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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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Trotz des Feuers war die Straße beinahe leer. Zwei Konstabler kamen aus dem Hauptquartier gerannt, als sie sich dem Eingang näherten, und hielten nicht einmal inne, um Yasmeens hohe Stiefel, ihr Kopftuch oder die Pistolen und Messer, die sie überall trug, anzugaffen.
    »Konstabler!« Als sie Minas Stimme hörten, blieben sie stehen. »Was ist passiert?«
    »Der Eiserne Herzog ist verhaftet worden! Er soll bei Sonnenuntergang gehenkt werden!«
    Sie begriff nicht. »Von wem verhaftet?«
    »Vom Großadmiral, Sir, als die Marco’s Terror heute Morgen eingelaufen ist. Der Herzog befindet sich jetzt in Newgate – wo auch wir hinbeordert wurden.« Ohne auf eine Verabschiedung zu warten, setzten sie sich eilig wieder in Bewegung. »Ihr Konstabler ist oben bei Hale, Inspektor. Sie werden ebenfalls gleich aufbrechen.«
    Das erste Stockwerk des Polizeihauptquartiers war so leer wie die Straße. Mina rannte, gefolgt von Yasmeen, die Treppe hinauf. Auf dem Treppenabsatz wäre sie beinahe mit Newberry zusammengestoßen.
    »Sir?« Er trat in den Gang, und seine Augen wurden groß vor Überraschung und Erleichterung. »Gott sei Dank, Sir! Wir dachten, Sie wären auf dem Schiff gewesen – und jetzt in Newgate zusammen mit den anderen.«
    »Die gesamte Mannschaft wurde verhaftet?« Hatten denn in London alle den Verstand verloren? »Warum?«
    »Weil der Eiserne Herzog die Waffe der Schwarzen Garde zerstört hat.« Hale trat zu ihnen. Ihr Blick fiel auf Yasmeen. »Kapitän Corsair. Danke, dass Sie sie nach Hause gebracht haben.«
    Yasmeen lächelte und zeigte ihre spitzen Zähne. »Bin ich damit entlassen?«
    »Nicht, wenn der Eiserne Herzog ein Freund von Ihnen ist.« Hale blickte wieder zu Mina. »Ihr Bericht ist angekommen.«
    Der Sheffields Verstrickung in die Sache enthielt. »Sir, es tut mir … «
    Hale hob die Hand. »Mr Sheffield hat mir alles an dem Tag berichtet, als Sie aufgebrochen sind, einschließlich der Tatsache, dass es der Herzog von Dorchester gewesen war, der sich wegen der Einladung zur Auktion an ihn gewandt hatte – als Gegenleistung für meine Sicherheit.«
    Verflucht und eins. Derselbe Mann, der Rhys verhaftet hatte. »Der Großadmiral, Sir?«
    »Ja. Wie Sie sich vorstellen können, hat mich das in eine heikle Lage gebracht. Meine Verbindung – meine frühere Verbindung – zu Mr Sheffield erschwerte meine Ermittlungen bezüglich Dorchesters Aktivitäten, und jeder hätte Sheffields Aussage verdächtig gefunden. Mir fehlte es völlig an Beweisen. Newberry hat mir das erste bisschen verschafft.«
    »Das Telegramm kam aus Dorchesters Büro, Sir«, sagte Newberry.
    Doch sie hätten das hochrangigste Mitglied der Königlichen Marine nicht aufgrund von so dürftigen Beweisen verhaften können: Sheffields Wort und die Aussage eines Mitarbeiters im Telegrafenamt von Chatham.
    »In Ihrem Bericht stand, ich sollte nur auf die Rückkehr der Terror warten, und dann hätte ich die Aufzeichnungen von Haynes und die Aussagen der Männer auf der Terror und in der Flotte.«
    »Keiner hat je Dorchester erwähnt, Sir.«
    »Noch nicht«, sage Hale. »Aber wir hätten mehr herausgefunden, und das hätte Konsequenzen gehabt, und schließlich hätte sich die Schlinge um seinen Hals zugezogen. Dorchester ist mir zuvorgekommen.«
    Und hatte Rhys und seine Mannschaft. »Wie ist der Eiserne Herzog denn nach Newgate gekommen?«
    »Dorchester hat heute Morgen an den Docks gewartet, mit seinen Stahlmänteln. Als offizieller Vertreter der Marine beschuldigte er ihn der Piraterie, des Landesverrats und des Mordes.« Hale schüttelte den Kopf. »Natürlich hat er die Reaktion der Öffentlichkeit unterschätzt. Jetzt hat Dorchester sich verschanzt und kontrolliert Newgate. Seine Stahlmäntel bewachen nun die Galgen vor dem Eingang, wo auf sein Insistieren hin die Hinrichtung stattfinden soll.«
    Mina konnte keine Angst in sich entdecken. Eine Hinrichtung würde einfach nicht stattfinden. Wenn er den Eisernen Herzog auf das Galgengerüst führen würde, würde die Menge aufbegehren, Stahlmäntel hin oder her. »Ist er verrückt?«
    »Ich weiß nicht, was er denkt. Aber ich gehe nicht davon aus, dass er verrückt geworden ist.« Sie hielt Minas Blick stand. »Die gesamte Mannschaft in Newgate wurde der Piraterie bezichtigt. Ihre Mutter und Ihr Vater sind schon früh zum Gefängnis aufgebrochen, in der Hoffnung, etwas für die Freilassung Ihres Bruders tun zu können. Ich weiß nicht, ob sie es nach Hause geschafft haben, bevor sich der

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