Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
Vom Netzwerk:
Mob versammelt hat.«
    Es würde ihnen gut gehen. Sie passten aufeinander auf. »Wie hält man eine Menschenmenge auf?«
    »Ich will sie nicht aufhalten – ich will nur, dass sie in Newgate bleiben und nicht auch noch das übrige London in Brand setzen. Und wenn wir diese Hinrichtung nicht verhindern können, dann hoffe ich sehr, dass sie es können.«
    »Brechen wir also nach Newgate auf.« Mina wandte sich zu Yasmeen um. »Und Sie?«
    »Ich kann mich nicht mit Londoner Polizisten blicken lassen.« Obwohl sie lächelte, war ihr Blick ernst. »Ich statte dem Schmied einen Besuch ab. Wenn ich ihn freundlich bitte, wird er mehr gegen die Stahlmäntel aufbieten können als Ihre Opiumpfeile. Vielleicht tut er das bereits.«
    Mina runzelte die Stirn. »Was?«
    »Kommen Sie. Sie glauben doch nicht, dass er nur künstliche Huren konstruiert?«
    Sie blickte zu Hale. Nach der Besatzung durch die Horde hatte ein Großteil der Londoner Bürger es schlimm genug gefunden, dass die Polizei Waffen trug. Wenn die Städtische Polizei jemals etwas Ähnliches wie die Stahlmäntel zum Einsatz gebracht hätte, hätte es einen Aufschrei der Empörung gegeben. Es herrschte einfach zu große Angst, dass so viel Macht in den Händen einer einzigen Institution dazu benutzt werden könnte, die Bevölkerung zu unterdrücken.
    Beim Schmied war das etwas anderes. Und selbst diejenigen, die vor seinem Aussehen Angst hatten, schienen sich nicht davor zu fürchten, dass er sie unterdrücken würde; genauso wenig fürchteten sie, dass dies der Eiserne Herzog tun würde.
    »Wir nehmen jede Hilfe, die wir bekommen können – besonders, wenn es bedeutet, dass es bei diesem Aufruhr weniger Tote zu beklagen gibt«, sagte Hale und wandte sich an Yasmeen. »Würden Sie mich zu ihm bringen?«
    »Hör mal, als sie dieses neue Gefängnis gebaut haben, hätte ich niemals gedacht, dass die Unterbringung so angenehm sein könnte. Jedenfalls viel angenehmer als im letzten Gefängnis, in dem ich war.«
    Scarsdale musste seine Stimme über das Zischen der Kessel der Stahlmäntel erheben. Der Bounder, der neben Rhys auf einem Stuhl saß, trug Eisen um seine Handgelenke und saß mit den Ellbogen auf den Knien nach vorn gebeugt, damit die Kette, die an Stahlringen im Fußboden befestigt war, nicht spannte und an seinen Gelenken scheuerte.
    Die Antwort des Wachmanns war genauso laut, doch weniger begeistert. In entschuldigendem Ton sagte er: »Danke, mein Herr. Wir versuchen, dafür zu sorgen, dass unsere angesehenen Gäste einigermaßen versorgt sind. Zweifellos seid Ihr bisher unsere angesehensten.«
    Nach einer Pause fügte er hinzu: »Euer Hoheit, seid Ihr sicher, dass meine Männer Euch keine Bank bringen sollen?«
    Rhys, der auf dem Fußboden hockte, blickte von seinen eigenen Ketten und seinem Eisenring auf. Die Stuhlbeine waren unter ihm weggebrochen, als sie ihn und Scarsdale vor zehn Minuten in das Wachbüro gebracht hatten, doch es machte ihm nichts aus, auf dem Boden zu sitzen. Es hätte eine größere Wirkung, wenn er schließlich aufstehen würde.
    »Nein«, sagte er.
    Schwitzend blickte der Aufseher über Rhys’ Schulter hinweg zu dem Stahlmantel, der die Tür bewachte. Wut flackerte in seinen Zügen auf, doch er blieb hinter dem Schreibtisch sitzen.
    Guter Mann . Es gab Mut, und es gab Dummheit. Auf einen unbewaffneten Mann, der einen Stahlmantel angriff, traf nur eine der beiden Eigenschaften zu. Rhys hatte einen ähnlichen Entschluss gefasst, als sie im Dock eingelaufen waren und Dorchester und seine Stahlmäntel vorgefunden hatten. Er hätte seinen Männern befehlen können, sich den Weg frei zu kämpfen, doch es wäre ein zu hoher Preis gewesen, ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
    Und Dorchester war es nicht wert, dass man sein Leben für ihn ließ. Sie würden ihn auf andere Weise drankriegen und dieses Gefängnis verlassen – nicht mit dem Blut einer Wache an den Händen.
    Weder dem der Wache noch dem seiner Mannschaft.
    »Wo sind meine Männer?«
    »Im Hof, Sir. In den Zellen war nicht genug Platz«, sagte er.
    Und er durfte nicht erwarten, dass sie lange dort bleiben würden. Rhys erwartete im Übrigen auch nicht, dass sie selbst es täten.
    Als würde ihm das Schweigen Unbehagen bereiten, räusperte sich der Aufseher. »Kann ich Euch irgendetwas bringen, während wir auf den Großadmiral warten? Wir speisen hier recht bescheiden, aber … «
    »Absinth?« Scarsdales Blick war erwartungsvoll.
    »Ich glaube nicht, mein Herr. Es gibt nur

Weitere Kostenlose Bücher