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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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geschwächt. Außerdem wollte Ta-hoding den abgebrochenen Bugspriet reparieren, und schließlich wußte niemand, wie der Sturm der nur notdürftig reparierten Kufe zugesetzt hatte. Sie hatten immer noch einen langen Weg vor sich, und niemand wußte, ob sie nicht bald wieder jeden Quadratzentimeter Segelfläche und feste, verläßliche Kufen brauchen würden.
    Wieder trat der kleine formlose Rat zusammen - wenn auch mit wesentlich weniger Befürchtungen als beim letzten Mal. Vorschläge wurden unterbreitet und diskutiert. Schließlich kam man überein, in der nächsten Stadt oder dem nächsten Dorf haltzumachen, das dem Floß Schutz vor dem Westwind bot.
    Ethan war am nächsten Tag an Deck, als der Ausguck Meldung machte, so war auch er einer der ersten, der das Kloster von Evonin-taban auftauchen sah. Er trat neben Ta-hoding, als sich das Refugium im Licht der schnell höher steigenden Sonne dunkel schimmernd vor ihnen erhob.
    »Sieht komisch aus«, sagte Ethan. »Was ist das? Bis jetzt haben wir so etwas noch nie gesehen. Das ist doch ganz bestimmt keine Jagd- oder Ackerbaugemeinschaft.«
    »Ich weiß nicht, was es ist, edler Herr«, erwiderte der Kapitän und wirkte etwas beunruhigt. »Wirklich, derlei habe ich noch nie gesehen. Aber Dagstev, der Ausguck, hatte recht, es gibt hier einen Hafen. Er scheint ausreichend, wenigstens aus dieser Entfernung gesehen. Anscheinend liegen keine Schiffe dort, also kann es kein Handels Stützpunkt sein. Sehr, sehr seltsam. Vielleicht. vielleicht wäre es besser, wenn wir hier nicht landeten, edler Herr.«
    »Unsinn. Du mußt lernen, den Kosmos aufgeschlossener zu sehen, Ta-hoding. Wer weiß, vielleicht mußt du eines Tages ein Schiff zwischen den Sternen steuern.«
    »Das würde ich nicht tun, und wenn alle Teufel hinter mir her wären und schieben würden!«
    »Warum nicht, Kapitän? Wahrscheinlich beherrschten eure Ahnen einst diese Kunst.«
    »Und waren auch vernünftig genug, sie wieder aufzugeben«, konterte Ta-hoding. »Man gebe mir ein gutes Schiff mit scharfen Kufen, glattes Eis unter dem Kiel und einen kräftigen Wind von achtern, und ich bin zufrieden. Den Himmel überlasse ich denen, die ihn sich wünschen. Womit ich überhaupt nichts über deren Verstand sage, so zweifelhaft er auch sein mag.«
    Damit wandte er sich ab und rief seiner Mannschaft Befehle zu. Die Slanderscree hielt auf die Hafeneinfahrt zu, und Ethan beschloß, den Kapitän allein zu lassen.
    Ein Segel nach dem anderen wurde gerefft. Er ging unter Deck, holte September vom Frühstückstisch und informierte Hunnar, die du Kanes und einige andere von ihrer bevorstehenden Landung.
    Hunnar ging gemeinsam mit ihm zum Bug. Nebeneinanderstehend blickten sie über den gebrochenen Bugspriet auf ihr Ziel.
    »Ta-hoding hat gesagt, er hätte so etwas noch nie gesehen, Hunnar.«
    »Ich auch nicht, Freund Ethan, ich auch nicht. Aber mir kommt das Bauwerk nur ungewöhnlich vor, nicht gefährlich. Wenn auch seine Erbauer zweifellos um ihre Sicherheit besorgt waren. Es scheint undurchdringlich. Wirklich ein seltsamer Ort.«
    Der Hafen war nur eine natürliche Lücke im Kraterrand des erloschenen Vulkans, der über das Eis ragte und die Insel bildete. Finger aus dunklem, abgewetztem Felsgestein streckten sich zu beiden Seiten aus, als wollten sie die Slanderscree umarmen.
    Abgesehen von etwas flachem Land rechts vom Hafenbecken bestand die ganze Insel aus nackten, schroffen Felszacken, die sich unmittelbar aus dem Eis bis in eine Höhe von vier- oder fünfhundert Metern emporreckten.
    Niedrige Vegetation wuchs im Schutze der Klippe. Als sie in den Hafen einfuhren, der sich von der Westflanke der Berge in den Wind erstreckte, war ein Streifen des allgegenwärtigen pika-pina zu sehen. Die flache Stelle zu ihrer Rechten schien intensiv kultiviert zu werden.
    Drei Viertel des Weges vom Hafenbecken die steile Basaltmauer nach oben, in eine Nische zwischen den zwei höchsten Gipfeln eingezwängt, saß ein eigenartiges Durcheinander aus vielstöckigen Gebilden, die geradezu aus dem nackten Felsen zu wuchern schienen. Die Architektur war kunstvoll, in stärkerem Maße, als Ethan das bisher auf diesem Planeten gesehen hatte.
    Türme und Verteidigungsanlagen, wie er sie von Wannome kannte, aber darüber hinaus protzten diese Gebäude mit Türmchen, Minaretts und sogar echten Kuppeln - den ersten Gebilden dieser Art, die er hier gesehen hatte. Etwas, das wie eine lange, erstaunlich geräumige Reihe von Rampen und Treppen aussah,

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