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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ganz oben am Tisch in der Nähe des Landgrafen selbst. Aber sie hatten zuviel Blut gesehen, um die Feier ganz genießen zu können. Nur September, der neben ihm saß, schien wirklich Spaß an der Festlichkeit zu haben.
    Ethan starrte Hellespont du Kane, der ihm gegenübersaß, verstört an. Dies war einer der reichsten Männer im ganzen Spiralarm. Und doch trug er genau den gleichen Gesichtsausdruck zur Schau, den Ethan auf der Antares beobachtet hatte, an jenem Tag, an dem zwei unschlüssige Kidnapper ihr Schicksal aus der Bahn geworfen hatten. Auch sein Appetit schien nicht gestört. Er führte sich soeben ein Stück Braten mit der gleichen Präzision zu Gemüte, wie er das zweifellos in den ersten Restaurants von Terra oder Hivehom tat.
    Ethan verspürte gute Lust, ihm die Faust in dieses Robotergesicht zu setzen. Einen Augenblick lang dachte er, du Kane wäre vielleicht nichts anderes als ein raffinierter Roboter, und der echte du Kane aus Fleisch und Blut befände sich irgendwo anders und empfände nur leichte Verärgerung über den Verlust einer wertvollen Maschine. Das könnte einige der seltsamen Eigenarten des Industriellen erklären.
    Aber nein. In mancher Hinsicht mochte er roboterähnlich sein, aber er war ganz entschieden ein Mensch. Ebenso wie seine Tochter. Einfach ein netter, etwas verworrener, schizophrener alter Mann mit ein paar hundert Millionen Credits und einer Tochter mit einem ebenso kalten Verstand wie er ihn hatte - einmal gehabt hatte, besser gesagt.
    Ethan war dabei, die interessanten Nebenwirkungen zu entdecken, die ständiger Genuß von Rudel auf den menschlichen Kreislauf ausübte, als Hunnar zu ihm trat. Der Tran stellte sich zwischen die beiden Menschen und legte jedem einen Arm auf die Schulter.
    »Es ist notwendig, daß ich euch beide allein spreche«, flüsterte er.
    »Ach, stör doch das Vergnügen nicht«, klagte September. »Setz dich zu uns und.« Er hielt mitten im Satze inne, als er den Gesichtsausdruck des Ritters sah. Er war ernst - und da war noch etwas.
    Sie verließen die große Halle, ließen die grellen Lichter und die prunkvollen Kleider der Festgäste hinter sich und folgten Hunnar durch kalte, stille Korridore und Treppen.
    »Ist das nicht der Weg zu unseren Räumen?« fragte Ethan.
    »So ist es«, antwortete Hunnar, gab aber keinen weiteren Kommentar ab.
    Aus der Ferne konnte Ethan Rufe und Gelächter hören. Die anderen Bewohner der Burg feierten den Sieg auf ihre Art. Einmal, als sie über einen offenen Balkon kamen, konnte er in die Stadt hinunterblicken. Auf offenen Plätzen flackerten Feuer, und wahrscheinlich brannte jede Lampe, jede Fackel, jede Kerze in Wannome. Die Stadt trug ein Halsband aus Licht.
    Die Feiern würden Tage dauern, hatte General Balavere ihm versichert. Bis jeder zu betrunken war, um noch einen Krug halten zu können.
    Er fragte sich, wohin Williams gegangen sein mochte. Er hatte den Schulmeister nicht mehr gesehen, seit man ihn als Ehrengast vorgestellt hatte. Als der Landgraf ihn der Versammlung präsentierte und sich anschickte, eine blumige Rede voll reichen Lobs und zuckersüßer Komplimente zu halten, hatte sich der kleine Professor vor Verlegenheit gewunden.
    Der alte Eer-Meesach andererseits war im Lichte des Lobes erblüht wie eine fette Sonnenblume.
    »Schwefel von den Vulkanquellen«, hatte Williams den farbenfroh gekleideten Adeligen mit ihren Damen erklärt, »Salpeter aus trockenen alten Spalten und Holzkohle, die die Stadtbewohner uns lieferten, indem sie Schnittholz, ja sogar ihre Möbel verbrannten.«
    »Aber doch keine Betten!« hatte weiter unten am Tisch eine Stimme gerufen. Das brüllende Gelächter hatte Williams übertönt, und er hatte sich still verdrückt.
    Nur um hinter Ethan wieder aufzutauchen und ihm zuzuflüstern: »Später vielleicht. etwas Wichtiges. zeige Ihnen. groß. okay?.«
    Ethan hatte irgendeine weise Antwort gegeben, etwa »mhm« oder dergleichen, und den Schulme ister völlig ignoriert. Williams und Eer-Meesach hatten daraufhin den Saal verlassen. Vielleicht, um ihre Lektionen in galaktischer Astronomie fortzusetzen oder wieder an dem großen Teleskop zu arbeiten, bei dessen Bau Williams ihm hatte helfen wollen.
    Sie bogen in einen Korridor ein, der in den letzten Wochen Ethan ebenso vertraut geworden war wie seine Wohnung zu Hause auf Moth. Sie gingen vorbei an seinem Zimmer, dann dem Septembers und dann dem der du Kanes und weiter, eine kleine Rampe hinunter, um eine Ecke.
    Vor ihnen drängte

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