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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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wichtigsten Gebäude entlang unserer Route untersuchen würden. Er habe vor, so weit wie möglich in den Norden vorzudringen und die Stadt erst auf unserem Rückweg genauer zu untersuchen. Ich dagegen glaubte, dass er den Ursprung des seltsamen, weit entfernten Pochens suchen wollte.
    Es war etwa zehn Uhr vormittags, als die Gruppe aufbrach.
    Scarsdale und Van Damm gingen voraus und ich, als das in wissenschaftlicher Hinsicht nutzloseste Mitglied der Expedition, bildete den Schluss. »Die entbehrliche Position«, wie Prescott sie im Scherz nannte, und obwohl wir alle lachten, empfand ich den Witz als etwas makaber. Aber vielleicht war Prescott ein weit besserer Psychologe, als ihm bewusst war, denn seine Worte sorgten dafür, dass ich mich zusammenriss und von meiner verwundbaren Schlussposition aus besser aufpasste als gewöhnlich.
    Die nordwärts führende Durchfahrtsstraße, die trotz ihrer Größe und Bedeutung ebenfalls jene verstörende optische Verwirrung auslöste, führte vom Platz weg durch eine Gegend, die man in unseren Städten als Vororte bezeichnen würde.
    Nachdem wir den Platz hinter uns gelassen hatten, wurden die Gebäude kleiner, obwohl sie nach wie vor von eindrucksvoller Größe waren. Das Licht, an das wir uns mittlerweile gewöhnt hatten, war von derselben durchschnittlichen Stärke, so dass wir keinerlei künstliche Beleuchtung benötigten. Als wir etwas mehr als eine Stunde weitermarschiert waren, wurde das entfernte Pochen deutlicher. Die Bauten, die wir gelegentlich betraten, waren nicht mehr als leere quadratische Kästen ohne Fenster. Sie besaßen lediglich eine Treppe, ein Portal und quadratische Türen.
    Sie bestanden aus dem selben stahlharten Stein, den wir bereits kannten. Bevor wir den eigentlichen Platz verließen, drangen wir in das eine oder andere Riesengebäude ein, aber trotz der Inschriften auf den Türstürzen konnten wir ihren Zweck nicht ermitteln. Eines schien ein Büro zu sein, mit riesigen flachen, quadratischen Steinplatten, die als Tresen fungiert haben mochten. Es gab keine Stühle oder andere Möbel. Die Böden waren aus den selben glatten, ineinander greifenden Steinen, die jene ungewöhnlichen optischen Effekte verursachten, die wir bereits kannten. Sie waren frei von Staub oder Abfällen jeglicher Art.
    Das zweite Gebäude schien ein Lagerhaus zu sein, voller Töpfe und quadratischer Gefäße, die allesamt versiegelt waren.
    Darüber hinaus gab es Stapel von dünnen Steintafeln mit gravierten Inschriften, die sich, wie Scarsdale sagte, von den Hieroglyphen unterschieden. Eingedenk unserer Erfahrungen in der Galerie der Einbalsamierten öffneten wir keines der versiegelten Gefäße und Kisten. Die Straße führte leicht aufwärts und stets in nördlicher Richtung. Weitere Straßen zweigten genauestens berechnet von ihr ab, meist in rechten Winkeln. Kurz vor Mittag stießen wir auf eine sensationelle Neuerung: eine seltsame vierfach gewölbte Brücke, die an beiden Ufern eines etwa zwölf Meter breiten Stroms aufgehängt zu sein schien, aber nach einem uns unbekannten Prinzip, denn die unteren Enden der Bögen schienen das Wasser nirgends zu berühren.
    Scarsdale, Van Damm und Prescott stellten lebhafte Spekulationen an, und es dauerte eine ganze Weile, bis einer von uns die Brücke betrat, weil sie so unzuverlässig wirkte.
    Wir stellten fest, dass sie aus einem unbekannten Metall bestand und dass es, was noch bizarrer war, keinerlei Anzeichen von Nuten, Bolzen, Nieten oder Schweißnähten gab, wie wir sie aus unserer modernen Welt kennen.
    Scarsdale fasste all das äußerst gut zusammen, als er sich mir zuwandte und sagte: »Wenn ich nicht wüsste, dass es unmöglich ist, würde ich sagen, das ganze Bauwerk ist mit unglaublicher Kraft aus einem einzigen gigantischen Metallblock geschnitten.«
    Van Damms Gesicht schimmerte weiß, als er sich in der Düsternis umsah. »Warum sagen Sie, es sei unmöglich, Professor?«, fragte er leise. »Ich möchte fast sagen, dass es sich hierbei um einen Begriff handelt, den wir hier unten nicht benutzen sollten, wenn wir bedenken, was wir bereits gesehen haben.«
    Das war die einzige Situation, in der Scarsdale die Worte fehlten. Er hustete verlegen und rutschte mit seinen riesigen Füßen in den Reiterstiefeln hin und her.
    »Vielleicht haben Sie Recht, Van Damm«, sagte er leise.
    »Man kann die Dinge ohne die dafür notwendigen
    Informationen nicht immer richtig einschätzen.
    Möglicherweise hätte ich mir meine Bemerkung

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