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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als er sah, wie die Bedienmannschaften sich positioniert hatten.
    Allzu freundlich wirkte Hektors Grinsen nicht.
    »An die Brassen und Schoten!«, hörte er Lathyk hinter sich brüllen.
    Commodore Wailahr stand auf dem Achterdeck der Erzengel Chihiro und starrte das charisianische Schiff an, das näher und näher kam.
    Ihm war völlig klar, dass es Captain Ahbaht alles andere als begeistert hatte zu erkennen, wie kampfstark sein Gegner war. Na ja, Wailahr selbst war auch nicht gerade versucht gewesen, Freudentänze aufzuführen. Die bisherige Kampferfahrung des Commodores beschränkte sich auf Gefechte auf dem Land, richtig. Aber er hatte an Bord seiner Schiffe genug Artillerie-Drills abhalten lassen, um die Treffsicherheit auf See mit dem Wort ›trostlos‹ zu beschreiben. Zumindest in einem gewissen Maße mochte das jedoch für beide Seiten gelten. Er indes konnte insgesamt beinahe doppelt so viele Geschütze zum Einsatz bringen, wodurch er im Ganzen mehr Treffer landen können sollte.
    Vorausgesetzt, er könnte wirklich alle Geschütze zum Einsatz bringen.
    Bislang macht der Bursche da drüben genau das, was Ahbaht auch vorhergesagt hat, Hairahm, beruhigte er sich selbst. Wenn er jetzt noch ein bisschen damit weitermacht ...
    Ehe die Erzengel Chihiro und die Gesegneter Krieger auf Distanz zueinander gegangen waren, hatten Wailahr und Ahbaht mit Hilfe ihrer Sprechtrichter mit Captain Tohmys Mahntain, dem Kommandanten der Gesegneter Krieger, konferiert. Mahntain war ein guter Mann. Im Rang stand er unter Ahbaht, war auch ein wenig jünger, aber eindeutig der Aggressivere der beiden Kommandanten. Er hatte genau verstanden, was Ahbaht und Wailahr planten. Der Commodore war sich dessen sicher: Er konnte sich darauf verlassen, Mahntain werde sich an seine Anweisungen halten.
    Mehr noch: Es war offenkundig, dass Ahbahts Prognose, der Feind werde versuchen, nur eines von Wailahrs Schiffen anzugreifen, wenn sich ihm diese Möglichkeit böte, gänzlich zutreffend gewesen war. Indem sie bewusst Abstand zueinander hielten, boten Ahbaht und Wailahr dem Feind die Erzengel Chihiro als äußerst verlockendes Ziel dar. Wenn der Charisianer sich weiterhin backbords hielt und sich der Erzengel Chihiro leeseitig näherte, würde er Wailahrs Flaggschiff mit schwereren Kanonen unter Beschuss nehmen, während die Gesegneter Krieger kein einziges Geschütz zur Unterstützung ihres Flaggschiffs einsetzen könnte.
    Nutzte das gegnerische Schiff diese vermeintliche Gelegenheit, würde Mahntain seinen Anweisungen folgen. Augenblicklich würde die Gesegneter Krieger abdrehen, von Kurs Nordnordwest auf West bei Nord oder sogar Westsüdwest gehen und so den Wind nahezu dwars nehmen. Das würde sie unmittelbar vor den Bug des Charisianers bringen. Damit könnte sie die größere, schwerere Galeone unter Beschuss nehmen - von einer Position aus, auf die keines der charisianischen Geschütze zu feuern vermochte.
    Sobald Mahntain den Kurs des Charisianers gekreuzt hätte, sollte er wieder auf den ursprünglichen Kurs zurückkehren ... und bis dahin hätten dann (wenn alles wirklich nach Plan liefe) der Charisianer und die Erzengel Chihiro die Gesegneter Krieger passiert. Damit säße der Charisianer zwischen Wailahrs beiden leichteren Schiffen in der Zange. Dann, endlich!, erwiese sich die größere Anzahl der desnairianischen Geschütze als entscheidend.
    Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass alles nach Plan läuft, rief sich Wailahr ins Gedächtnis zurück. Andererseits: selbst wenn wir es nicht ganz so durchziehen können wie gewünscht, sollten wir am Ende taktisch gesehen immer noch im Vorteil sein.
    Der Charisianer könnte nicht durch Beidrehen verhindern, dass die Gesegneter Krieger sie frontal angriffe, ohne dabei ihr ebenso verletzliches - und sogar noch weniger robustes - Heck einer Breitseite der Erzengel Chihiro auszusetzen. Also bliebe ihr gar keine andere Wahl als weiterhin längsseits zum Flaggschiff zu bleiben. Solange also die Erzengel Chihiro nicht schon während der ersten Breitseite genug Schäden an der Takelage nähme, um gänzlich kampfunfähig zu sein, oder solange es keine Kollisionen gäbe, sollten letztlich die Desnairianer im Vorteil sein.
    Selbst eine Kollision wäre zu unserem Vorteil, dachte Wailahr grimmig. So gut die Imperial Charisian Marines auch sein mochten, die Besatzung an Bord von Wailahrs Schiffen wäre ihnen zahlenmäßig immer noch im Verhältnis zwei zu eins überlegen. Ein Zusammenstoß, bei dem er

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