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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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natürlich recht. Aber die Dinge, die wir hier bereits entdeckt haben. Wußten Sie, daß diese Welt einst um vierzig Grad wärmer war? Damals gab es nur an den Polen Eis. Aus irgendeinem Grund hat sich das Klima allmählich verändert. Die Meere froren ein, und der größte Teil des Landes wurde unter Wasser gedrückt. Das war praktisch gestern - geologisch gesehen.«
    »Interessant«, nickte Ethan geistesabwesend, da sein Magen lautstark seine Aufmerksamkeit verlangte. Er nahm Platz.
    »Und außerdem.« Williams hielt inne, und seine Stimme wurde mahnend. »Sie haben nicht einmal zugehört. Sie sind wie die anderen und interessieren sich nur fürs Essen, Trinken und für Geld und Frauen.«
    »Hören Sie, Milliken, ich bin fasziniert. Aber daneben bin ich nach dieser Kletterpartie auch am Verhungern. Später, ja?« Er fixierte die Schüsseln mit dampfendem Fleisch, die wie durch Zauberei plötzlich vor ihm auftauchten.
    Williams wandte sich ab und stelzte vergrämt davon. Er setzte sich und schien das Essen völlig zu vergessen, nur um sich in eine Debatte mit Eer- Meesach zu stürzen. Soweit es sie betraf, hätten sie alleine am Tisch sein können.
    Als dann freilich der Prior die klauenbewehrte Pranke hob und mit einer Bewegung um Schweigen bat, verstummten sie endlich. Ethan hatte nicht mit einem Tischgebet gerechnet. Aber genau das kam jetzt, und etwas Seltsames dazu.
    »Wir essen das Produkt von Findigkeit und Überlegung«, sagte der Prior feierlich. »Unser Verstand sagt, daß das so ist. Möge die Brüderschaft in der Verfolgung ihrer Ziele nie müde werden; möge ihre Kraft nicht schwinden, auf daß es uns ewig gelingen möge, die Angriffe des Finsteren abzuwehren.«
    Das war alles. Dann begannen die anderen Brüder - nicht Bedienstete, sondern Ordensbrüder, denen an diesem Tag diese Aufgabe oblag - die Schüsseln mit Fleisch und Gemüse und Körbe mit Brot herumzureichen.
    Ethan probierte einige Gerichte und fand sie nicht besonders würzig, aber nahrhaft.
    Hunnar und die beiden Junker hatten es sichtlich schwer, sich so völlig anders zu verhalten, als es sich nach ihrer Lebensweise bei Tisch geziemte. Sie waren es nicht gewohnt, zurückhaltend zu essen. Trotzdem machten sie gute Miene zum bösen Spiel und ließen sich ebenso wie die anderen bedienen.
    Eine Weile aß dann alles schweigend. Die Brüder schienen es zufrieden zu sein. Aber als dann der erste Hunger gestillt war, begannen Fragen laut zu werden. Hunnar redete am meisten. Sie schilderten ihren aufmerksamen Gastgebern, wie sie mit der Horde gekämpft und sie besiegt hatten, wie sie den großen Eisklipper gebaut und anschließend eine Herde von Donnerfressern dazu benutzt hatten, die Überreste der Horde zu vernichten.
    Als das Gespräch sich dann der Herkunft der Menschen zuwandte, hatte Ethan den Eindruck, als wirkten einige Brüder mehr als beiläufig interessiert. Einer war von dem lückenhaften Bericht über ihre erste Landung und ihre ersten Kontakte mit Hunnars Leuten förmlich fasziniert.
    September warf gelegentlich Bemerkungen oder Berichtigungen ein. Die du Kanes aßen und hörten stumm zu. Und die beiden Zauberer waren ganz in ihre Bücherwelt versunken und achteten weder auf Menschen noch auf Tran.
    »Ein erstaunlicher Bericht«, bemerkte der Prior schließlich würdevoll. »Man sollte ihn für die Nachwelt erhalten. wenn auch einiges davon fantastisch klingt. Aber leider sagt ihr ja, daß dafür keine Zeit ist.«
    »Leider nein«, sagte September ganz und gar nicht betrübt. »Wir werden unseren Weg fortsetzen, sobald die Reparaturarbeiten am Floß vollendet sind.«
    »Wie schade«, sagte der Prior. Er nahm aus seinem großen irdenen Krug einen Schluck eines milden Gebräus. »Daraus ließe sich ein gutes Gedicht machen, nicht wahr, Bruder Hodjay?« »In der Tat, das würde es«, seufzte Hodjay. »Wie schade, daß das Leben so kurz ist. Könnt ihr auch wirklich nicht bleiben?« Er sah Ethan an.
    »Es tut mir leid, wirklich nicht. Wir sollten auch das gute Wetter nutzen.«
    Der Prior schnipselte mit seinem Messer an etwas herum, das wie ein gebackener Pudding aussah.
    »Wie weit habt ihr noch zu reisen?«
    »Fünfzig oder sechzig Satch«, sagte Hunnar. Und dann fügte er beiläufig hinzu: »Aber zuerst müssen wir den Ort-wo-das-Blut-der-Erde-brennt erreichen.«
    Ein Krachen. »Ich. verzeiht mein Ungeschick«, sagte einer der Brüder. Er schob seinen Stuhl zurück und kniete nieder, um einem der Bediensteten zu helfen, die

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