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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wollen.«
    »In dem Wind?« fragte Ethan. »Ich würde es selbst dann noch nicht probieren wollen.«
    »Hm. Also, nach dem, was Hunnar sagt, sind die meisten Leute auf seiner Welt, wenigstens in dieser Gegend, friedlicher Natur. Wenn man von kleinen Spaßen absieht, etwa jemandem die Tochter gelegentlich zu klauen oder ein paar Schädel einzuschlagen. Nette, friedfertige, aufrechte Leute.«
    »Ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine hübsche ruhige Bar oder eine Nullballbahn mit meinen alten Klubs oder meinen Schießgefährten«, sagte Ethan verträumt. Ein eisiger Luftstrom traf seine Wangen. »Okay, es sind also alles reizende Leute. Und?«
    »Ich sagte, die meisten sind das«, fuhr September fort und inspizierte die hölzerne Kommode am Fußende des Bettes. »Außerdem gibt es, wie es scheint, auch Banden nomadischer Barbaren. Gewöhnlich begnügen die sich damit, gelegentlich einmal ein Floß anzugreifen. Manchmal mit Erfolg und manchmal ohne.«
    »Es muß ja einen Grund für die Burg und die Soldaten geben«, sagte Ethan.
    »Sie meinen, über die Notwendigkeit hinaus, jeden vor seinem Nachbarn zu beschützen? Natürlich. Jedenfalls sind im Laufe vieler Jahre einige dieser Banden groß genug geworden, um selbst den Status von Staatsgebilden anzunehmen. Sie wandern auf ziemlich genau vorherberechenbaren Routen und leben von den Tributen der Leute, denen sie begegnen. Hunnar hat mir erzählt, wie es ist, wenn sie irgendwo einziehen. Es klang gar nicht angenehm. Neben dem üblichen Tribut an Geld und Lebensmitteln und Kleidung und dergleichen übernehmen sie die Stadt oder das Floß oder was auch immer etwa für eine Woche nach lokaler Zeit. Sie nehmen sich aus den Läden, was sie gerne wollen, und sind auch nicht darüber erhaben, einen Ladenbesitzer, der dagegen Einwände hervorbringt, kurzerhand zu rösten. Die Mädchen werden nach Kräften vergewaltigt oder als Sexualproviant verschleppt, wenn man sie nicht vorher in Sicherheit gebracht hat; sie bringen ein paar Kinder um, nur so zum Spaß. Oh, es sind richtig glückliche primitive Unschuldige, noch ganz frei von korrumpierenden Einflüssen der Zivilisation! Falls es die geringste Andeutung von Widerstand gibt, wird die Stadt angesteckt und die ganze Bevölkerung bis hinunter zum kleinsten Säugling massakriert. Mit Ausnahme von ein paar jungen Frauen nehmen sie nicht einmal Sklaven, sie haben also überhaupt keine Gewissensbisse beim Töten. Kein Wunder, daß alle Betroffenen es vorziehen, Tribut zu zahlen.«
    »Das klingt ja alles fast menschlich«, knurrte Ethan.
    »Nicht wahr? Sie ziehen in langen Kolonnen im rechten Winkel zum Wind dahin, ma nchmal drei oder vier Schiffe tief. Sie haben Dutzende von Schlitten, auf denen sie ihr ganzes Leben verbringen. Selbst Vieh und Futter dafür befördern sie darauf. Die Männer wechseln sich mit Patrouillen ab, aber die Flöße kommen nie zum Stillstand, bloß dann, wenn sie sich irgendwo festgenistet haben.«
    »Wie Treiberameisen auf Terra«, sagte Ethan.
    »Ja, oder Turabisi Delphius von dieser neuen Thranxwelt Drax IV. Hunnar vergleicht sie mit anderen Elementargewalten, die sie erdulden müssen, so wie den Wind oder den Blitz. Physisch betrachtet sind die Nomaden die gleichen Leute wie sie. Aber in kultureller Beziehung und vielleicht sogar im geistigen Sinne sind es Atavismen, Überbleibsel eines früheren, weniger zivilisierten Zeitalters.«
    »Wie oft müssen sie das durchmachen?« fragte Ethan und starrte zum Fenster hinaus. Er konnte draußen den Wind heulen hören. Das Fenster rahmte ein makelloses Rechteck aus Gletscherblau ein.
    »Etwa alle zwei Jahre, manchmal auch drei.«
    Ethan löste den Blick vom Himmel. »Die Horde, die alle immer wieder erwähnen.«
    »Richtig«, nickte September. »Diese Horde hat von den Leuten von Sofold seit gut hundert Jahren Tribut genommen. Ebenso von den meisten benachbarten Provinzen. Scheint, daß wir zu einem interessanten Zeitpunkt angekommen sind. Hunnar und eine ganze Menge der jüngeren Ritter sind es leid, Tribut zu bezahlen. Sie wollen kämpfen.«
    »Das klingt so, als wäre das nicht das erste Mal«, meinte Ethan. »Haben sie eine Chance, daß man es ihnen genehmigt?«
    »Nun, wie Sie sich vorstellen können, muß ein solcher Vorschlag von diesem sogenannten Rat gebilligt werden. Auf sich alleine gestellt würden Hunnar und seine kampfeslüsternen Kollegen die Geldsäcke nur belustigen. Aber es gibt da einen Burschen, der sich Balavere die Langaxt nennt und der

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