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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abzuwenden, die nach wie vor treu zu Mutter Kirche stehen.«
    »Ich glaube ...« Larchros blickte seinen Kaplan recht nachdrücklich an. »Nun, hätte jemand die Gelegenheit, mit Bischof Amilain über die derzeitigen Ereignisse zu sprechen, dann wäre, so vermute ich, der Bischof durchaus bereit, einem gleichgestellten Prälaten, den man so unbillig des Amtes enthoben hat, stillschweigend Schutz angedeihen zu lassen.«
    Einen Moment lang erwiderte Yair nur schweigend den Blick des Barons, dann nickte er. Storm Keep zuckte mit den Schultern.
    »Die Wahrheit ist, Pater Airwain, dass niemand wirklich weiß, was geschehen wird. So wie ich das verstanden habe, hat Cayleb die Absicht, sämtliche Angelegenheiten, die Corisande unmittelbar betreffen, diesem Regentschaftsrat zu überlassen ... natürlich mit Vizekönig-General Chermyn als ›Berater‹. Anscheinend hegt Cayleb den Glauben - oder vielleicht die Hoffnung -, nachdem er jetzt nach Chisholm aufgebrochen ist, könnte das Volk vergessen, dass er Prinz Hektor hat ermorden lassen. Deswegen haben wir ja so viele Fünftage in Manchyr verbracht, selbst noch nachdem Cayleb schon mit Ziel Cherayth in See gestochen war. Anvil Rock, Tartarian und die anderen haben uns die ganze Zeit über eingehämmert, sie würden mit aller Kraft das Fürstentum zusammenzuhalten und dessen uralte Vorrechte zu bewahren versuchen. Sie sagen, Cayleb habe ihnen versprochen, er werde Corisande so viel Selbst-Regierung zugestehen wie möglich. Ich überlasse es Ihnen, sich vorzustellen, wie viel ›selbst‹ sich in dieser ›Regierung‹ wird wiederfinden lassen!«
    Voller Verachtung sog der Priester die Luft durch die Nase. Der Graf nickte.
    »Ganz genau«, bestätigte er. »Doch im Augenblick hat er Anvil Rock und Tartarian damit beauftragt, für Ordnung zu sorgen, während er das ... dornige Problem, die Angelegenheiten der Kirche in den Griff zu bekommen, Gairlyng überlassen hat. In Manchyr kursieren schon Gerüchte, Staynair selbst wolle uns in einigen Monaten besuchen. Im Augenblick spielen zwei oder drei Oberpriester aus Charis die Rolle von Gairlyngs Intendanten. Es steht völlig außer Frage, dass sie ihn auch für Staynairs Version der Inquisition im Auge behalten. Meines Erachtens geht Cayleb davon aus, dass es für ihn am besten aussieht, wenn er vorgibt, in Corisande ein bisschen die Zügel schießen zu lassen - sofern wir Corisandianer ihn denn lassen.«
    »Glaubt Ihr, deswegen hat er auch Daivyn als Prinz Hektors Erben akzeptiert, Mein Lord?«
    »Ich denke, das gehört zumindest dazu, gewiss.« Storm Keep wedelte mit der Hand, als wolle er einen dichten Nebel verscheuchen. »Aber um ehrlich zu sein, wüsste ich wirklich nicht, was ihm sonst zu tun bliebe. Er hat deutlich genug zum Ausdruck gebracht, dass Corisande, ob wir das nun wollen oder nicht, Teil seines Charisianischen Kaiserreiches wird. Das ist für das Fürstentum schon bitter genug, ganz egal, wie die Umstände nun aussehen. Aber nach der Ermordung Prinz Hektors wird es allen noch ungleich bitterer erscheinen. Wenn Cayleb geradeheraus einen seiner Günstlinge an die Stelle des Prinzen gesetzt oder die Krone für sich selbst beansprucht hätte, wäre das ganze Fürstentum in Flammen aufgegangen. Das weiß Cayleb auch. Auf diese Weise können er und dieser Regentschaftsrat sich hinter Daivyns berechtigtem Anspruch verstecken. Er kann sogar so tun, als habe er nur die Interessen des Jungen im Sinn, schließlich hatte er ja überhaupt nichts mit Prinz Hektors Ermordung zu tun, nicht wahr? Ach was, natürlich nicht!«
    Die Ironie des Grafen war fast unerträglich beißend.
    »Und dann gilt es auch noch dies zu berücksichtigen: Nachdem Daivyn nun das Fürstentum unbehelligt hat verlassen können, fehlt jedem potenziellen Widerstand hier vor Ort ein Punkt, an dem er sich würde vereinigen können«, merkte Larchros an. »Schlimmer noch: Anvil Rock und dieser ›Regentschaftsrat‹ können behaupten, sie hätten nichts als Daivyns berechtigten Anspruch auf die Krone im Sinn, wenn sie jeglichen Widerstand, sollte er sich doch regen, sofort im Keim ersticken! Schauen Sie sich doch nur an, was für eine schöne Deckung sie damit haben! Und sollte Daivyn töricht genug sein, jemals wieder zurückzukehren oder sich Cayleb auch nur zu nähern, kann man ihn immer noch den Weg nehmen lassen, den schon sein Vater und sein älterer Bruder eingeschlagen haben. Cayleb muss nur zu dem Schluss kommt, er brauche Daivyn nicht mehr. Und dann

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