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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Heranwachsende.
    »Wir chivanieren einfach hinüber«, sagte er geduldig. »Das ist nur ein kurzer Glitt. Fünfzehn Minuten her, vielleicht dreimal soviel zurück, gegen den Wind.«
    »Unter ›chivanieren‹ versteht ihr wahrscheinlich Schlittschuhlaufen?«
    Hunnar war verwirrt und gab keine Antwort.
    »Ich fürchte, das können wir nicht.«
    »Warum nicht?« platzte Suaxus heraus, und seine Hand schob sich langsam wieder auf den Schwertgriff zu.
    »Weil«, meinte Ethan, öffnete seinen Mantel und hob die Arme, »weil wir keine Flügel haben und,« - er schloß den Mantel wieder und hob den Fuß und zog den Stiefel herunter -»wir keine Klauen oder Kufen haben.« Er schlüpfte schnell wieder in den Stiefel, als ihm die Kälte in die Ferse biß.
    Hunnar starrte den jetzt wieder umhüllten Fuß an und dachte nach. Zum ersten war damit seine Lieblingstheorie widerlegt, daß es sich bei diesen Le uten nur um eine schlankere Variante seiner eigenen Rasse handelte. Und dann brach ihre ganze Fremdartigkeit - die Art und Weise, wie sie sich bewegten, redeten, ihr unmögliches Himmelsschiff - all das brach mit elementarer Gewalt über ihn herein.
    Auch wenn er ein unbesiegbarer Ritter des Sofold war, so war er dennoch gleichsam benommen.
    »Wenn. wenn ihr weder Dan noch Chiv habt«, fragte er hilflos, »wie bewegt ihr euch denn dann? Ihr werdet doch ganz sicher nicht die ganze Zeit gehen!«
    »Das tun wir sehr oft«, gab Ethan zu. »Außerdem haben wir auch kleine Fahrzeuge, die sich von einem Ort zum anderen bewegen.« Er demonstrierte, wie man ging, und kam sich dabei lächerlich vor. »Und dann laufen wir auch.« Er verzichtete darauf, diese andere menschliche Aktivität zu demonstrieren.
    »Wir ›gehen‹ auch, wenn wir die Chiv einziehen«, murmelte Hunnar etwas benommen. »Aber gehen zu müssen, um eine Entfernung zu überwinden. wie schrecklich!«
    »Es gibt eine Menge Menschen, die ganz genauso empfinden. Sie tun das auch so wenig wie mö glich«, gestand Ethan. »Auf unserer Welt gibt es außerdem auch nur wenige Orte, wo man chivanieren kann. Unsere Ozeane sind nicht fest wie dieser hier, sondern flüssig.«
    »Du meinst, wie das Innere der Welt?« staunte Hunnar.
    »Das ist interessant.« Das war das erste Mal, daß Williams das Wort ergriff. »Die haben offensichtlich gelegentlich Brüche im Eis gesehen oder erinnern sich daran. Da es ebenso sehr ein Teil der Oberfläche ihrer Welt ist wie diese Inseln, kann man sich leicht vorstellen, daß ihre weisen Männer daraus den Schluß ziehen, daß die Welt hohl und mit Wasser gefüllt ist.«
    »Was für ein trauriger Ort eure Heimat doch sein muß«, bedauerte sie Hunnar, dem man das echte Mitgefühl anmerkte. »Ich glaube nicht, daß ich euch gerne besuchen möchte.«
    »Oh, auf vielen unserer Welten, darunter auch Terra, gibt es Orte, wo ihr euch richtig zu Hause fühlen würdet«, versicherte ihm Ethan.
    »Könnt ihr überhaupt nicht chivanieren?« fragte der Ritter. Ihm fiel es sichtlich schwer, sich eine Abnormität von so monströsen Ausmaßen vorzustellen.
    »Ganz und gar nicht. Wenn ich versuchen würde, zu chivanieren. wir haben auf einigen Welten künstliche Chiv aus Metall, haben aber keine mitgebracht. Sie gehören nicht zu den üblichen Ausrüstungsgegenständen unserer Rettungsboote.
    Und außerdem könnte ich nicht damit umgehen. Ich glaube, ich könnte es von hier aus ein paar Meter in den Wind schaffen, ehe ich auf die Nase fiele.«
    »Das würde nichts schaden«, sagte Colette.
    Er ignorierte sie.
    »Dann lasse ich einen Schlitten kommen«, sagte Hunnar entschieden. »Budjir, kümmere du dich mit Hivell darum!« Der Junker nahm den Befehl entgegen und machte sich, dicht gefolgt von dem Soldaten, auf den Weg.
    Die Menschen blickten ihnen fasziniert nach. Insbesondere Williams war völlig hingerissen.
    Als sie auf dem Eis waren, holte der Junker aus dem Tornister des Soldaten einen auf Hochglanz polierten Spiegel, der etwa halb so groß war wie sein Torso. Er war in einen dunklen Holzrahmen eingelassen und hatte im Holzsockel etwas, das wie eine große Metallschraube aussah.
    Während der Junker den Spiegel auf die Sonne ausrichtete und balancierte, bohrte der Soldat ihn ins Eis und drehte ihn herum, bis er festgeschraubt war. Darauf blickte er auf dieselben westlichen Inseln, die Ethan von seinem Aussichtspunkt im Baumwipfel aus gesehe n hatte.
    Dann wurde eine einfache Klappenkonstruktion über den Spiegel geschoben. Während der Soldat das

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