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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zugeschnitten. Kisten mit frisch geschmiedeten Bolzen und Armaturen mußten auf dem Weg zum Eisdock überwacht werden.
    Zu gleichen Teilen aus Schweiß und Flüchen wie aus Material zusammengesetzt, begann die Slanderscree Gestalt anzunehmen.
    Auch etwas anderes nahm Gestalt an, und Ethan hatte wesentlich weniger Vergnügen daran als an dem Bau des Floßes. Das waren Elfas andauernde Versuche, etwas mehr zu werden als eine beiläufige Bekanntschaft.
    Eines Tages kam es zur Explosion. Trotz der Gefahr einer Beleidigung, als die der Landgraf das empfinden könnte, und dem sich daraus entwickelnden Schaden für ihre Sache, wurde er deutlich. Zu seiner Überraschung nahm sie seinen Ausbruch ziemlich gelassen hin - beinahe als hätte sie darauf gewartet. Von nun an belästigte sie ihn nicht mehr.
    Ihn überraschte das, aber er zog es vor, keine näheren Erkundigungen anzustellen. Nach Punkten lag er vorne. Am besten, es dabei bewenden lassen, dachte er unbehaglich.
    Trotz der Verzögerungen und der unvermeidbaren Fehler, die aus Übersetzungsproblemen entstanden, trotz eines zeitweiligen Versagens der Elektrodynschmiede, trotz endloser Stunden frustrierender Erklärungen von Williams, wie die komplizierte Takelage ausgelegt werden sollte, kam schließlich der Tag und die Stunde, an der die Slanderscree fertig, voll ausgerüstet und bereit zum Absegeln war - obwohl es Ethan schwerfiel, sich vorzustellen, wie sie sich je bewegen sollte.
    Da lag sie nun am Ende des Landgrafendocks und ließ neben sich die Handelsflöße zwergenhaft erscheinen, die wie Wasserkäfer an ihren Flanken entlangfegten. Beinahe zweihundert Meter lang, mit drei hochragenden Masten, Bugspriet und Dutzenden gereffter Segel, strahlte sie eine Aura gebändigter Kraft aus. Die wuchtige, keilförmige Trankonstruktion war auf die Proportionen einer Nadelspitze verjüngt worden. Nur die beiden großen Spoiler störten die kühnen Linien des Floßes.
    An dem Morgen, für den ihre Abreise festgesetzt war, fiel nichts Ungewöhnliches vor. Ein typischer tranischer Tag, sonnig, windig und kalt bis auf die Knochen. Noch war man damit beschäftigt, Lieferungen und Ersatzteile der letzten Stunde an Bord zu nehmen. Eine beachtliche Menge hatte sich aus der endlosen Mühsal des täglichen Lebens die Zeit genommen, ihrer Abreise beizuwohnen - oder zumindest Zeuge des Scheiterns eines interessanten Experime nts zu werden. Sie alle säumten das Ufer und schwappten auch auf das Eis über. Die Jugend der Stadt schlug die Warnungen ihrer Mütter in den Wind und trieb sich in gefährlicher Nähe der großen Duralumkufen auf dem Eise herum.
    Sir Hunnar kam als nomineller Befehlshaber ihrer militärischen Besatzung an Bord. Aber auch General Balavere machte die Reise mit. In seiner Jugend hatte er einen Regen aus Asche und heißem Bimsstein von dem Ort-wo-das-Blut-der-Erde-brennt miterlebt. Der Himmel über Wannome war davon vier Tage lang verdunkelt gewesen. Zweifellos war dies ein heiliger Ort - und der General hatte ein Alter erreicht, in dem solche Dinge zunehmende Bedeutung erlangten. Er würde jetzt jenen legendären Berg sehen.
    Den alten Eer-Meesach freilich hätte nicht einmal eine Herde ausgehungerter Krokim vom Schiff fernhalten können.
    Auf dem Floß war keine Spur von der sorgfältig aufgebauten Kette von Verantwortung, wie sie an Bord eines Raumliners herrschte. Noch gab es im Wissen Williams' irgendeine hierarchische Rangliste von Positionen, die es auf den antiken terranischen Clipperschiffen gegeben haben mochte. Ihm war nur bekannt, daß es einen Kapitän gegeben hatte, wie das auch bei Raumschiffen üblich war. Also kamen Hunnars Junker Suaxus und Budjir als seine Stellvertreter an Bord. Ta-hoding hatte den größten Teil seiner eigenen Floßbesatzung behalten.
    In der Wahl seiner Junker offenbarte Hunnar eine andere Seite seines Wesens. Keiner der beiden war ein Typ, den Ethan gewählt hätte: Suaxus war stets mürrisch und argwöhnisch, Budjir lakonisch, daß er beinahe schon wie ein Idiot wirkte. Aber beide waren in Wirklichkeit höchst tüchtig.
    Mannschaft und Passagiere gingen, begleitet von nicht endenwollendem Beifallsgeschrei und ermutigenden Rufen der Menge, darunter auch einigen Obszönitäten, an Bord. Einige waren bis aus Ritsfasen an der äußersten Westspitze von Sofold gekommen, um der Abreise beizuwohnen.
    Der Landgraf stand, umgeben von seinen wichtigen Adeligen und Rittern, am Dock. Als alle an Bord des Floßes gegangen waren und man die

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