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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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begann am Fuß der Klippe und führte über eine Reihe von Kehren hinauf zum untersten der Bauwerke.
    Der einzige Pier im Hafen war sorgfältig gepflegt und instand gehalten, aber sichtlich nicht oft benutzt. Es gab im ganzen Hafen keine Schiffe. Aber der Zustand des Ganzen und die Felder zeigten an, daß es sich um eine bewohnte Ansiedlung handelte. Zumindest würden sie einen Platz haben, an dem sie anlegen konnten. Das enthob sie der Mühe, die klobigen Eisanker zu benutzen. Und im Windschatten der Berge wehte kaum ein Hauch. Es war beinahe windstill.
    September trat schweigend zu ihnen und blickte nach oben, bis man Angst haben mußte, er würde sich den Hals verrenken.
    »Wer diese komischen Bauten errichtet hat, Freund Hunnar, hat sich einige Mühe gegeben. Ohne Antigravgeräte und Kraftfelder und in diesem Klima - wirklich bewundernswert. Wird ein beträchtlicher Weg sein, bis wir vor der Haustüre stehen.«
    »Meinst du, wir sollten heute noch gehen?« fragte Ethan.
    »Da möchte ich keine Prophezeiung abgeben«, warf Hunnar hastig ein, ehe der Hüne sie festlegen konnte. »Aber wenn du die Augen senkst, wirst du feststellen, daß unsere Ankunft nicht unbemerkt geblieben ist.«
    Eine Gestalt kam vom untersten Punkt der Treppe auf die Anlegestelle zu. Es handelte sich offenbar um einen männlichen Tran, und sein Schritt war zielstrebig, ohne übereilt zu wirken. Sie blickten dem Eingeborenen interessiert entgegen.
    Er schien in keiner Weise ungewöhnlich. Sein Bart war zwar noch länger als der Hunnars und noch weißer als der Balaveres, ansonsten aber zeigte der einköpfige Begrüßungsausschuß keine Anzeichen fortgeschrittenen Alters. Er war von durchschnittlicher Größe für einen Tran und schlanker gebaut als die meisten Tran an Bord des Floßes.
    Er trug nur anstelle des inzwischen vertrauten Trankleidungsstücks, das an den Schultern geschlossen wurde, einen langen weißen Pelz, der ähnlich einer Toga geschnitten war. Weder Kleidungsstück noch Träger zeigten irgendwelchen persönlichen Schmuck - es sei denn, man zählte den körperlangen Stab dazu, den er in der rechten Pranke trug.
    Zuerst glaubte Ethan, der Stab bestünde aus Holz. Als der Eingeborene freilich näher kam, sah er, daß er aus irgendeinem porösen grünen Stein geschnitten war. Der Tran schien nicht die geringste Angst vor ihnen zu haben. Das wies erneut entweder auf ehrliche Freundlichkeit oder die Anwesenheit von zehntausend Speerträgern hinten in den Felsen hin. Wie sich später erweisen sollte, traf von diesen beiden Hypothesen die logischere zu.
    Das Fallreep wurde ausgelegt. Hunnar, Ethan und September gingen von Bord, während die Soldaten und Matrosen an Deck und in den Wanten ihre Arbeit fortsetzten. Alle blickten gespannt auf ihren seltsam gekleideten Gastgeber.
    Ethan dachte, es wäre vielleicht eine gute Idee, Ta-hoding dabeizuhaben, für den Fall, daß Sprachschwierigkeiten entstehen sollten. Aber gleich darauf sollte sich erweisen, daß die linguistischen Fähigkeiten des Kapitäns nicht gebraucht wurden.
    »Ich bin Fahdig, edle Herren«, sagte der Mann. »Und dies ist das Kloster Evonin-taban. Ihr seid willkommen.«
    »Wir danken«, erwiderte Hunnar. »Ich bin Sir Hunnar Rotbart und diese« - er wies auf die beiden Menschen - »sind Besucher aus einem fernen Land, Adelige von weit her: Sir September und Sir Fortune. Wir bitten darum, ein paar Tage in eurem schützenden Hafen bleiben zu dürfen, um notwendige Reparaturen auszuführen. Wenn es eine Hafengebühr gibt, so können wir sie bezahlen.«
    Der andere winkte mit seinem steinernen Stab ab.
    »Es gibt keine solche Gebühr. Unser Kloster steht jedem gutwilligen Besucher offen. Wenige, die unsere Hilfe erbaten, sind bisher abgewiesen worden. Aber das muß die Brüderschaft entscheiden, nicht ich.«
    »Ich wußte nicht, daß es hier religiöse Orden gibt«, flüsterte Ethan Hunnar zu. Der Stabträger hatte es gehört.
    »Ich weiß nicht, was du meinst, fremder Ritter. Die Brüderschaft ist eine Vereinigung freier Geister, die sich an diesem Ort versammelt hat, um das Wissen und die Geschichte des Universums vor den Angriffen des Finsteren zu bewahren. Wir sind Gelehrte, Herr, keine Sykophanten.«
    »Sternensaat«, murmelte Ethan. »Wartet, bis Williams und Eer-Meesach erfahren, daß wir auf eine Gemeinschaft von Forschern gestoßen sind.«
    September rührte das nicht. »Ehrlich gesagt, ist es mir gleichgültig, wie die vor ein paar tausend Jahren auf diesem

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