernichten. Also bring es hinter dich.«
    »Ähem.« Tante Harriet legt eine Hand auf meine Schulter. »Ich bin sicher, sie hat es verstanden, Mrs Strauss.«
    Strauss schaut Tante Harriet an und zwingt die Zornesfalten aus ihrem Gesicht. Der stahlharte Blick allerdings bleibt. »Harriet. Schön, Sie wiederzusehen.«
    Tante Harriet sagt nichts.
    »Nun gut.« Strauss macht einen Schritt zur Seite und streicht ihr weißes Jackett glatt. »Ich werde gerne Evie von Ihnen grüßen.«
    Tante Harriet presst die Lippen zusammen.
    Nachdem Strauss weg ist, sinke ich auf den Boden und starre die beiden Ozelots an. Sie

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