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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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sollen«, sagte Scarsdale leise, als habe er meine Frage nicht gehört. »Können Sie wieder gehen? Wir müssen die anderen informieren und sicherstellen, dass es heute Nacht keine weiteren Unterbrechungen gibt.«
    Er hatte wieder abgeschlossen und wir waren bereits über den halben Platz gegangen, bevor ich meine Frage wiederholen konnte.
    »Es gibt Leute, die nicht wollen, dass wir die Ruhestätte der Alten finden«, sagte Scarsdale finster. »Zalor gehörte offenbar zu ihnen oder wurde von ihnen bezahlt.«
    Zwischenzeitlich waren wir beim Traktor angelangt, und als ich einsteigen wollte, blieb er an der Tür stehen.
    »Darüber werde ich nach meiner Rückkehr mit dem Mir reden müssen«, sagte er grimmig.
    Ich ging hinein, kochte Tee für uns alle und wartete auf die eiligen Schritte und aufgeregten Fragen, die Scarsdales Rundgang auslösen würde. In dieser Nacht fand ich keinen Schlaf mehr. Nachdem ich die Teekanne zum Gemüselager gebracht hatte, wo die Kollegen bereits die Ausrüstung im Licht tragbarer Generatorlampen inspizierten, ging ich mit meiner Tasse an den Rand des Ortes und blickte auf die finstere Ebene hinaus. Es gab nichts zu sehen, aber ich wusste, dass die Sonne irgendwann aufgehen würde.
    Ich fragte mich, ob Zalor irgendwo dort draußen sei, oder ob er in Richtung der uralten Stadt Zak geflohen war. Auch fragte ich mich, wie er überleben wollte, ob er Freunde bei den Wüstenstämmen habe. Ich lächelte in der Dunkelheit grimmig in mich hinein. Leute wie Zalor überlebten immer. Der von Scarsdale eiligst geweckte Häuptling beauftragte einen Trupp, Nylstrom Straße um Straße zu durchsuchen, aber ich ging davon aus, dass der Zwerg seine Pläne zu gut vorbereitet hatte und längst nicht mehr in der Stadt war. Als die
    Morgendämmerung schließlich anbrach, zeigte sich, dass ich Recht hatte.
    Lange zuvor hatte ich aufgeblickt und festgestellt, dass Van Damm neben mir saß. Er nahm an meiner Nachtwache teil, bis die fernen Strahlen gelben Lichts die schwarze Aschenebene grell erleuchteten.
    Der Morgenwind sandte feine Staubwirbel, die unruhig über ihre Oberfläche glitten. Nach irgendeiner Spur von Zalor suchten wir vergeblich.
    Van Damm blickte mich finster an. Sein Gesicht wirkte im seltsamen Licht dieses vorzeitlichen Ortes ausgezehrt.
    »Eine unschöne Sache, Plowright«, sagte er. »Und ein böses Omen für unser Unternehmen, fürchte ich.«

    Sieben

    I

    Der Kommandowagen glitt und schlingerte über die Ebene der Finsternis. Unmittelbar vor der Windschutzscheibe wirbelten Staub und Asche empor. Ich konnte die Schwarzen Berge wie eine monströse, einem Wal nicht unähnliche Kreatur aus den Staubwolken aufragen sehen, so nahe waren sie. Scarsdale saß schweigend neben mir. Mal starrte er besorgt voraus, dann wieder stellte er auf dem Kartentisch absonderliche Berechnungen mit seinem Rechenschieber und anderen mathematischen Instrumenten an.
    Ich ging wieder daran, mit dem Kompass die Richtung zu halten, wohl wissend, dass wir in etwas mehr als einer Stunde die Ebene verlassen und die Vorgebirge der Schwarzen Berge erreichen würden. Scarsdale hatte uns erklärt, dass es dort ein Mindestmaß an Vegetation gab und wir einem seichten Tal aufwärts folgen würden, das steil anstieg und zu unserem Ziel führte. Ich konnte nur hoffen, dass die Traktoren robust genug waren, um uns zum Plateau und der Höhlenformation hinaufzuführen, auf die der Professor so große Hoffnungen setzte.
    Einmal mehr bewunderte ich die Energie und Kraft, eine so gewaltige Reise zu Fuß und derart schlecht ausgerüstet zu unternehmen, wie bei seiner letzten Expedition. Als die Aufregung über Zalors Verrat in Nylstrom abgeklungen und alle Versuche des Häuptlings, den Zwerg in der Stadt zu finden, fehlgeschlagen waren, hatte Scarsdale einen kurzen Kriegsrat einberufen. Wir beschlossen, so schnell wie möglich zum eigentlichen Ziel unserer Reise weiterzufahren. Zu diesem Zweck hatten unsere Techniker das Überholen der Fahrzeuge fortgesetzt, und Nummer vier war im Gemüselager verblieben, abgeschlossen und rund um die Uhr bewacht. Ich sollte Wasser für die Tanks der drei übrigen Fahrzeuge abkochen, denn an Wasser würde es uns am meisten mangeln, wenn wir erst in den Bergen waren. Auch war ich dafür zuständig, alles erhältliche frische Obst und Gemüse zu sammeln, das auf unserem Speiseplan aus Dosennahrung eine hochwillkommene Abwechslung darstellte.
    Seit der Nacht meines Kampfes mit Zalor hatte Scarsdale darauf

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