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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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keinesfalls leichtfertig preisgegeben werden. Was ich hingegen nicht weiß, eben weil ich seit Eurem Gespräch mit Madame Dynnys besagte Filter durch Owl habe einrichten lassen, ist, ob Madame Dynnys Euch gegenüber jemals die Identitäten derjenigen Personen im Tempel verraten hat, die mit Ahnzhelyk zusammengearbeitet haben.«
    Kurz dachte Staynair über die Frage nach, dann sagte er: »Nein, das hat sie nicht.«
    »Das überrascht mich nicht.« Merlin wandte sich wieder dem Fenster zu. »Aber seit ich von Eurem Gespräch mit Madame Dynnys erfahren habe, war ich so frei, Mistress Ahnzhelyk ... im Auge zu behalten.«
    »Was?!« Nun klang Staynair wieder besorgt. »Ich dachte, Ihr hättet gesagt ...«
    »Was ich gesagt habe«, fiel Merlin ihm ins Wort, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden, »war, dass ich es nicht wage, SNARCs oder Fernsonden im Inneren des eigentlichen Tempels einzusetzen.« Nun war es an ihm, die Achseln zu zucken. »Ich habe immer noch keine Ahnung, was das für Energiequellen unter dem Tempel sind. Ganz offensichtlich müssen zumindest einige davon mit der Klimaanlage des Tempels zu tun haben und den automatisierten Fernsonden, die sämtliche der ach so geheimnisvollen Eigenschaften des Gebäudes steuern. Aber mir scheint, dass sich dort unten mehr Energiequellen befinden, als dafür erforderlich sein dürften. Ich werde es daher nicht riskieren, irgendwelche Annäherungssensoren auszulösen. Aber Ahnzhelyks Stadtvilla ist weit genug vom Tempel entfernt. Die kann ich im Auge behalten. Vorsichtig, natürlich. Im Übrigen«, mit einem sonderbaren Funkeln in den Augen blickte er erneut den Erzbischof an, »war ich ja schon einmal in Zion, wisst Ihr?«
    »Ihr wart schon in Zion?« Staynairs Erstaunen schien sich nicht verbergen zu lassen, und Merlin lachte stillvergnügt in sich hinein.
    »Das war noch, bevor ich jemandem in Charis die Wahrheit hatte erzählen können. Habt Ihr Euch denn nie gefragt, wie es kam, dass Erzbischof Erayk auf Ahnzhelyks Treppenstufen ausgerutscht ist?«
    Nun hatte Staynair die Augen wieder weit aufgerissen, und Merlin nickte.
    »War das nicht ein bisschen arg riskant?«, fragte der Erzbischof nach kurzem Schweigen nach. »Nach allem, was Ihr bislang gesagt hattet, hätte ich angenommen, dass durchaus die Gefahr bestanden haben muss, Ihr könntet entdeckt werden.«
    »Dem war auch so«, stimmte Merlin dem Erzbischof zu. »Bedauerlicherweise war das die einzige Möglichkeit, die mir eingefallen ist, um seinen Gemeindebesuch zu verhindern, und diesen Aufschub brauchten wir unbedingt.«
    »Das ist wohl wahr«, bestätigte Staynair mit Nachdruck, und wieder zuckte Merlin mit den Schultern.
    »Nun, wie ich schon sagte: Ich habe die Dame also im Auge behalten. Und um ganz ehrlich zu sein: Ich mache mir zunehmend Sorgen um ihre Sicherheit.«
    »Warum das? Was geschieht denn gerade?«, fragte Staynair sofort nach.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, gestand Merlin. »Aber sie hat einige äußerst ungewöhnliche Kontakte geknüpft. Und sie hat auch noch andere ... ungewöhnliche Dinge getan. Unter anderem hat sie dafür gesorgt, dass sich mehrere Gruppen von Personen an verschiedenen Orten in Zion verborgen halten. Die meisten dieser Personen habe ich nicht identifizieren können. Aber zumindest bei einigen weiß ich, um wen es sich handelt.«
    »Um wen?«, verlangte Staynair zu wissen, als Merlin nicht weitersprach.
    »Es handelt sich um Familien. So viel weiß ich. Und wenn ich mich nicht sehr täusche, dann sind es die Familien hochstehender Kirchenmänner. Die Familien von Vikaren und Erzbischöfen.«
    Braune Augen blickten in saphirblaue, und einige Atemzüge lang war es in Staynairs Gemächern sehr, sehr still.
    »Von den ›Reformisten‹, von denen Adorai gesprochen hat«, sagte Staynair dann sehr leise.
    »Das denke ich auch - und das befürchte ich.« Merlin schüttelte den Kopf. »Je mehr ich von Ahnzhelyk sehe, desto mehr bewundere ich sie. Das ist eine äußerst bemerkenswerte Dame, Eure Eminenz! Ich bin mir sicher, dass sie ihre eigene Flucht schon vorbereitet hat, auch wenn ich sie dabei noch nicht beobachtet habe. Und das halte ich für ein gutes Zeichen. Wenn Owl und ich keine Hinweise auf ihre Flucht gefunden haben, dann scheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass die Inquisition schon etwas davon bemerkt hat. Andererseits können wir das unmöglich wissen, vor allem, da ich nun einmal nicht wage, Fernsonden im Inneren des Tempels einzusetzen. Aber wie gut die

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