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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich jetzt beinahe fünfhundert Meter über dem Hafenbecken. Das Floß wirkte wie ein Kinderspielzeug, das auf einer Platte aus Kristallglas ruhte.
    Und dann hatte er das Tor passiert und stand in einem finsteren, verliesartigen Korridor. An den Wänden glühten Lampen, obwohl draußen heller Tag herrschte.
    »Ein bißchen düster habt ihr es hier«, sagte September, als sie die Halle hinuntergingen.
    »Wir befinden uns in den unteren Etagen des Klosters«, teilte ihnen ihr Führer mit. »Wenn wir weiter nach oben kommen, wird es heller. Fenster sind hier weder notwendig, noch wären sie statisch möglich.«
    Auf Fahdigs Wort war Verlaß. Bald fanden sie sich in hellerleuchteten Räumen und Sälen mit hohen Balkendecken. Gelegentlich begegneten sie anderen Angehörigen der Brüderschaft, einige älter, andere jünger als ihr Führer. Ein paar waren noch ganz jung. Sie reagierten auf die Gegenwart der Menschen mit viel mehr unverhohlenem Staunen, als das Fahdig getan hatte. Einige blieben stehen und starrten ihnen nach.
    »Ich habe draußen keinen Eispfad gesehen«, sagte September zu Hunnar. »Auf der Treppe.«
    »Das überrascht mich nicht, Freund Skua. Das Geschick eines jeden Tran mit Dan und Chiv hat seine Grenzen. Ein solch steiler Weg mit scharfen Wendungen und einer so schlappen Brise würde selbst einem geschickten Soldaten Schwierigkeiten machen. Ja sogar einem Tänzer.«
    »Das hatte ich schon angenommen. Aber es könnte auch andere Gründe geben, daß man sie sich gespart hat. Vielleicht ästhetische oder asketische.« »Es ist möglich«, räumte der Ritter ein. »Vielleicht gilt es hier als tugendhaft, nur zu Fuß zu gehen.«
    Nach einer Weile forderte Fahdig sie auf, vor einer eisenbeschlagenen Türe zu warten. Er verschwand nach drinnen und tauchte einige Augenblicke später wieder auf.
    »Der Prior will euch sehen.« Sie folgten ihm.
    Ethan hatte keine Ahnung, was sie erwartete - vielleicht wieder ein Thronsaal, wie der von Kurdagh-Vlata. Aber der Raum, den sie betraten, war schlicht möbliert, ohne dabei spartanisch zu wirken. Nur der breite, kunstvoll geschnitzte und auf Hochglanz polierte Tisch deutete auf Wohlstand. Ein paar Stühle vervollständigten das Mobiliar des Alkoven.
    Sie befanden sich offenbar in einer der oberen Etagen des Klosters. Licht fiel durch Fenster, die nach Osten und Süden gingen, aber der größte Teil der Beleuchtung kam vom Oberlicht; wieder etwas, das sie auf Tran-ky-ky bisher nicht gesehen hatten.
    Aber das Erstaunlichste waren die Wände, denn diese waren vom Boden bis zur Decke mit Regalen bedeckt, die Reihe für Reihe mit sorgfältig gepflegten, sauber angeordneten Büchern gefüllt waren.
    Er hatte in Wannome zähes Papier aus pika-pina- Fasern gesehen, aber sehr wenig nur. Die Sofoldianer schienen zum Schreiben Pergament vorzuziehen, da das faserige Papier das Schreiben offenbar schwierig machte.
    Offenbar hatte die Brüderschaft dieses Problem gelöst. Oder jemand anderer hatte es für sie gelöst, denn die offenen Bücher, die auf dem Tisch lagen, hatten keine Pergamentseiten.
    Er flüsterte September zu: »Wir müssen uns gut überlegen, ob wir Williams oder Eer-Meesach hierher bringen. Am Ende wollen sie hier bleiben.«
    »Hm!« September musterte die Regale. »Ich frage mich, ob sie die bloß sammeln und aufstapeln oder ob sie sich wirklich die Mühe machen, welche zu lesen.«
    Der Prior gelbst erwies sich als ein geruhsam wirkender alter Tran. Er trug einen Bart, der sehr viel länger war als der Hunnars, und seine Mähne war schneeweiß. Er wirkte entspannt und freundlich. Wenn Ethans und Septembers Auftauchen ihn erschreckten, so war er zu höflich, um sich das anmerken zu lassen.
    Auch er hatte einen der unvermeidlichen Stäbe. Er lehnte am Tisch. »Sie werden mir verzeihen, daß ich zu eurer Begrüßung nicht aufstehe, edle Herren. Ich fühle mich heute nicht besonders wohl.«
    »Uns erfüllt Sorge um Euch und wir wünschen Eurer Eminenz Gesundheit frisch wie der Winterwind«, sagte Hunnar höflich.
    Der Alte lächelte. »Fahdig hat mir von eurem wunderbaren Schiff berichtet und eurem Wunsch, ein paar Tage bei uns zu bleiben. Und von der Eile, die euch treibt.«
    »Besonders unserer Eile«, warf September ein. »Was jetzt diese Abstimmung angeht oder was sonst.« Der Prior brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Es wird nicht notwendig sein, die Brüderschaft zu konsultieren und sie wegen einer so einfachen Angelegenheit bei der Arbeit zu

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