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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihnen gleichtut?«
    »Ich kann ...« Yair schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben ...«
    Er stockte. Storm Keep streckte die Hand aus und tätschelte dem Kirchenmann tröstend das Knie.
    »Es ist noch früh, Pater«, sagte er leise. »Ja, es sieht ganz so aus, als hätte Gairlyng tatsächlich die Absicht, zu einer ... sagen wir: zu einer Übereinkunft mit Cayleb und Staynair zu kommen. Ich will nicht einmal so tun, als wisse ich, was ihn dazu treibt. Andererseits kennt er Tartarian seit Jahren. Soweit ich weiß, haben sie sich stets bestens verstanden. Das mag zum Teil dazu beitragen. Und um Shan-wei zuzugestehen, was ihr zukommt: es ist wohl auch durchaus möglich, dass er zumindest versucht, irgendwelche Pogrome hier in Corisande zu verhindern. Die charisianische Version der Inquisition wird gegen offenen Widerstand der Tempelgetreuen ja wohl nicht allzu sanft vorgehen.«
    Auch wenn, gestand er sich widerwillig selbst ein, die Marines von diesem ›Vizekönig-General‹ Chermyn deutlich sanfter auftreten, als ich das erwartet hatte ... bislang, zumindest. Musketen-Kolben und Bajonette sind schon schlimm genug. Aber Kugeln sind noch viel schlimmer, und was die angeht, war Chermyn damit durchaus sparsam, gerade wenn man sich die Umstände genauer anschaut.
    »Und vielleicht sehen Gairlyng, Anvil Rock und Tartarian ja auch allesamt eine Möglichkeit, ihr eigenes Nest noch ein bisschen besser zu polstern. Also zu Shan-wei mit der Verhinderung irgendwelcher Pogrome!«, sagte Larchros mit beißender Stimme.
    »Ja, damit könnten Sie Recht haben«, gestand Storm Keep ein.
    »Sie haben gesagt, mehr als ein Drittel der Bischöfe hat Staynairs Autorität anerkannt, Mein Lord«, wandte sich Yair nun an Larchros. »Was ist mit denen passiert, die sich geweigert haben?«
    »Die meisten haben sich irgendwo versteckt, so wie wohl auch Bischof Amilain«, erwiderte der Baron. Dieses Mal lag in seinem Lächeln zumindest eine Spur echter Belustigung.
    Amilain Gahrnaht, der Bischof von Larchros, war unter geheimnisvollen Umständen verschwunden, bevor Baron Larchros nach Manchyr aufgebrochen war. Offiziell wusste der Baron nicht, wohin genau Gahrnaht verschwunden war. Er wusste indes, dass Pater Airwain mehr darüber bekannt war. Das Gleiche galt für Storm Keep. Das war tatsächlich auch der Hauptgrund, warum der Graf bereit war, so offen vor einem einfachen Kaplan zu sprechen, den er persönlich kaum kannte.
    »Nachdem nun die Semaphorentürme in der Hand von Gairlyngs Speichelleckern sind«, fuhr der Baron deutlich düsterer fort, »ist es natürlich schwierig herauszufinden, was sich wirklich gerade ereignet. Viele Bischöfe und Oberpriester haben sich - genau wie auch Bischof Amilain - schlichtweg geweigert, vor Cayleb zu treten. Bei den Bischöfen hat er vor seiner Abreise zusammen mit Gairlyng bereits Nachfolger bestimmt. Und Vizekönig-General Chermyn hat erklärt, er werde jedem dieser Nachfolger Truppen zur Seite stellen. Er sagt, es werde keine Massenfestnahmen und keine Verfolgung der Tempelgetreuen geben, solange sie sich nicht in offene Rebellion begäben.« Larchros stieß ein zorniges Schnauben aus. »Ich kann mir gut vorstellen, wie lange das so bleibt!«
    »Aber ... aber Cayleb und Staynair wurden doch exkommuniziert!«, protestierte Yair. »Kein Eid, der von einem von ihnen geschworen wird, ist vor den Augen Gottes oder der Menschen bindend!«
    »Das habe ich auch die ganze Zeit über im Hinterkopf«, bestätigte Larchros und gestattete sich ein grimmiges Lächeln.
    »Für mich gilt dasselbe«, bemerkte Storm Keep. »Ich kann mir sogar vorstellen, dass eine ganze Menge von Prinz Daivyns Adeligen das bedacht haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch auf Bischof Mailvyn zutrifft.«
    »Tatsächlich?« Yairs Miene hellte sich sichtlich auf. Mailvyn Nohrcross war der Bischof von Barcor. Im Gegensatz zu Gairlyng war er gebürtiger Corisandianer. Zudem war er recht eng mit Baron Barcor verwandt. Seine Familie besaß beachtlichen Einfluss, sowohl in geistlichen wie in weltlichen Dingen.
    »Ich möchte nicht behaupten, wir hätten das ausdrücklich erörtert, Pater«, schränkte Storm Keep ein. »Aber angesichts einiger beiläufiger Bemerkungen, die er in meiner Gegenwart hat fallen lassen, scheint es mir, als halte er es im Augenblick für ratsam, ein Lippenbekenntnis zur Kirche von Charis abzugeben. Wie dem auch sei, ich bin zuversichtlich, dass er sein Bestes tun wird, Schaden von all jenen

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