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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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seinen Schrei auf. »Wir kämpfen, wir kämpfen!« Hunnar rannte auf den alten Balavere zu und umarmte ihn. Und dann löste sich alles in eine verwirrende, wogende Masse haariger Körper, scharfer Fragen und endloser Trinksprüche auf. Und die Musiker verstärkten das Durcheinander mit einer munteren, militärisch anmutenden Weise. Ein paar Tran drängten sich in das Innere der ›U‹-förmigen Tafel und begannen zu tanzen. Andere schienen nichts anderes im Sinne zu haben, als ihre Rassegenossen mit kräftigen Paukenschlägen auf die Schultern zu Boden zu werfen.
    In dem Lärm und der Verwirrung stand Brauneiche auf und sagte etwas zu dem Landgrafen. Dann entfernte er sich mit einem gefrorenen Lächeln im Gesicht. Die Tran, die rings um ihn gesessen hatten, begleiteten den Präfekten zum Ausgang. Aber in der Explosion von Gratulationen und Erregung bemerkte ka um jemand ihren Abzug.
    Schließlich gelang es Ethan, Hunnars Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er wies ihn auf den Abzug des Präfekten und seines Gefolges hin.
    »Mit dem Burschen wirst du Ärger kriegen«, warnte er. Aber der Ritter war so davon überwältigt, daß seine Hoffnung endlich verwirklicht werden sollte, daß er Ethans Warnung kaum zur Kenntnis nahm.
    »Der Rat hat gegen ihn gestimmt«, sagte er geistesabwesend. »Was kann er jetzt tun? Nichts! Er ist hilfloser als ein Junges, und außerdem ist er gedemütigt worden. Vergiß ihn. Verstehst du? Wir werden kämpfen!«
    Ethan wandte sich ab und sah General Balavere in einem Kreis älterer Tran stehen. Dort verlief das Gespräch in geregelteren Bahnen, gelegentlich mit einer Berührung der Schultern und ohne Erregung. Bei näherem Hinsehen entdeckte er eine weitere interessante anthropologische Tatsache an ihren Gastgebern, nämlich, daß sie tatsächlich weinen konnten. Ethan wandte sich ab.
    Der Landgraf hatte inzwischen beinahe verzweifelt versucht, so etwas wie Ruhe herzustellen. Er stieß mit dem Stab auf den Boden und beschäftigte die stimmlichen Dienste seines Herolds. Dann entschied er offenbar, daß es hoffnungslos sei, und signalisierte den Musikern auf dem Balkon etwas.
    Anstelle des Pseudomarsches trat jetzt eine wilde, äußerst rhythmische Melodie. Mit einem Schrei trennten die Ratsherren und Ritter die beiden langen Flügel der großen ›U‹-Tafel und machten ein weites ›V‹ daraus. Und schon hatte sich der durch diesen Trichter gebildete Tanzboden mit wirbelnden, fliegenden Paaren gefüllt.
    Es war interessant, daß das Tanzen, so schwungvoll es auch war, nach terranischen Begriffen nicht lange dauerte. So kräftig die Tänzer auch wirkten, viele schienen schnell außer Atem zu geraten. Offenbar hatten die Tran, die sich ja gewöhnlich vom Wind bewegen ließen, die Kraft ihrer Lungen nicht sonderlich gut entwickelt. Gleichzeitig wirkten die akrobatischen Leistungen dieser Tänzer, die noch dazu leichter waren als sie aussahen, recht eindrucksvoll. Und ihr Sinn für Gleichgewicht und Balance war geradezu unmenschlich - was Wunder. Er würde sich das merken müssen, falls es je notwendig werden sollte, mit der Polizei Haschen zu spielen. Und das hatte sich schon auf anderen Planeten als nützlich erwiesen.
    Gelächter und Händeklatschen verstärkten das Gefühl ausgelassener Fröhlichkeit. Jetzt waren alle in bester Stimmung. Später, wenn sie das Ungeheuerliche ihrer Entscheidung richtig begriffen, würde die Zeit für ruhiges Nachdenken kommen.
    Ethan genoß das Schauspiel, das sich ihm bot, gründlich, als ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippte. Er wandte sich um und sah sich dem üppigen Busen von Elfa Kurdagh-Vlata gegenüber. Er hob eilig seinen Blick, fand aber in den starren Augen, die ihn musterten, keine Erleichterung.
    »Wie Ihr sehen könnt, guter Sir Ethan«, schnurrte sie, »hat man mich bis jetzt noch nicht zum Tanz aufgefordert.« Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, wie einige junge Tran bestätigen konnten, die nur Tritte gegen die Schienbeine geerntet hatten.
    »Vielleicht Sir Hunnar?« me inte Ethan verzweifelt.
    »Pah! Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich für seinen Sieg über den Präfekten gratulieren zu lassen. Außerdem möchte ich mit dir tanzen.« Sie senkte die Stimme. »Ich habe nicht vergessen, wie meisterhaft du den. Nahkampf beherrschst. Verstehst du vielleicht ebenso gut zu tanzen?«
    »Oh, nein«, sagte er und versuchte zurückzuweichen, woran ihn aber der Tisch hinderte. »Ich verstehe nichts von euren Tänzen. Ich habe zwei

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