Die Eissegler von Tran-ky-ky
das von zwei Matrosen bedient wurde.
»Ein hübsches Schiff«, versicherte Ethan dem Kapitän.
»Meine Ahnen fühlen sich auf alle Zeit geehrt, euch an Bord meines armseligen Fahrzeuges zu haben, große Besucher von den Sternen! Mein Erzeuger steht ewig in eurer Schuld. Meine Familie wird sich im Glanz eurer Strahlung wärmen. Meine Jungen und meine Gefährtin.«
Ta-hoding fuhr fort, seine Passagiere mit Lobpreisungen zu überhäufen, bis September Hunnar etwas zuflüsterte, das Ethan nicht verstand.
»Nein, es sollte der Öffentlichkeit nicht bekannt gemacht werden«, erwiderte der Ritter. »Tatsächlich wünschte der Landgraf, es so geheim wie mö glich zu halten. Aber wo es um Geld geht.« Er zuckte die Achseln, eine sehr menschliche Geste. Ethan begann langsam zu begreifen, welchen Reichtum ihr zerstörtes Rettungsboot hierzulande darstellte.
»Ich begreife«, sagte September. Er nahm eine weitere Kiste Lebensmittel entgegen, die die Soldaten heraufreichten, und stapelte sie auf das hölzerne Deck. Zwei Soldaten mußten sich mächtig anstrengen, um die Kiste zu ihm hochzustemmen. Hunnar sah den Arbeiten stumm zu. September war nicht sicher, ob der Ritter bemerkt hatte, mit welcher Leichtigkeit er die erste Kiste entgegengenommen hatte. Verdammt! Der Hüne mühte sich mit den nächsten beinahe theatralisch ab.
»Ein Leuchtturm, der ewig strahlen wird.« Ta-hoding folgte den anderen Menschen auf Schritt und Tritt und verbreitete immer noch Wohlwollen.
»Entschuldigen Sie mich«, begann Williams, und Ethan verdrehte die Augen, als der Lehrer ihn aus dem scheinbar endlosen Strom gefrorener Plattitüden befreite.
»Warum sind die Kufen deines Schiffes aus Stein?« fragte Williams.
»Ja, leider«, sagte der Kapitän, »Holz nützt sich zu schnell ab, und Metall ist selbst für reiche Männer, zu denen ich mich ganz gewiß nicht zähle, unerschwinglich. es gibt ein großes Floß, das den Leuten von Vad Ozero gehört, sechsmal so groß wie mein Fahrzeug. Seine Segel würden ein großes Gästehaus bedecken, und es hat Kufen aus massivem Stavanzer-Rückgrat.« Er schüttelte traurig den Kopf. »Wie leicht es sich dreht, ja, sogar in den Wind. Seine Manövrierbarkeit, der sinnliche Glitt unter vollem Segel, das Tempo, die Profite. Ah, die Profite!«
An Körperbau mochte der Kapitän ihm völlig fremd sein, aber sonst war dies ein Wesen, das mit ihm eines Geistes war, dachte Ethan. Vielleicht gab es irgendwo in der Galaxis eine Rasse von Philosophen mit langen Bärten, die materiellen Reichtum ablehnten. Bis jetzt hatte man sie freilich noch nicht entdeckt.
»Ich glaube, das war's«, sagte September befriedigt, und das war es auch. Ethan freute sich schon auf Hunnars Heim.
Hunnar sah zu, wie die letzten der Menschen an Bord kletterten. »Dann sind wir also fertig?« Er wandte sich dem Kapitän zu. »Hoch die Anker, Ta-hoding! Wir sind an Bord!«
»Wie Euer Kühnheit befehlen«, erbot sich der Schiffer. »Ich wärme mich im Lichte.«
»Ich bin keiner deiner Kunden, Ta-hoding«, herrschte Hunnar ihn an. »Der Landgraf bezahlt dich. Erspare mir also deine Schmeicheleien.« Er wandte sich seinem ersten Junker zu.
»Suaxus, nimm Smjör und melde uns. Wenn der Wind richtig weht, sollten wir euch im Abstand von zehn Tuvits folgen. Mach auch Langaxt Meldung und sorge dafür, daß der Zauberer geweckt wird, falls er dich nicht schon mit hängender Zunge erwartet. Und klar und deutlich diesmal, ohne deine blutrünstigen Ausschmückungen, vergiß das nicht.«
»Gemacht, Sir«, bestätigte Suaxus den Befehl, etwas kühl, wie Ethan dachte. »Ihr könnt Euch auf mich verlassen.«
Hunnar antwortete wieder mit diesem schmallippigen Lächeln. Er wechselte mit dem anderen den Atem. Obwohl man ihnen den Altersunterschied nicht ansah, schien Hunnar Ethan um Jahre älter.
»Ich weiß, daß ich das kann, Suaxus. Der Wind sei mit dir.«
Suaxus schlug seinem Richter auf die Schulter; dann brüllte er nach Smjör und verschwand über die Reling. Ethan lehnte sich über das Geländer und konnte ihn nach Südwesten davonschießen sehen. Bald würden sie wahrscheinlich anfangen, gegen den Wind zu kreuzen.
Es überraschte ihn nicht, daß ein einzelner Eingeborener sich schneller als das schwere Floß bewegen konnte. Er nahm den Kopf aus dem Wind und rieb an den Eiskristallen, die sich auf seiner Oberlippe gebildet hatten.
Das Floß besaß eine einzige hölzerne Kabine. Sie war hinten an den dicken Mast angebaut. Für die
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