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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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genannt hat.«
    »Dem kann ich nicht widersprechen«, gestand Storm Keep ein. Nun klang auch seine Stimme deutlich düsterer. »Aber vergessen Sie nicht: was Anvil Rock vorgebracht hat, ist wirklich nicht gänzlich falsch. Nachdem es kein stehendes Heer mehr gibt, unsere Flotte im Hafen festsitzt und Cayleb jederzeit neue Truppen herbeirufen kann, wann immer ihm der Sinn danach steht: was hätten wir denn tun sollen, um ihn davon abzuhalten, einfach das zu tun, was er will? Schon jetzt hat er Tausende von Mann im Fürstentum, und bislang sind noch nicht einmal Truppen aus Chisholm dabei! Also hat er immer noch die Soldaten aus Sharleyans Armee in der Hinterhand - und ich möchte hinzufügen, dass diese Armee deutlich größer und ungleich kampferfahrener ist als die, die er bereits vor Ort hat. Mir hingegen stehen in meiner gesamte Garde weniger als achtzig Waffenträger zur Verfügung. Wie sieht es bei Ihnen aus?«
    Larchros grollte, doch dem Argument des Grafen hatte er nichts entgegenzusetzen. Prinz Fronz, Prinz Hektors Vater, hatte beinahe zwanzig Jahre gebraucht, um sämtliche Truppen, die seine Adeligen eigenständig ausgehoben hatten, seinem Befehl zu unterstellen. Um ehrlich zu sein: Storm Keep und ein Großteil des Adels von Corisande hatten Fronz' Motive durchaus verstanden - natürlich erst im Nachhinein. Erst hatte es ihnen wenig gepasst, dass die Royal Army mit ihrem festen Stamm von erfahrenen Berufssoldaten jegliche Truppen mühelos hätte aufreiben können, die ein jeder von ihnen hätte ausheben und gegen sie in den Kampf schicken können - selbst wenn sich mehrere Adlige mit ihren frisch ausgehobenen Truppen zusammengeschlossen hätten. Niemand von ihnen hätte es sich leisten können, eine eigene Armee zu unterhalten. Erst ein stehendes Heer aber hätte eine echte Veränderung der Machtverhältnisse herbeizuführen vermocht. Das aber hätte vorausgesetzt, dass Prinz Fronz die Aufstellung eines solchen Heeres bei anderen zugelassen hätte. Das aber wäre niemals der Fall gewesen. In Wahrheit waren die weitaus meisten Magnaten des Fürstentums glücklich damit, dass die ewigen Fehden untereinander ein Ende gehabt hatten. Unter der Regentschaft von Fronz' Vater und Großvater war es mit entsetzlicher Regelmäßigkeit zu Kriegen auch unter Verwandten gekommen, gar zu Brudermord. Fronz hatte also ihnen allen die Kosten erspart, eigene Privat-Armeen zu unterhalten. Das stehende Heer des Fürsten sorgte auf diese Weise dafür, dass der Adel nicht in der Lage war, gegen den Prinzen zu putschen.
    Bedauerlicherweise rächte sich Prinz Fronz' Politik gerade - und zwar gewaltig.
    »Die größten Einheiten, die jeder von uns derzeit würde ins Feld führen können - selbst die Herzöge -, reichen bestenfalls aus, um unsere eigenen Ländereien zu verteidigen. Keiner von uns verfügt über diese neuen Waffen«, merkte der Graf schonungslos an. »Möchten Sie sich mit solchen Truppen einem oder zwei Bataillonen dieser Charisian Marines entgegenstellen, die auch noch diese verwünschten Gewehre und ihre Artillerie haben?«
    Einen Moment lang herrschte völliges Schweigen. Nur das unablässige Prasseln des Regens gegen die Fensterscheiben war zu hören. Endlich schüttelte Larchros den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Zumindest ... noch nicht.«
    »Ganz genau«, bestätigte Storm Keep sehr, sehr leise, und er und der Baron blickten einander an.
    Nicht, dass sie die Lage nicht schon während ihres langen Rittes nach Serabor ausgiebig diskutiert hätten. Doch dabei hatten sie zumindest ein gewisses Maß an Vorsicht walten lassen müssen. Schließlich wusste man nie, wer gerade lauschte. Selbst in ihrem eigenen Gefolge mochte es jemanden geben, der sich bei den charisianischen Besatzern lieb Kind machen wollte und interessante Geschichten zum Besten gab. Doch sie beide kannten einander schon seit langem. Beide wussten ganz genau, wie der jeweils andere zur momentanen Situation stand. Andererseits ...
    »Man wird das sehr vorsichtig angehen müssen«, merkte Storm Keep leise an.
    »Oh, sicher, ja!« Larchros verzog das Gesicht. »Wenn ich mich nicht sehr täusche, sind zumindest ein paar der Südländer bereit, Cayleb wie treue Hunde die Hand zu lecken ... oder ihm gleich ganz in den Arsch zu kriechen!« Angewidert schüttelte er den Kopf. »Auch wenn ich nie gedacht hätte, das jemals sagen zu müssen: Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch für Anvil Rock gilt.«
    »Wirklich, Mein Lord?« Yair schüttelte den Kopf.

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