Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
Vom Netzwerk:
Mögliche zu, aber das nicht – und zwar nicht, weil Apparate, die Funksignale aussendeten, in England verboten waren. Sie konnte einfach nur nicht glauben, dass ein Mann einen Apparat bauen und verkaufen würde, der womöglich dazu benutzt werden konnte, ihn zu kontrollieren.
    »Tut er nicht«, bestätigte Trahaearn. »Dieser Apparat stammt von einem meiner Männer, Mad Machen, der ihn von einem Sklavenschiff in der Nähe von Anglesey mitgebracht hat. Er hat ihn nach London geschickt in der Hoffnung, der Schmied würde vielleicht erkennen, woher er kam.«
    »Es ist offensichtlich ein Apparat der Horde«, sagte sie.
    »Ja, aber diese Männer gehören nicht zur Horde. Der Mann, der den Apparat auf dem Sklavenschiff bei sich hatte, nannte sich ein Mitglied der Schwarzen Garde.«
    Mina sah ihn irritiert an. Die Schwarze Garde? Diese Gerüchte fielen in die gleiche Kategorie wie die Geschichten über Kraken an der walisischen Küste, die Angst, dass der Geist eines Bugger-Richters kontrolliert wurde, oder die Überzeugung der Auswanderer in die Neue Welt, dass jede infizierte Person nach dem Tod ein Zombie würde. Die Gerüchte um eine Schwarze Garde, angeheizt von Verfolgungswahn, hatten in den Armenvierteln begonnen und immer dann floriert, wenn jemand unerwartet verschwunden war. Doch Mina hatte zu viele nicht identifizierte Leichen gesehen, die von den Straßen aufgesammelt wurden, als dass sie Erzählungen der Bugger Glauben zu schenken vermochte, nach denen sie nachts in ihren Betten in einen Lähmungszustand versetzt und dann von der Schwarzen Garde fortgebracht wurden.
    In ihren Betten in einen Lähmungszustand versetzt. Ach du liebe Güte.
    Trahaearn musste ihre Gedanken an ihrem Gesicht abgelesen haben. Nickend zog er sie wieder zu sich heran: »Mad Machen ist auf diesen Sklavenschiffen auf vierzehn Mitglieder der Schwarzen Garde gestoßen. Sie bringen sich lieber um, als gefangen genommen zu werden – oder man muss sie töten – , deshalb wissen wir noch immer nicht, was sie wollen.«
    »Oder warum sie Euren Freund umbringen sollten.«
    »Ja. So etwas haben wir nie zuvor von ihnen gesehen. Sie laufen weg, sie verstecken sich, und sie verschleppen ihre Sklaven im Schutz der Dunkelheit – aber sie ermorden niemanden am helllichten Tag.«
    »Was nicht bedeutet, dass es zuvor nicht schon passiert ist. Der Mörder wurde nur noch nicht geschnappt – oder an einer Gartenmauer gestellt.«
    »Der miese Feigling.« Seine Stimme klang bitter. »In dieser Welt ist kein Platz für Leute, die die Folgen ihres Handelns nicht tragen wollen.«
    Mina schnaubte leise. Und das von einem Piraten, der zum Herzog geworden war? Doch weil sie mit ihm übereinstimmte und der Feigling gerade seinen Freund ermordet hatte, ließ sie es kommentarlos stehen.
    »Was ist mit der Dame Sawtooth?«, fragte Mina. »War sie vielleicht Teil der Schwarzen Garde?«
    Er grinste plötzlich und schüttelte den Kopf. »Die Dame hat noch nie etwas unbemerkt getan – und sie würde nie einer Vereinigung beitreten, die von ihr erwarten würde, sich lieber umzubringen, als eine Szene zu machen.«
    »Ihr kennt sie gut?«
    »Von dem Tag an, als ich Adams die Terror weggenommen habe, bis zu dem Jahr, in dem ich den Turm gesprengt habe, gab es keinen Augenblick, in dem mich die Dame nicht zu töten versucht hat. Nachdem ich ein Jahrzehnt lang ein Auge auf sie hatte, kenne ich sie gut genug.«
    Ein ganzes Jahrzehnt war sie hinter ihm her gewesen? Nicht einmal die Horde hatte einen solchen Aufwand betrieben, um ihn zu fangen, und Mina konnte sich nur einen Grund vorstellen, aus dem man jemanden so lange verfolgte: Rache.
    »Warum hasst sie Euch so sehr?«
    »Sie war Adams Frau.«
    Und Trahaearn hatte erzählt, dass er Adam im Schmutz hatte verbluten lassen. »Hat sie die Meuterei miterlebt?«
    »Nein. Sie stand in Port-au-Prince auf der Bühne.«
    »Ist sie Schauspielerin?«
    Er nickte. »Nachdem sie erfahren hatte, was passiert war, hat sie die Bontemps erworben und sich mir an die Fersen geheftet.«
    »Nur um Euch zu töten? Warum die Terror dann jetzt erst kapern? Warum nicht eine Brandbombe, anstatt einen Mann auf Euer Haus werfen?«
    »Es ging immer um die Terror . Sie dachte, wenn sie mich töten und das Schiff zurück nach Manhattan City bringen würde, könnte sie Adams Ansehen wiederherstellen.«
    Doch war dieses Ansehen nicht zerstört worden, weil er das Schiff verloren hatte; es war zerstört worden, weil ein Viertel seiner Crew verhungert,

Weitere Kostenlose Bücher