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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Mauerkrone der Schutzwälle auf Burg und Stadt zuzurennen. Sie mußten laufen, weil man die Eispfade geschmolzen und damit unbrauchbar gemacht hatte. Und dann erreichten sie einen Punkt, wo die Mauer mit der Burg selbst verbunden war - und wurden von einer festen Wand aus Stein und einem Hagel von Pfeilen von oben aufge halten. Ein paar begannen wütend gegen die verrammelten Eingänge zu donnern.
    Einige versuchten, den nackten Felsen selbst zu erklettern. Aber sie boten den Bogenschützen oben ein leichtes Ziel. Die meisten machten kehrt und ließen sich mit ausgebreiteten Schwingen halb im Gleitflug auf das Eis nach unten tragen.
    Das Hafenbecken füllte sich schnell mit schreienden, um sich schlagenden Kriegern, die wild durcheinander rannten und jemanden suchten, mit dem sie kämpfen konnten. Verwirrung und Unsicherheit begann sie zu erfassen. Die Masse wogte. Und dann rannten sie wie auf Kommando alle gleichzeitig mit einem schrecklichen Schrei auf die schutzlose Stadt zu.
    Die ganze verbliebene Streitmacht der sofoldianischen Armee stellte sich ihnen am Ufer entgegen.
    Getarnte Sperren aus Felsen und Reihen zugespitzter Stäbe erschienen, mit Kabeln aus pika-pina verbunden, in das man Stacheln eingesetzt hatte. Das zähe, fast unzerreißbare Seil war mühsam mit geschärften Stücken aus Glas, Holz und Metall besetzt worden. September, nicht Williams, war es gewesen, der den Eingeborenen gezeigt hatte, wie man Stacheldraht herstellt. Ein Hagel von Armbrustbolzen, Pfeilen und Speeren fällte Hunderte der überraschten Feinde in jenem ersten, sie verblüffenden Gegenangriff.
    Aber das war nur Widerstand in der letzten Etappe, schrieen die Nomadenoffiziere ihren Männern zu. Noch ein Angriff, und die verweichlichten Stadtbewohner würden ganz bestimmt zusammenbrechen! Wieder wälzte sich die mächtige Angriffswoge nach vorne - um Hunderte von Kriegern in einem kaum bedeckten Graben, gefüllt mit zugespitzten Stücken, mit Voldung und anderen Giften bestrichen, zu verlieren. Kurz darauf war dieser verborgene Graben mit stöhnenden, um sich schlagenden Verwundeten gefüllt.
    »Weiter! Weiter!« befahlen und drängten die schreiend bunt gekleideten Kapitäne, die Offiziere in ihren blitzenden Rüstungen. Ein letzter Angriff, um die tödlich geschwächten Verteidiger hinwegzufegen! Und ein drittes Mal wälzte sich die Masse der Nomaden nach vorne und krachte in die Linie der Sofoldianer. An einzelnen Punkten ergab sich ein Handgemenge, und die Barbarenhorde rückte Zentimeter um Zentimeter vor, und um jede Schwertlänge, um jede Speerlänge wurde erbittert gekämpft.
    Und hoch auf den Mauern der Burg sagte September ruhig: »Fertig jetzt« zu seinen Helfern. Von einem winzigen Haus gefährlich nahe an der Frontlinie blitzte es bestätigend zurück.
    Inzwischen hatten sich weitere Feinde ins Hafenbecken gewälzt. Zehntausend drängten sich jetzt unaufhaltsam gegen die dünne sofoldianische Verteidigungslinie, und jede Sekunde kamen mehr, jeder Tran eine Säule aus Wut und Haß.
    »Jetzt«, sagte September leise. Die Botschaft blitzte zu den wartenden Empfängern. Die Telegrafenmannschaft hatte Mut. Sie fiel nicht zu Boden und küßte den Stein, bis sie nicht sicher waren, daß das Kommando empfangen worden war.
     
    Einen atemlosen Augenblick lang geschah nichts. Ethan hob den Kopf und spähte durch eine Schießscharte. Und dann bäumte das Eis sich auf.
    Der Stoß hob ihn vom Boden und warf ihn krachend gegen die Felsen. Er spürte etwas Feuchtes an seiner Wange, aber das war nur eine belanglose Schürfwunde. Den Bruchteil einer Sekunde später versuchte er vergebens, sich zu einem winzigen Ball zusammenzurollen. Ein Regen von Eisbrocken, in den sich Stücke von Barbarenwaffen und Stücke der Barbaren selbst mengten, prasselte auf sie hernieder.
    Weit draußen auf dem südwestlichen Eisfeld spürte Bordatane-Anst, Ritter von Sofold, wie das Eis unter ihm zitterte, sah die riesige Säule aus Flammen und Rauch aus dem Hafen seiner Heimatstadt aufsteigen. Sein Geist frohlockte, weil der Zauber der fremden Zauberer funktioniert hatte. Aber tief in seinem Innern war er zu Tode erschreckt.
    Die Erde öffnete sich nicht unter ihnen. Er zog an dem schneeweißen Umhang, unter dem er den ganzen Morgen gelegen war, erhob sich und bewegte sein Schwert nach rechts und links. Dann breiteten er und sechshundert ausgewählte sofoldianische Truppen ihre Dan aus und nahmen Kurs auf die Nachhut der Nomaden. Alle trugen neben Schwertern

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