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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Instrument festhielt, damit der Wind es nicht umwehte, begann Budjir die Klappen nach einem bestimmten Rhythmus zu öffnen und zu schließen. Unmittelbar darauf zuckte am Horizont als Antwort eine Reihe heller Blitze auf, woraufhin der Junker seinerseits seine Klappen noch schneller betätigte.
    »Klar, jede Art akustischer Kommunikation wie Trommeln oder Hörner käme hier nicht in Frage«, sinnierte September. »Der Wind würde einen Trommelwirbel schon nach einem halben Kilometer verschlucken.«
    Williams fragte Hunnar: »Was macht ihr des Nachts?«
    »Fackeln, die von Spiegeln reflektiert werden, reichen«, erwiderte der Ritter. »Für große Entfernungen haben wir ein System von Relaisstationen mit größeren Spiegeln. Außer natürlich dort, wo sie zerstört worden sind.«
    »Zerstört?« fragte Ethan. Seine Neugierde war mehr von Hunnars Tonfall als dem Wort selbst ausgelöst worden.
    »Ja. Die Horde brennt sie nieder, damit man nichts von ihrem Durchzug erfährt. Sie verbietet sogar ihren Bau. Aber viele schützen Unwissenheit vor und bauen sie wieder auf.«
    »Horde?« fragte September ohne allzu großes Interesse. »Welche Horde?«
    »Ich fürchte, das werdet ihr noch ganz genau erfahren«, erwiderte Hunnar. »Wir müssen noch eine Weile warten. Ich würde inzwischen gerne mehr über euch und euer erstaunliches Himmelsfloß erfahren.«
    »Es gibt nicht viel, das du für. äh. interessant finden würdest, Sir Hunnar«, sagte Ethan. »Aber ich führe dich gerne herum. Wenn ich nur meinen verdammten Musterkoffer hier hätte.«
    In dem Gespräch, das der Ankunft des Schlittenfloßes voranging, ließ Hunnar ziemlich gutes Grundlagenwissen über Astronomie erkennen. Tran-ky-ky hatte selten längere Zeit wolkiges Wetter, erfuhr Ethan.
    Nachdem Williams einige gezielte Fragen nach seiner Heimatwelt und dem Schiff beantwortet hatte, fragte Hunnar, ob der kleine Lehrer ein Za uberer sei. Als man ihn davon informierte, daß er ein Lehrer sei, tat der Ritter den Unterschied mit einem Achselzucken ab. Kein Zweifel, dachte er, Williams und Malmeevyn Eer-Meesach, Leibzauberer des Landgrafen selbst, könnten einander möglicherweise viel zu sagen haben. Williams machte kein Hehl daraus, daß er sich auf das Zusammentreffen schon freute.
    Williams versuchte, dem Ritter ein ausgewachsenes Schiff mit KK-Antrieb zu erklären, aber Hunnar blieb ungläubig. Etwas so Großes konnte man unmöglich aus Metall fertigen.
    »Warum landet es denn nicht, um euch abzuholen?« fragte er.
    »Von nebensächlichen Gründen abgesehen«, antwortete Williams, »kann es das nicht. Kein Schiff mit KK-Antrieb könnte das. Es würde diesen Teil eurer Welt verwüsten.«
    »Ha!« brummte Hunnar. Ein Schiff aus Metall von solcher Größe. Hielten die ihn für einen vollendeten Narren?
    Ebensowenig vermochte er den Begriff der Schwerelosigkeit zu erfassen. Schwerkraft hingegen verstand er. Wenn man einem Menschen den Kopf abhackte, fiel der herunter. Colette wirkte etwas blaß, als September ihr dies hilfreich übersetzte. Außerdem wußte er von den Gutorrbyn, den Krokim und anderen fliegenden Geschöpfen, die zwar seltsam, aber ganz bestimmt nicht gewichtslos waren. Er hatte genug von ihnen getötet, um das zu wissen.
    Der Tran untersuchte den reglosen Körper des toten Kotabit voll Interesse. In dem Eisschrankklima war natürlich überhaupt keine Verwesung eingetreten, wofür Ethan dankbar war. Ein erfahrener Krieger hätte feststellen können, daß der gebrochene Hals des Menschen nicht daher rührte, daß er beispielsweise gegen das Armaturenbrett geschleudert worden war. Aber Leichen, selbst solche fremder Rassen, interessierten ihn nicht sonderlich. Da war schon das Armaturenbrett mit seinen jetzt mit Frost überzogenen Knöpfen und Skalen interessanter. Und gleichzeitig lernten Ethan und September von Hunnar mehr über Tran-ky-ky.
    Wannome, so stellte sich heraus, war die Hauptstadt und gleichzeitig die einzige Stadt einer großen Insel, die sich Sofold nannte. Sofold lag viele, viele Kijat im Westen. Es beanspruchte auch die Souveränität über eine Anzahl kleinerer, in der Nähe liegender Inseln. Eine davon war das winzige Eiland, gegen das sie geprallt waren. Ein paar größere Inseln hatten Garnisonen und waren besiedelt.
    Der Sund von Wannome war ein ausgezeichneter natürlicher Hafen, in dem blühender Handel betrieben wurde. Es gab aktive heiße Quellen im Innern der Insel. Natürlich eigneten sich diese ideal für die lebenswichtigen

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