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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Heime heimzusuchen. Ja, die Horde kommt! Ob es euch nun gefällt oder nicht, die Horde kommt! Gerade wie der Pfad eines grasenden Donnerfressers kommt die Horde. Und was wird geschehen, wenn sie uns erreicht? Werdet ihr dann dasitzen und so herzlich und fröhlich lachen? Wenn man eure Geldsäcke leert und eure Töchter füllt? Was dann?«
    Ein alter Tran auf der anderen Seite der Tafel erhob sich halb aus seinem Sessel. »Wir werden den Tribut zahlen, den man uns abverlangt, wie wir das immer getan haben, Sir Hunnar, ein paar Wochen des Elends und der Bürden auf uns nehmen, wie wir das immer getan haben, und überleben, wie wir das immer getan haben!«
    Hunnar wirbelte herum und starrte den Alten an. »Ich nenne das nicht ›überleben‹, wenn man von der Duldung eines anderen lebt. Was ist denn, wenn diesmal das, was wir anbieten, den Tod nicht zufrieden stellt, he? Was ist denn, wenn des Nachts Sagyanak eine schlechte Stimmung überkommt und er es sich in den Kopf setzt, Wannome niederzureißen? Vielleicht nur so zum Vergnügen! Die Felder und Städte von Sofold zu brandschatzen, weil es ihm Spaß macht? Was wird dann aus deinem ›Überleben‹, Mann?!«
    »Ach!« unterbrach ihn eine vertraute, durchdringende Stimme von der anderen Seite der Tafel. »Tadelt den armen Nalhagen nicht«, fuhr Darmuka Brauneiche dann locker fort. Der Präfekt hielt inne, nahm einen kleinen Schluck aus seinem Riidelkrug. In der großen Halle war es so still, daß Ethan hören konnte, wie der Krug auf den Tisch zurückgesetzt wurde. Einige Dinge, sagte sich Ethan, waren von einem Planeten zum anderen dieselben. An der Oberfläche war dies ein Konflikt der Ansichten. In Wirklichkeit war es nichts anderes als ein Kampf zwischen jung und alt, zwischen den Reichen, Zufriedenen und den Talentierten und Ungeduldigen. Jeder in der Halle wußte das. Sie warteten auf das, was jetzt kommen würde.
    »Er will nur leben wie wir anderen auch. Wie die meisten von uns jedenfalls.« Brauneiche blickte in die Runde, und die Menge murmelte zustimmend. »Schließlich«, fuhr der Präfekt fort, »ist so etwas, wie Ihr behauptet, in den Jahrhunderten der sofoldischen Geschichte nicht geschehen. Warum sollte Sagyanak Grund haben, so etwas jetzt zu tun?« Aus seinem Blick konnte selbst Ethan tiefe Verwunderung lesen. »Wannome und Sofold zu zerstören, würde auch auf alle Ewigkeit den Tribut zerstören, den die Horde von uns in regelmäßigen Abständen erhält. Würde die Geißel sich denn den eigenen Beutel aufschneiden?«
    »Sie haben das auch mit anderen Städten getan«, sagte Hunnar.
    »Aber niemals mit Wannome.«
    »Also stecken wir weiter Jahr für Jahr unsere Nasen in den Dreck, nur um diesem Ungeheuer zu gefallen?« erregte sich der Ritter. »Ich sage, Schluß damit! Kämpft diesmal!« Er spreizte die Klauen und vollführte damit reißende Bewegungen. »Kämpft einmal und macht für alle Zeit ein Ende mit Schande und Schmach!«
    »Ich glaube, darin sollte ich dir zustimmen«, sagte Brauneiche.
    »Was?« Hunnar war verblüfft.
    »Wenn«, fuhr der Präfekt fort und tupfte sich geziert den Mund ab, »wenn ich nicht eine so große Abneigung gegen Selbstmord empfände. Dann, in der Tat, hätten wir ›ein Ende gemacht‹, dann würde es dich und mich nicht mehr geben. Zugegeben, der Tod würde der Schande und der Schmach ein Ende machen, aber ich bin nicht begierig darauf, jetzt eine solche Lösung zu suchen. Ich bin ebenso mutig wie jeder andere«, und er warf dabei Hunnar einen scharfen Blick zu, »aber ich habe auch einen Verstand und sehe die Dinge so, wie sie sind. Ein Feind, der sein Leben nicht mit Anbau und Handwerk verbringt, mit Handel und Wandel, sondern mit Morden und Kämpfen, würde uns vielfach an Zahl überlegen sein. Wir hätten dieselbe Chance zu siegen wie ein Hopser, der einem wildgewordenen Donnerfresser in den Weg gerät.«
    »Trotz allem, was Ihr vielleicht denkt, Präfekt«, konterte Hunnar augenblicklich, »benutze auch ich meinen Verstand und sage, wir würden gewinnen. Die Mauern von Wannome sind in den letzten Jahren zu hoch geworden, als daß die Horde sie übersteigen könnte, und zu dick, als daß die Horde sie brechen könnte. Und ebenso wenig könnten sie die Netze und die neue Kette durchbrechen, die die Hafeneinfahrt schützt.«
    »Und wenn sie uns belagern?« fragte Brauneiche und nippte wieder an seinem Rudel.
    »Mit einiger Vorbereitung könnten wir eine solche Belagerung viel länger ertragen als sie. Kein Barbar

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