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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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bestanden, die Waffen auszupacken, und wir trugen alle eine Handfeuerwaffe am Gürtel, einige darüber hinaus Gewehre. Mir war die schwere Pistole, die im Holster an meinem Hosenbund festgeschnallt war, ausgesprochen lästig, und ich hatte wenig Ahnung, wie sie zu handhaben war, so dass ich annehmen musste, im Notfall eine größere Gefahr für meine Begleiter als für mutmaßliche Feinde darzustellen.
    Ich machte noch eine Anzahl Standfotos von unserem hilfreichen Häuptling und seinem Volk und inszenierte die wenigen für diesen Teil der Strecke bedeutsamen
    Filmaufnahmen. Ich war zurückgeblieben, um die
    Dorfbewohner dabei aufzunehmen, wie sie den drei Traktoren auf ihrem unbekannten Weg durch die Ebene der Finsternis hinterherwinkten, und als ich den surrenden Motor der Kamera abgeschaltet hatte und sie mit dem schweren Stativ durch die Wüste zu der Stelle trug, wo Scarsdale auf mich wartete, musste ich über den Gegensatz nachdenken, den diese Szene zu der Pracht unserer Abfahrt von Zak bilden würde. Die Ebene wirkte im Licht unseres späteren Wissens doppelt finster.
    Der Professor und ich blieben im Kommandowagen Nummer eins, Van Damm fuhr alleine im mittleren, und Prescott und Holden bildeten im dritten Fahrzeug den Schluss. Scarsdale hatte gehofft, dass wir die Ebene mit unserer maximalen Reisegeschwindigkeit in etwa vier Stunden durchqueren könnten, aber letztlich verstrichen eher sechs, bevor ich seine gebrummte Warnung hörte. Ich änderte meinen Fahrtwinkel, und der Traktor knirschte über massiven Fels, als wir aus dem warmen Staub in den angenehmen Schatten einiger
    verkümmerter Bäume hinaufglitten. Eine steife Brise wehte durch die Schlucht, und als ich den Traktor ungefähr eine Meile durch eine trockene Rinne gelenkt hatte, entschied der Professor, dass wir ein Lager aufschlagen sollten. Die Sonne stand bereits tief am Himmel; als sie jetzt aber von uns fort, weit über Nylstrom hinweg, weiterzog, fielen unsere Schatten langgezogen auf den Boden, und die dunklen Abbilder unserer Fahrzeuge wurden auf den felsigen Grund des Tales geworfen, als wir die Maschinen in einem Kreis abstellten und die Motoren abschalteten.

    II

    Zwei Tage lang folgten wir dem gewundenen Verlauf des Tales und gelangten mit jeder Stunde höher und höher in die Bergkette hinauf, deren Arme sich beinahe unmerklich und unaufhaltsam hinter uns schlossen, bis wir alle das Gefühl hatten, uns in den Fängen eines Riesen zu befinden. Der Wind, der in Böen aus dem Herzen der Berggruppe kam, wurde täglich stärker, störte uns aber nicht so sehr wie der Wüstenwind, da er kaum Staub mit sich trug, der uns die Sicht geraubt hätte. Allerdings erschwerte er das Steuern, und die Fahrzeuge schlingerten von einer zur anderen Seite, so dass wir an den Steuerknüppeln ermüdeten und unsere Muskeln sich nach einem Ende der Rüttelei sehnten, die Stunden über Stunden dauerte.
    Auch wurde es ständig kälter, obwohl die Sonne so dauerhaft wie bisher schien. Anfangs störte uns das nicht, aber während unserer zahlreichen Pausen merkten wir, dass es sich um eine frostige Brise handelte, und fingen an, den Sinn unserer mit Schafsfell gefütterten Mäntel zu verstehen, die wir für eine jener seltsam anmutenden scarsdaleschen
    Expeditionsrequisiten gehalten hatten. Der Weg krümmte und wand sich aufwärts. Die meiste Zeit lenkten wir die Traktoren mit halber Geschwindigkeit durch ein Gewirr von riesigen Felsbrocken und unheimlich gefurchten Felsformationen.
    Aber es kam zu keinen größeren Problemen. Die Traktoren hielten die schwierige Fahrt bestens aus, und – weitaus wichtiger – es hatte bislang noch keine unüberwindbaren Hindernisse gegeben: zweifellos ein Verdienst von Scarsdales detaillierter Vermessung der Route auf seinen letzten Reisen.
    Hätte es eine unpassierbare Stelle gegeben, wäre die Expedition undurchführbar gewesen, denn einerseits nutzten wir die Traktoren als mobile Basis, und andererseits wäre es ganz und gar unmöglich, die umfangreiche Ausrüstung kilometerweit durch diese gnadenlose Moräne zu
    transportieren. Das Gelände, das wir durchmaßen, war ohne besondere Merkmale – schwarzer Stein, Felsbrocken und verkümmerte Bäume, darüber ein ewig blauer Himmel, der endlose Wind in den Schründen und das Felsgeröll, das der nächsten Biegung voranging.
    Inzwischen waren wir zu weit in die Berge vorgedrungen, um noch sehen zu können, welche Gipfel vor uns lagen, aber soweit wir es beurteilen konnten, waren

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