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Die Eisprinzessin schläft

Die Eisprinzessin schläft

Titel: Die Eisprinzessin schläft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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anderen gefallen könnte und was nicht. Waren sich des anderen nicht sicher genug, um darüber zu sprechen, sondern benutzten statt dessen kurze gutturale Laute, um kundzutun, was funktionierte und was vielleicht berichtigt werden müßte. Aber schon beim zweiten Mal wurde es besser. Das dritte Mal war völlig akzeptabel, das vierte Mal sehr gut und das fünfte Mal phantastisch. Sie schliefen ein, eng aneinandergeschmiegt, und das letzte, was Erica spürte, bevor sie der Schlaf übermannte, war Patriks Arm, der beschützend um ihre Brust lag, und seine mit den ihren verflochtenen Finger. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief sie ein.
    Der Kopf wollte in Stücke zerspringen. Der Mund war so trocken, daß die Zunge am Gaumen klebte, aber irgendwann mußte Speichel darin gewesen sein, denn an der Wange spürte er einen feuchten Sabberfleck auf dem Kissen. Ihm schien, als würde irgend etwas seine Lider herunterdrücken und seine Versuche behindern, die Augen aufzukriegen. Nach wiederholtem Bemühen gelang es ihm jedoch.
    Vor sich sah er eine Offenbarung. Auch Erica lag auf der Seite, mit dem Gesicht zu ihm, das von ihrem blonden, zerzausten Haar eingerahmt war. Ihre tiefen ruhigen Atemzuge zeigten, daß sie noch immer schlief. Vermutlich träumte sie gerade, da ihre Wimpern flatterten und ihre Augenlider leicht zuckten. Patrik dachte, daß er immerzu so liegen und sie betrachten könne, ohne dessen je müde zu werden. Das ganze Leben lang, wenn es sein sollte. Sie zuckte im Schlaf zusammen, aber kehrte rasch wieder zu den tiefen Atemzügen zurück. In seinen schwärzesten Tagen und Nächten war es ihm unmöglich vorgekommen, daß er so etwas je wieder erleben würde. Nun schien es ihm unmöglich, so etwas nicht zu fühlen.
    Erica bewegte sich unruhig, und er sah, daß sie dabei war, an die Oberfläche zu kommen. Nachdem auch sie ein Weilchen gekämpft hatte, um wach zu werden, schlug sie die Augen auf, und es verblüffte ihn erneut, wie blau die waren.
    »Guten Morgen, Schlafmütze.«
    »Guten Morgen.«
    Das Lächeln, das sich auf ihrem Gesicht ausbreitete, gab ihm das Gefühl, Millionär zu sein.
    »Hast du gut geschlafen?«
    Patrik schaute auf die leuchtenden Zahlen des Weckers.
    »Ja, die zwei Stunden, die ich geschlafen habe, waren wundervoll. Allerdings waren die wachen Stunden davor noch wundervoller.«
    Erica lächelte bloß als Erwiderung.
    Patrik hatte den Verdacht, daß sein Atem wie die Pest roch, konnte es aber dennoch nicht lassen, sich vorzubeugen und sie zu küssen. Der Kuß wurde tiefer, und eine Stunde war rasch verflogen. Hinterher lag Erica auf seinem linken Arm und malte mit dem Zeigefinger Kreise auf seiner Brust. Sie blickte zu ihm hoch.
    »Als du gestern hergekommen bist, hast du da geglaubt, daß wir hier landen?«
    Er überlegte ein Weilchen, bevor er antwortete, und legte dabei die rechte Hand unter den Kopf. »Neeiin, ich kann nicht sagen, daß ich es geglaubt habe. Aber gehofft.«
    »Ich auch. Also gehofft, nicht geglaubt.«
    Patrik dachte darüber nach, ob er so kühn sein konnte, aber mit Erica auf dem Arm fühlte er sich so geborgen, daß er einfach alles wagte. »Der Unterschied ist nur, daß du erst kürzlich zu hoffen angefangen hast, stimmt’s? Weißt du, wie lange ich gehofft habe?«
    Sie schaute ihn verwundert an. »Nein, wie lange denn?«
    Patrik machte eine Pause, um die Wirkung zu erhöhen. »Solange ich denken kann. Ich war in dich verliebt, solange ich denken kann.« Als er sich das sagen hörte, bemerkte er, wie wahr das klang. Genauso war es.
    Erica sah ihn groß an. »Du machst Scherze! Soll das heißen, daß ich hier herumgetigert bin und mir ‘nen Kopf gemacht habe, ob du vielleicht ein klein bißchen an mir interessiert bist, und dann war die Sache nicht schwieriger, als reifes Fallobst aufzuheben? Man brauchte sich einfach nur zu bedienen?«
    Ihr Ton war scherzhaft, aber er sah, daß seine Worte sie etwas erschüttert hatten. »Ja, nicht, daß ich deshalb mein ganzes Leben im Zölibat und in einer gefühlsmäßigen Wüste gelebt habe. Natürlich war ich auch in andere verliebt, zum Beispiel in Karin. Aber du bist immer was Besonderes gewesen. Jedesmal wenn ich dich gesehen habe, passierte hier was.«
    Er zeigte mit der Faust auf die Stelle überm Herzen. Erica nahm seine Hand, küßte sie und legte sie an ihre Wange. Diese Geste sagte ihm alles.
    Sie benutzten den Morgen, um sich kennenzulernen. Patriks Antwort auf die Frage, wofür er sich am meisten interessierte,

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