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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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genommen und den Männern nichts zum Leben gelassen. Die Berichte der überlebenden Gefangenen über Hungersnot und Krankheiten waren erschreckend gewesen.
    »Ich dachte, Colbert wäre gehenkt worden?«
    »Nein. Er wurde stillschweigend begnadigt und mit einem Schiff zum Elfenbeinmarkt gebracht. Er betreibt jetzt ein Auktionshaus , und wenn seltene Objekte in seinen Besitz kommen, sorgt er dafür, dass seine Familie davon erfährt, und er hält exklusive Auktionen wie diese ab … normalerweise mit Einladungen an Teilnehmer, die nicht die Mittel haben, um die französische Krone zu überbieten.«
    Er hielt die Auktionen zugunsten seiner Familie ab – wahrscheinlich, um deren Gunst zurückzugewinnen. »Weist die Einladung aus, um welche Art von Objekt es sich handelt?«
    »Eine Waffe. Zur einmaligen Verwendung, sehr wirkungsvoll, ohne nähere Angaben. Allerdings würde niemand für eine ungeprüfte Waffe so viel Geld ausgeben – also hat Colbert eine Vorführung anberaumt, bei der interessierte Käufer einen Termin für die Auktion vereinbaren konnten.«
    Die Vorführung einer Waffe, die nur einmal eingesetzt werden konnte? Mina runzelte die Stirn, doch als nähme Trahaearn ihre Frage vorweg, schüttelte er den Kopf. »Baxter wusste nicht, was sie für die Vorführung benutzen wollten. Doch sein Freund beabsichtigte, an dieser Vorführung teilzunehmen – und wollte Haynes eine Beschreibung dieser Waffe übergeben, gemeinsam mit dem Datum, an dem die Auktion stattfinden sollte.«
    »Dann sollte die Terror also zur Goldküste segeln, um die Nachricht abzuholen?«
    »Ja.«
    »Und sich dort der Flotte der Goldküste anschließen.«
    »Ja. Die Flotte soll in Kürze nach England zurückkehren und hätte die Terror nach Hause eskortiert.«
    »So hat Haynes also entweder die Flotte nicht erreicht oder die Dame Sawtooth hat die Terror gekapert, bevor sie die Goldküste erreichen konnte.« Ihr kam noch ein anderer Gedanke. »Oder Haynes hat, nachdem er die Nachricht erhalten hatte, nicht auf die Flotte gewartet und versucht, allein zurückzukehren. Wann sollte diese Vorführung stattfinden?«
    »Vor sechs Tagen. Doch wenn er etwas in Erfahrung gebracht hätte, das nach einer unmittelbaren Reaktion verlangt hätte, wäre er zum Flottenkommandanten gegangen.«
    Unmittelbare Reaktion … zum Beispiel, wenn die Waffe eine direkte Bedrohung für England bedeuten würde. »Ist von der Flotte eine Nachricht gekommen?«
    »Nein. Aber Baxter hat auch für eine weitere Woche keine erwartet.«
    Etwas in Minas Brust zog sich zusammen. Baxter hatte also gar keine Nachricht erwartet. Trahaearn bemerkte, dass er zu viel gesagt hatte. Er verstummte.
    Mina lehnte sich zurück und blickte über den Bug des Luftschiffs hinaus. Dutzende Fragen lagen ihr auf der Zunge. Die Fragen, die den Eisernen Herzog betrafen, standen dabei an erster Stelle und nicht ein Kapitän, der auf unbekannte Weise gestorben war, nicht ein vermisstes Schiff und auch nicht die Frau, die es gekapert hatte.
    Also entschied sie sich für etwas anderes. Als sie sich wieder nach vorn beugte, blickte sie ihn an und wünschte, sie hätte es nicht getan. Manche Männer sehen mit Schutzbrille lächerlich aus. Andere hingegen verwegen. Mit seinen Goldringen und Bartstoppeln an seinem feinen Kinn sah der Herzog wie ein Schurke aus.
    Und er sah sie noch immer an. Der Zug, das Dampfauto und der Bug eines Luftschiffs. Sie entkam ihm nicht.
    Seufzend winkte sie ihn näher heran und beugte sich zum Sprechen zu ihm hinüber. Er neigte den Kopf, und seine Wange berührte ihre. Absichtlich, dessen war sie sich sicher. Ihre Finger verkrampften sich auf ihren Oberschenkeln, und sie drehte den Kopf von ihm weg, wobei sie direkt oben auf seine Ohrmuschel blickte – und hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, ihn dort zu lecken, die goldenen Ringe an ihren Lippen zu spüren, herauszufinden, ob das Metall kalt vom Wind war oder ob sein Körper es erwärmte. Ihn sanft zu beißen. Den Geruch seiner Wärme in sich aufzusaugen und ihre Finger in sein Haar zu tauchen, während sie ihre Zunge über die Ringe gleiten ließ.
    Wahnsinn.
    Abgestoßen von dem seltsamen Impuls schüttelte sich Mina. Was hatte sie ihn fragen wollen?
    Einen Augenblick später fiel es ihr wieder ein. »Ich habe etwas gesehen, das genau wie der Lähmungsapparat ausgesehen hat, den wir heute Morgen im Arbeitszimmer des Schmieds gesehen haben. Seid Ihr sicher, dass er sie nicht herstellt?«
    Mina traute dem Schmied alles

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