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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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unzureichenden Steingeländer einherzulaufen, ganz davon zu schweigen, daß sie sich immer wieder darüberbeugte und auf irgendwelche Besonderheiten in den Tiefen unten hinwies.
    Einmal kletterte sie sogar lachend auf das Geländer selbst und balancierte auf der schmalen Steinbrüstung. Ethan konnte nicht hinsehen. Es dauerte nicht lange, weil Hunnar drohte, ihr die Handgelenke an seine Knöchel zu fesseln und sie den Rest des Weges hinter sich herzuziehen.
    Sie murrte zwar, gehorchte aber - zur großen Erleichterung aller.
    Sobald sie den ersten Torbogen hinter sich gebracht hatten, führte Fahdig sie auf einem anderen Weg nach oben als dem, den sie beim erstenmal gegangen waren. Sie kamen an einem langen, komfortabel wirkenden Saal vorbei, und er wies auf die Betten, die in Reih und Glied an den Wänden entlang standen.
    »Für die Nacht«, erwähnte er unnötigerweise.
    Es gab keinen offenen Kamin an der Wand. Statt dessen war mitten im Raum ein Loch in den Boden eingelassen, das mit Holzscheiten und Ästen gefüllt war. Unmittelbar über der Grube verjüngte sich ein großer hölzerner, mit Kupfer beschlagener Trichter in ein langes schwarzes Rohr, das in der Decke verschwand.
    In einer Hinsicht waren diese isolierten Gelehrten also den geschäftigen Handelsleuten von Wannome voraus. Sie hatten die Ansätze zu einer Art Zentralheizung entwickelt. Das war wesentlich wirksamer als ein Kamin - vorausgesetzt, daß sämtliche Verbrennungsrückstände durch den Schlot abzogen und einem nicht aufs Bett niedersanken.
    Einige Fenster in der Ostmauer würden dem Morgenlicht Zutritt gewähren. An den Wänden hingen Lampen und Fackeln. Wenn man die einzige Türe schloß, konnte es hier recht behaglich sein.
    »Ein sehr angenehm aussehender Schlafsaal«, lobte September. »Lebt ihr alle so?«
    »Oh, nein«, erwiderte Fahdig. »Jeder der Brüder hat sein eigenes kleines Gemach. Das ist ein Studiersaal!«
    »Mit Betten?«
    »In einer Geste der Freundschaft haben einige Brüder ihre Betten für die Nacht aufgegeben. Sie werden auf Stroh und auf Pritschen schlafen. Und das ist gelegentlich für Geist und Verstand ganz gut. Normalerweise stehen in diesem Saal Tische und Stühle.«
    »Das ist sehr großzügig von euch«, sagte Ethan. »Es tut uns leid, daß wir euch so viel Mühe bereiten.«
    »Gastfreundschaft ist nie eine Mühe«, erwiderte ihr nicht aus der Fassung zu bringender Führer. »Wenn ihr mir bitte folgen wollt.«
    Sie gingen weiter den Korridor hinunter und stiegen ein weiteres Stockwerk empor, wo Fahdig sie in einen anderen Saal wies. Sie schienen sich jetzt in einem der obersten Stockwerke des Klosters zu befinden. Durch das riesige Oberlicht, das den größten Teil der Decke ausmachte, fiel das Abendlicht herein.
    Ethan fragte sich, ob diese schönen Oberlichte von den Gelehrten selbst entwickelt und gebaut worden waren oder ob sie aus lang vergessener Zeit überkommen waren. Aber er mochte nicht fragen, weil das möglicherweise unhöflich gewirkt hätte.
    Die lange Tafel war schlicht. Das gleiche galt für die Nahrung, die andere Mitglieder der Brüderschaft jetzt servierten. Der Prior saß mi t einigen anderen älteren Tran am Kopfende des Tisches. Williams und Eer-Meesach waren auch im Raum und begrüßten sie. Der kleine Schulmeister schoß förmlich von seinem Sitz, als sie eintraten. Er eilte auf Ethan zu.
    »Mein lieber Freund, Sie haben keine Ahnung, keine Ahnung!, was für eine Schatzkammer das hier ist. Malmeevyn und ich sind von einem erstaunlichen Band nach dem anderen förmlich überwältigt worden. Einige der älteren Bücher, die hier liegen, reichen buchstäblich Tausende von Jahren zurück - meint Malmeevyn. Es gibt viel, was ich nicht übersetzen kann. Die Bücher selbst sind erstaunlich. Aber das Maß an Information und Daten, die darin aufgespeichert sind. hundert Xenologen würden mit einem guten Computer Jahre brauchen, bloß um das Material, das die Brüderschaft hier besitzt, zu dokumentieren und zu katalogisieren.«
    »Ich will Ihre Begeisterung nicht dämpfen«, erwiderte Ethan und sah das frische Gemüse auf dem Tisch mit ähnlicher Begeisterung an, wie sie Williams beim Anblick von bekritzeltem Papier empfinden mochte, »aber wir werden nur noch einen Tag hier bleiben. Bis dahin sind die Reparaturen abgeschlossen, und wir werden dann unsere Fahrt in die Zivilisation fortsetzen. Erinnern Sie sich an die Zivilisation?«
    »Nicht gerade mit überwältigender Begeisterung, Ethan. Sie haben

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