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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Septembers hatten etwas zu herablassend geklungen. Mochte schon sein, daß er nicht der Typ war, um auf dem Hauptmast zu tanzen, aber beim alten Rothschild, an Deck bleiben und einen kleinen Sturm überstehen, das schaffte er noch allemal!
    Hellespont du Kane sah sich auf Deck um, stieg aus seiner Luke und kam auf sie zu. Ethan verspürte keine besondere Lust, sich mit dem Finanzier zu unterhalten, aber Höflichkeit war ein Teil seines Charakters. Außerdem könnte es ihm eines Tages ja nützlich sein, einen so berühmten Bekannten zu haben - falls er je auftaute.
    Du Kane stieß mit der Fußspitze einen der Drachenkadaver an, den die Mannschaft noch nicht über Bord geworfen hatte. Wahrscheinlich schätzte er seinen Kilopreis auf dem interstellaren Markt ab, dachte Ethan trocken.
    »Dann ist es also vorbei, Mr. Fortune?«
    »Der Teil schon«, erwiderte Ethan, bemüht, nicht brüsk zu wirken. »Aber es scheint, daß uns eine kleine Brise bevorsteht. Ich schlage vor, Sie gehen unter Deck und binden alles fest, das Sie behalten wollen.«
    »Nur meine Tochter, und die kann sich um sich selbst kümmern.« Was sollte er jetzt von dem Satz halten? Aber dem ewigen Pokergesicht war nichts anzumerke n. »Das ist wohl der Rifs?«
    »Dann wissen Sie, was das ist?« sagte Ethan etwas überrascht.
    »Oh, ja, ich werde an Deck bleiben, um das mitzuerleben. Wenn Sie keine Einwände haben?«
    »Ich? Einwände?« Es würde ihm ein Vergnügen sein, zuzusehen, wie dieser senile Lackaffe sich in Sicherheit brachte, wenn die erste Bö kam. »Wird mir ein Vergnügen sein, wenn Sie mir Gesellschaft leisten.«
    Hellespont du Kane blickte ihn an. »Sie brauchen nicht ironisch zu werden, Mr. Fortune. Ich weiß, was Sie von mir denken.«
    »Augenblick mal, Mr. du Kane«, sagte Ethan und wandte sich von der Reling ab. Der Alte hatte ihn aus dem Gleichgewicht gerissen. »Was bringt Sie auf den Gedanken.«
    »Schon gut, schon gut«, der Finanzier machte eine geringschätzige Handbewegung. »Macht nichts. Es gibt Menschen, Mr. Fortune, denen die burschikose, kumpelhafte Art nicht liegt. Ich habe Freunde, aber das sind Beziehungen, die sich auf gegenseitigen Respekt und in manchen Fällen sogar Angst gründen. Ich würde viel lieber etwas. etwas.«
    »Menschlicher sein?« meinte Ethan und bedauerte das sofort wieder. Aber damit schien er du Kanes undurchdringlichen Panzer geknackt zu haben. Der Blick, mit dem er Ethan ansah, war beinahe - beinahe, aber nicht ganz - bedauernswert. »Ich würde mir nicht anmaßen, es so deutlich zu formulieren, Mr. Fortune, aber wir können schließlich nicht aus unserer Haut, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, Hellespont.« Er hielt sich an einem Tau in den Wanten fest, weil der Wind inzwischen stärker geworden war. Die Matrosen hatten angefangen, Sicherheitsleinen über das Deck zu spannen. »Ist das eine Frage oder eine Erklärung?«
     
    Ethan stand am Heck. Ta-hoding hielt das riesige Steuer von der einen Seite, sein Steuermann von der anderen. »Wir müssen hier zu zweit zupacken - zumindest in der ersten Stunde«, hatte er erklärt. Alle Segel, mit Ausnahme einiger Toppsegel, waren eingezogen worden. Das Floß glitt in nordwestlicher Richtung dahin. Ta-hoding versuchte so weit wie möglich zu kommen, ehe der Sturm sie erreichte und zwang, vor dem Wind nach Süden zu laufen.
    Inzwischen hatte die pechschwarze Wolke den größten Teil des nördlichen Himmels bedeckt. Blitze zuckten herab.
    »Bald«, stöhnte Ta-hoding. »Nicht mehr lange. Ich rieche, wie es kommt.«
    »Haltet euch fest, Freunde«, warnte Hunnar. »Die ersten Augenblicke sind die schlimmsten. Dieses Ding lebt.« Er überprüfte zum drittenmal die Sicherheitsleinen, die über das Deck gespannt waren.
    »Nach dem, was der Kapitän sagt«, meinte September, der brüllen mußte, um sich trotz des Windes Gehör zu verschaffen, »ist es etwas Ähnliches wie eine atmosphärische Flutwelle. Wissen Sie, was eine Flutwelle ist?«
    Niemand wußte das. Und ehe der Hüne Gelegenheit bekam, das zu erklären, schlug der Rifs zu.
    Ethan war auf alles vorbereitet, und genau das geschah auch. Er wurde von der Reling gerissen und ein paar Meter über das Deck geschleudert, ehe er einem Matrosen vor die Füße rollte. Der Tran Eismann hielt eine der Sicherheitsleinen wie eine Geliebte umklammert. Irgendwie schaffte er es, die Leine nicht loszulassen und doch mit seiner riesigen haarigen Pranke Ethan am Kragen zu packen. Ethan kletterte praktisch an seinem Bein

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