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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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weitere Reihe gewaltiger Explosionen aus dem Maschinengewehr. Aber nichts geschah, und allmählich legte sich meine Anspannung.
    Dann, etwa um zwei Uhr nachmittags, hörten wir zu unserer großen Erleichterung Holdens Stimme über Funk. Er entschuldigte sich für den markerschütternden Zwischenfall.
    Er habe auf etwas gefeuert, das sich zwischen den Gebäuden am Rande des Platzes auf ihn zubewegte. Dann war er losgegangen, um die Gegend auszukundschaften, hatte das Funkgerät zurückgelassen und war eben erst zurückgekehrt.
    Scarsdale nahm mir das Funkgerät ab. Ich habe den genauen Wortlaut vergessen, aber seine knappen Worte und seine tadelnden, wenn auch höfliche Kommentare hatten die angestrebte Wirkung. Holden vergaß später nie wieder, sich an die strikten Anweisungen des Professors zu halten.
    »Nun gut«, sagte er schließlich. »Es scheint kein Schaden entstanden zu sein, und Sie werden wohl verstehen, dass alles hier unten dem menschlichen Leben, wie wir es kennen, fremd ist. Wir werden nicht zurückkehren, aber wenn Sie mit dem Doktor zu uns gestoßen sind, erwarte ich ihren Bericht.«
    Scarsdale wies Holden an, die Ausrüstung abzubauen. Er und Van Damm sollten das bewusste Gebiet auf ihrem Weg zu uns noch einmal untersuchen. Er gab Anweisung, die
    Funkverbindung von jetzt an aufrecht zu erhalten. Wenige Minuten später hörten wir Van Damms gereizte Stimme. Als die beiden Männer später am Nachmittag mit dem schwer beladenen Handwagen über die Brücke kamen, erzählte Holden seine Geschichte Scarsdale, während wir uns alle um die beiden drängten. Er hatte auf dem Platz gesessen und Notizen gemacht, so erzählte er, als er auf ein schwaches, schattenhaftes Etwas aufmerksam wurde, das zwischen den weit entfernten Gebäuden am anderen Ende des Platzes hin und her zu flitzen schien.
    Dieser Vorfall war so ungewöhnlich, dass er die Stelle mehrere Minuten lang im Auge behielt. Er hatte angenommen, dass es sich um eine jener optischen Täuschungen handle, wie wir sie in dieser Stadt mittlerweile gewohnt waren, hatte aber bald festgestellt, dass sich ein riesiges »hüpfendes Ding«, wie er es nannte, zwischen den blockartigen Bauten hin- und her bewegte und allmählich näher kam. Es war kaum
    verwunderlich, dass ihn dies nicht mit Begeisterung erfüllte und er hinter das Maschinengewehr sprang.
    Nachdem eine weitere Viertelstunde verstrichen war, stand das Wesen still. Es schien grau gefärbt und enorm groß zu sein. Holden hatte den unangenehmen Eindruck, dass er selbst jetzt beobachtet wurde, und griff nach seinem Fernglas. Er hatte Schwierigkeiten, die Gläser scharf zu stellen, aber sobald er das Wesen einigermaßen klar sehen konnte, war er über dessen Anblick so entsetzt, dass Holden kurz davor stand, die Kontrolle über sich zu verlieren und außerstande war, das Fernglas ruhig zu halten. Nur wenige Sekunden später ließ er eine Maschinengewehrsalve los, gefolgt von zwei weiteren, und das Wesen machte sich davon.
    Unter den Umständen mutig, aber im Nachhinein töricht, ging Holden dann mit einem der Elefantengewehre los, um nachzuschauen, ob er die Kreatur verwundet hatte. Das satte Geräusch des Maschinengewehrs hatte seinen Mut wieder hergestellt, und er hoffte herauszufinden, ob er sie getroffen hatte. Er entdeckte ein oder zwei der platten Patronen aus dem Gewehr am Rand des Platzes, aber soweit er erkennen konnte, war die Kreatur verschwunden, und die Gebäude selbst waren selbstverständlich aus zu hartem Material, als dass der Einschlag der Patronen irgendeine Spur hinterlassen hätte.
    Erst als er uns über Funk unterrichtet und Van Damm ihn erreicht hatte, fanden sie einen weiteren Hinweis auf das Wesen, denn er und Van Damm hatten eine geringfügig abweichende Route aus der Stadt gewählt, um an der Stelle vorbeizukommen, an der die hüpfende Kreatur gesehen worden war.
    »Eine Schleimspur führte über den Rand des Platzes hinaus«, sagte Van Damm mit grimmiger Miene. »Der Gestank war grauenvoll und wir sind ihr nicht gefolgt.«

    Fünfzehn

    I

    Wir verloren darüber nicht viele Worte. Als hätten wir uns abgesprochen, beschäftigte sich jedes Mitglied der Großen Nordexpedition mit den anstehenden Arbeiten. Scarsdale wollte weiter nach Norden vordringen. Dies sei der Hauptgrund gewesen, das Projekt überhaupt in Angriff zu nehmen, betonte er. Die urzeitliche Stadt Croth würden wir uns auf dem Rückweg genauer ansehen. Er hatte vor, einen ganzen Monat damit zuzubringen,

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