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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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überredet werden, das Ruder zu übernehmen, während die Drachen angriffen. Und weder Hunnar noch Balavere wollte jemanden zwingen. Also wurde das Steuer vom unteren Deck aus mit einem primitiven Syste m aus Seilen und Rollen bedient.
    Und das Rudel Gutorrbyn kam immer näher.
    »Das müssen beinahe hundert sein«, flüsterte September. »Häßlich aussehende Teufel, finden Sie nicht auch, Jungchen?«
    Das Schwirren einer Bogensehne war zu hören, und Balaveres Stimme hallte vom Bug zu ihnen herüber.
    »Nicht schießen jetzt! Jeder Pfeil muß sitzen, Idiot!«
    Die Gutorrbyn griffen nicht an. Das Tier an der Spitze bog im letzten Augenblick ab und begann das Floß zu umkreisen. Die Slanderscree pflügte weiter in den Wind, nichts regte sich auf ihren Decks, während eine Ehrenwache kreischender Ungeheuer um ihre Masten tanzte.
    Sie erinnerten an riesige Fledermäuse, und ihre ledernen Schwingen entsprangen pelzbedeckten, stromlinienförmigen Leibern, die in lange Gabelschwänze ausliefen. In der Mitte einer jeden Schwinge stachen spitze Klauen hervor, und große krallenbewehrte Füße hingen unter ihren weichen Leibern. Jeder Kopf war eine alptraumhafte Kreuzung zwischen Krokodil und Wolf, mit einer langen, runzeligen Schnauze, in der Doppelreihen rasiermesserscharfer, dreieckiger Zähne drohten. Riesige Augen, groß wie Suppenteller, starrten sie in ausdrucksloser Bosheit an.
    »Achtet auf die Anführer«, warnte Balavere. »Wenn sie kommen, dann im Bogen.«
    Es hatte keinen Sinn, den Atem anzuhalten. Der Mund konnte einem dabei zufrieren. Und das Schiff zog weiter, ganz still und stetig, und hundert Schwingenpaare schlugen den Wind und übertönten das Ächzen von Sparren und Segeln.
    Eine Luke öffnete sich. Colette du Kane streckte den Kopf heraus.
    »Was ist los da.?« In dem Augenblick sah sie nach oben, sah die Masse kreisender Dämonen. Ein hysterischer Schrei.
    »Trinska!« fluchte Hunnar. »Vielleicht wären sie weitergeflogen!«
    Wieder schrie Colette.
    Und plötzlich brüllte September: »Aufpassen, dort!« Zuerst auf terranglo, übersetzte es dann aber schnell ins Tranische, als eine Reihe von Gutorrbyn die Flügel faltete, nach rechts abkippte und auf die isoliert stehende erstarrte Figur auf dem Deck herunterschoß.
    »Schießt doch!« herrschte Hunnar die Bogenschützen an. Ihre Sehnen schwirrten.
    Eines der Ungeheuer, beinahe mannsgroß und zweimal so kräftig, fiel kaum einen Meter von Ethan entfernt auf das Deck. Er bildete sich ein, das Genick abbrechen zu hören, als die Kreatur auf die Planken krachte. Drei Pfeile hatten sie durchbohrt.
    Colette hatte offenbar ihre Fassung zurückgewonnen. Ethan hörte, wie der Lukendeckel krachend zuflog. Sehen konnte er das nicht, weil plötzlich vor seinem Gesicht Zähne aufblitzten und ein Schnappen wie von einer Bärenfalle zu hören war. Er schlug halb blind mit dem Schwert zu und spürte, wie er etwas Weiches traf. Ein heiserer Schrei wie der einer riesigen Ratte war zu hören, und eine klebrige Substanz bedeckte sein bloßes Handgelenk. Ein fauliger Geruch drang in seine Nase. Dann war sein Schwert wieder frei.
    Es war schwierig, die Schreie der Tran von denen der Drachen zu unterscheiden. Ein flatternder, zuckender Alptraum aus Blut und Zähnen umgab ihn. Er sah einen Drachen niedrig über das Eis dahinfliegen, die reglose Gestalt eines Matrosen in den Klauen haltend. Einmal fuhr der Schnabel mit seinen scheußlichen Zähnen herunter und schnappte beinahe gleichgültig nach dem herunterhängenden Kopf.
    Die Kadaver erschlagener Gutorrbyn bedeckten das Deck. Kleine Gruppen von Speerträgern hielten die Angreifer fern, während Bogenschützen aus der Deckung einen schrecklichen Blutzoll von ihnen erhoben.
    Ein verwundeter Drache fegte kreischend vorbei und krachte aufs Eis. Er war mit Pfeilen förmlich gespickt. Ethan wirbelte herum und schlug mit dem Schwert nach einem Monstrum, das sich seinen Rücken als Zielscheibe ausgesucht hatte. Er duckte sich, und ein paar Klauen verfehlten seinen Kopf um Zentimeter. Mit einem mächtigen Schwingenschlag fand das Scheusal sein Gleichgewicht wieder, wendete und schickte sich an, eine neue Attakke zu fliegen.
    Etwas knallte von schräg oben gegen das Tier, und es wurde gegen einen Mast geschleudert. Ethan konnte jetzt erkennen, daß ein beträchtlicher Teil des immer größer werdenden Berges von Drachenkadavern auf Deck mit kurzen dicken Bolzen gespickt war.
    Er warf einen Blick nach oben.
    An jedem Mast waren

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