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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gangway zurückgezogen hatte, hob er seinen Stab.
    Respektvolles Schweigen senkte sich über die Menge.
    »Ihr seid von einem fernen, uns unbekannten Ort gekommen und geht jetzt an einen fernen, unbekannten Ort«, verkündete er feierlich. »In der kurzen Zeit, die dazwischenliegt, habt ihr Taten vollbracht, an die das Volk von Sofold und ich uns alle Zeit erinnern werden. Ihr habt auch gesagt, daß das Universum ein endloser Raum sei, weiter, als wir uns je vorstellen können, mit Tausenden von Wesen, die sich ebenso von uns unterscheiden, wie wir uns von euch unterscheiden.
    Sollten diese Welten und diese Wesen bis in die Unendlichkeit reichen und ihr jede Welt und jedes Volk besuchen, so werdet ihr doch immer für euch und die Kinder eurer Kinder hier in Wannome eine Heimat und ein Feuer finden.
    Geht jetzt, und geht mit dem Wind!«
    »MIT DEM WIND«, wiederholte die Menge würdevoll. Und dann machte jemand unüberhörbar ein unhöfliches Geräusch in die würdevolle Stille, und ein wildes Schreien und Toben erhob sich.
    »So habe ich das erwartet«, meinte Hellespont du Kane mit ausdrucksloser Stimme.
    »Ja? Vielleicht jubeln sie uns zu, oder auch nur, weil ihr erhabener Herrscher eine so bewunderungswürdig kurze Rede gehalten hat«, meinte September und wandte sich ab. Aber war da im Augenwinkel des Hünen etwa die Andeutung von etwas Feuchtem gewesen? Oder schien das nur unter den zerkratzten Gläsern seiner Schutzbrille so?
    »Also los, Ta-hoding!« rief er nach hinten. »Wollen doch sehen, ob dieses Monstrum es aufs freie Eis hinaus schafft!«
    Die fremdartigen neuen Kommandos, die in modifizierter tranischer Segelterminologie gegeben wurden, hallten über das Deck und in die Takelage, wo Matrosen sie ausführten.
    Wenn man alleine schon den riesigen Eingeborenen zusah, wie sie in dem beständigen Sturmwind in die Wanten kletterten, konnte einem schon übel werden. Und noch viel schlimmer würde es sein, sobald sie die schützende Insel verlassen hatten. Aber diese mächtigen Muskeln und klauenbewehrten Hände und Füße hielten sie fest, als die rostgrünen Segel eines nach dem anderen herunterfielen und vom Wind gebläht wurden.
    Langsam und elegant begann die Slanderscree sich vom Dock zu entfernen, während die Rufe vom Ufer her lauter und lauter wurden. Ohne die Matrosen oben aus den Augen zu lassen, kam September herüber und klopfte Ethan spöttisch auf die Schulter. »Übrigens, Jungchen, haben Sie je diese Geschichte mit der Landgrafentochter geradegebogen?«
    »Die war nie krumm«, erwiderte Ethan. »Ich dachte eigentlich schon, aber ich hab' sie nicht gerade in vorderster Front der Menge gesehen, um uns mit einem feuchten Taschentuch nachzuwinken. Vielleicht nicht.«
    »Ich hab' sie auch nicht gesehen, obwohl mir auffällt, daß Sie mit der Tochter du Kanes etwas warmgeworden sind.« Die betreffende Dame hatte sich sofort, nachdem sie an Bord gekommen war, unter Deck zurückgezogen, um sich nicht dem Wind auszusetzen. Aber ob Floß, ob Boot oder Burg, auf dieser Welt war das beinahe unmöglich.
    »Glasfedern«, konterte Ethan und lehnte sich über die Reling, um zuzusehen, wie das Eis unter ihnen dahinglitt. »Sie ist auch ein Mensch. Sie brauchte schließlich doch jemanden, mit dem sie sich unterhalten konnte. Daß sie nicht viel mit ihrem Vater redet, wundert mich nicht. Und Sie und Williams sind ja auch nicht gerade die charmantesten Gesprächspartner.«
    »Tut mir leid, Jungchen, aber wenn ich sie sehe, dann ist das immer ohne den Pelz und den Schutzanzug, bildlich gesprochen. Und das nimmt mir irgendwie die Lust zu Tändeleien.« Er klopfte Ethan erneut väterlich auf die Schulter und schlenderte pfeifend nach vorne.
    Die Slanderscree verließ jetzt den Windschatten der Berge, und ihre Geschwindigkeit nahm schnell zu, während die Mannschaft immer mehr Segel setzte. Als sie das Haupttor erreichten - inzwischen völlig wiederhergestellt -, war auch der letzte Fetzen Tuch gesetzt. Sie hatten inzwischen bereits die respektable Geschwindigkeit von 30km/h erreicht. Aber sie würden von Glück reden können, wenn sie diese Geschwindigkeit auf ihrem Kurs westwärts beibehalten konnten. In östlicher Richtung hingegen, mit dem Winde, wurde die Geschwindigkeit der Slanderscree nur durch die Stärke ihrer Segel und Mäste und ihre Fähigkeit begrenzt, das Abheben vom Eis zu verhindern.
    Die letzten Beifallsrufe, die sie hörten, kamen von dem Posten am Tor und der Mannschaft der Großen Kette, während

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