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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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Sie musterte Mina von Kopf bis Fuß. » Sie können mich offensichtlich nicht bezahlen, und Ihr Mitarbeiter wird es auch nicht tun.«
    Nein, Mina konnte sie nicht bezahlen – oder ein Lösegeld. Sie fragte Trahaearn: »Was ist, wenn die Jungen dort sind? Werdet Ihr für ihre Freilassung bezahlen?«
    Yasmeen schnaubte. »Und wieder den Helden spielen? Wenn du das vorhast, wird das nicht mit deiner letzten Belohnung zu vergleichen sein. Herzogtümer gibt’s nur für Türme.«
    Trahaearns Mund wurde schmal, und dieser schrecklich teilnahmslose Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. »Nein.«
    Mina starrte ihn an. »Nein?«
    »Sie sind nicht in Gefahr. Ihre Familien werden zahlen, und die Dame wird es nicht riskieren, ihnen etwas zu tun, bevor sie nach Hause zurückkehren.«
    »Ja, aber wenn sie diejenige ist, die Haynes umgebracht hat, werde ich sie verhaften. Wenn die Jungen nicht in der Festung sind, wie sollen wir sie finden? Doch wenn wir das Lösegeld zuerst zahlen und ihren Aufenthaltsort herausfinden und dann Haynes Mörder der Gerechtigkeit zuführen, wird das nicht auf Kosten des Lebens der Jungen sein.«
    Fassungslos starrte Yasmeen sie an, bevor sie zum Herzog schaute. »Es ist noch schlimmer, als ich dachte. Nicht nur die Horde, nicht nur die Polizei – du hast auch noch Umgang mit jemanden, der Prinzipien hat.«
    »Unglücklicherweise«, sagte Trahaearn.
    Na toll.
    Für Mina gab es noch ein paar andere Gründe, weshalb sie die Jungen nicht in Geiselhaft verfaulen lassen wollte. »Wenn die Dame lügt, was den Aufenthaltsort der Terror betrifft, können Euch die Jungen wahrscheinlich sagen, wo sie hingebracht wurde. Wenn ihr Leben das Geld nicht wert ist, dann gewiss die Information.«
    Er blickte sie finster an, und Mina nahm an, sie hätte erschauern oder sich ducken sollen. Stattdessen wandte sie sich an die Kapitänin.
    »Was erwartet uns bei der Festung, Captain Corsair?«
    »Zombies, die Mannschaft der Dame, die in Evans’ Stahlmänteln herumläuft, und was auch immer für Erfindungen, die er sich in den letzten fünfzehn Jahren ausgedacht hat. Und dann die Dame selbst. Sawtooth , Sägezahn, ist nicht nur ihr Name, sondern eine Rolle, die sie unbedingt bis zum bitteren Ende spielen will.« Yasmeen machte eine dramatische Geste mit ihrem Zigarillo, bevor sie zu Trahaearn blickte. »Ich finde wirklich, du solltest mich im Voraus bezahlen.«

7
    Mina kehrte zum Bug zurück, als das Luftschiff über die Klippen von Dover und die atemberaubende Weite dunkelblauen Wassers flog. Die Wolken waren jetzt nicht mehr streifenförmig, sondern kleine Bäusche, die wie eine Schafherde den Himmel bevölkerten. Dutzende Schiffe segelten mit geblähten Segeln durch die Fahrrinne, und ihre Takelage ragte hoch und erhaben über dem Wasser auf. Es war so schön, dass ihr das Herz wehtat. Andrew hätte es geliebt.
    Sie hoffte wirklich, dass es ihm gut ging.
    In der Ferne wartete die Küste von Frankreich, ein flacher Streifen dunklen Grüns, der das saphirfarbene Wasser vom azurblauen Himmel trennte.
    Die Aktivitäten der Mannschaft an der Reling zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich, und einen Augenblick später war sie gezwungen, ihre Holzkiste aufzugeben, als ein rotgesichtiger Flieger sagte, dass sie auf seiner Kanone sitze. Anders als ein Segelschiff transportierte das Luftschiff keine schwere Artillerie, jedoch Gleiskanonen – durch stromführende Schlitten beschleunigte Waffen, die kleine Munition mit höherer Geschwindigkeit abfeuerten als konventionelle Kanonen. Obwohl sie zerstörerischer und genauer waren, würde nur ein höchst verzweifelter Kapitän eine Gleiskanone auf See abfeuern; die benötigte Elektrizität verlangte den Einsatz von Dampfmaschinen, deren Vibrationen die riesigen Seeungeheuer anzogen, welche die Horde verändert und zu furchtbaren Zwecken gezüchtet hatte.
    Glücklicherweise gab es im Kanal keine Megalodonen oder Kraken, doch es schwammen Haifische darin, die groß genug waren, um das Ruder zu beschädigen, riesige Aale, deren elektrische Entladungen stark genug waren, um einen Schwimmer zu töten oder Löcher in einen Holzrumpf zu brennen. Doch ein Luftschiff hatte Derartiges nicht zu befürchten und konnte seine Maschinen sowohl zur Fortbewegung als auch zur Verteidigung anheizen.
    Beklommen sah sie dabei zu, wie die Stückpforten bereit gemacht und Maschinengewehre installiert wurden, deren Munitionsgurte mindestens zweihundert Schuss pro Minute ermöglichten. Als Trahaearn neben ihr

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