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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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oder einen Krug Rudel. Als er auf der anderen Seite hinuntersprang, war jedes Auge im Saal, ob menschlich oder tran, auf ihn gerichtet.
    Er bückte sich und packte die Hinterbeine von Hunnars Stuhl. Mit einer einzigen eleganten Bewegung hob er Ritter und Stuhl vom Boden bis in Brusthöhe. Die Menge hielt überrascht den Atem an. Dann folgten ein paar Beifallsrufe und ein erregtes Schnattern.
    September setzte Hunnar ab, ging über den Tisch zurück und setzte sich wieder.
    »Hübsche Leistung«, lobte Ethan.
    »Wahrscheinlich hätten Sie das auch geschafft, junger Freund. Ich dachte, das würde ganz gut aussehen. Aber Hunnar und ich hatten keine Gelegenheit, es für uns zu üben. Ich bin froh, daß die Praxis die Theorie bestätigt hat. Hätte verdammt komisch dort draußen ausgesehen, wenn ich ihn vom Stuhl gekippt hätte.« Er nahm einen Schluck Rudel und leckte sich die Lippen. »Aber er war ein gutes Stück leichter als manche Leute, die ich schon hochgestemmt habe. Wenn ich ihn freilich hätte fallen lassen.«
    Ethan kam nicht dazu, zu sagen, daß September es wahrscheinlich sogar geschafft hätte, wenn der Tranritter ebensoviel wie ein Mensch ähnlicher Größe gewogen hätte. Denn jemand oben am Ende des Landgrafen verschaffte sich mit einer Handbewegung Aufmerksamkeit. Es war Eer-Meesach.
    »Ich kann sagen«, verkündete der Zauberer mit kräftiger Stimme, »daß sich unter diesen Fremd en auch ein Wesen von großem Wissen befindet. Ein Zauberer gleich - nun, beinahe gleich - meiner eigenen Person, was die Kraft seines Intellekts angeht.« Er deutete dramatisch über den Tisch.
    »Stehen Sie auf, Williams, verdammt«, murmelte September über den Rand seines Kruges hinweg. Der Schulmeister erhob sich eilig und stand da, starrte die Tischfläche an und wirkte auf die ganze Welt wie ein kleiner Junge, den man dabei erwischt hat, wie er aus dem Marmeladetopf naschte. Und dann setzte er sich auch scho n wieder.
    »Und dann sind andere unter ihnen mit noch erstaunlicheren Fähigkeiten«, fuhr Hunnar erregt fort, »die sich alle verpflichtet haben, uns in diesem heiligen Kampf zu unterstützen!«
    »Wovon redet er denn?« fragte du Kane von der anderen Tischseite. »Ich habe ein paar Brocken der Sprache gelernt, aber nicht genug, um alles zu verstehen.«
    »Er verkündet den Leuten hier, wie großartig wir sind«, sagte Ethan geistesabwesend und versuchte sich auf Hunnars Rede zu konzentrieren.
    »Oh«, sagte der Industrielle und lehnte sich mit befriedigter Miene zurück. Ethan stellte sich vor, daß die Tran das als überwältigendes Selbstvertrauen interpretieren konnten.
    »Ich bin nicht so überzeugt«, begann Darmuka Brauneiche, aber Hunnar schrie ihn nieder.
    »Losung! Losung!« Andere stimmten in den Ruf ein, bis er den ganzen Saal erfüllte.
    »Ja. jetzt ist die Zeit. kämpfen. aber wenn wir verlieren?. Waffen?. Wie viel Zeit?. Familien. Losung!«
    Schließlich erhob sich der Landgraf. Sofort herrschte in der großen Halle respektvolles Schweigen.
    »Dieser Versammlung ist ein Vorschlag von großer Bedeutung gemacht worden. Ihr Ratsherren und Ritter von Sofold, der Ruf nach Befreiung hat sich erhoben, nach einer Losung.«
    »Bedeutet diese Losung so etwas wie Abstimmung?« fragte Ethan September.
    »So ist es, Jungchen. Man verpfändet seinen Schnaps, so geht das hier.« Er grinste. »Keine üble Idee. Mir gefallen die Leute.«
    Der Landgraf hob seinen Kelch. Er hielt ihn auf Armeslänge von sich. Alle standen auf und taten es ihm gleich - auch die Damen, stellte Ethan fest. Die kleine Gruppe von Menschen ließ sich Zeit, seine Geste nachzuahmen, aber das schien niemandem etwas auszumachen. »Wir haben dabei natürlich keine Stimme«, erklärte ihnen September, »aber wir können teilnehmen. So sieht es besser aus.«
    Und in die Stille hinein sagte der Landgraf: »Auf daß jeder es von seinem Nachbarn wissen mag.«
    Und auf dieses Wort hin drehten September und eine große Zahl der versammelten Würdenträger ihre Krüge um und schütteten feurigen Rudel über Tisch, Essen, Boden, Stiefel und sich selbst. Eine Sekunde darauf taten die anderen es ihnen gleich.
    Ein Herold hatte einen hohen Sessel neben den Platz des Landgrafen gerollt und begann jetzt langsam zu zählen, aber Hunnar hatte bereits vor ihm angefangen. Ehe der Herold fertig war, stieß der Ritter einen Freudenschrei aus und schleuderte seinen Krug bis an die Deckenbalken der Halle.
    »WIR KÄMPFEN!« brüllte er.
    Dutzende von Kehlen nahmen

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