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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gemächern näherte.
    Die Posten waren dort, wie sich zeigte. Alle beide. Makellos in Rüstung und Leder gekleidet. Einer war von zwei langen Piken sorgfältig an die Wand gespießt. Sein Ausdruck war vom Schock und der Überraschung erstarrt. Der Kopf des anderen hing im unnatürlichen Winkel zu Boden. Sein Blut besudelte die glatten Steine.
    Einige Möglichkeiten drängten sich auf, aber keine davon war einleuchtend. Im Schock des Augenblicks hielt er nicht inne, um zu überlegen, daß er, wo zwei fähige, bewaffnete Posten getötet worden waren, bestimmt nichts würde ausrichten können. Er steckte den Kopf zur offenen Tür hinein und blickte ins Zimmer.
    Das Bild, das sich ihm bot, hätte aus einer alten terrussischen Oper stammen können. Genügend überfüllt war das Gemach jedenfalls.
    In dem großen geschnitzten Himmelbett lag der Landgraf. Zwei vierschrötige Tran, die einfache Masken trugen, drückten ihn aufs Bett. Ein dritter stand über ihm und hielt ein Schiffsmesser in der Faust, wie man es in den Notvorräten fand, bereit, zuzustechen. Hellespont und Colette du Kane saßen daneben, sorgfältig gefesselt und geknebelt. Sie waren an zwei Stühlen festgebunden, die viel zu groß für sie waren. Ein vierter Tran, der einen blutigen Säbel in der Hand hielt, beobachtete sie.
    Ethan drehte sich um, bückte sich und schnappte sich die Pike des gefallenen Postens. Zwei Möglichkeiten des Handelns boten sich ihm: Er konnte hineinstürmen und versuchen, die vier Mörder niederzumachen, die du Kanes zu befreien und sich die ewige Bewunderung aller zu erwerben. Oder er konnte kehrtmachen und den Korridor hinunterrennen und schreien wie ein Makler, dessen Kredit badengegangen ist, bis er genügend Helfer geweckt hatte.
    Die Logik, im Verein mit der Tatsache, daß er im Umgang mit einer Gartenhacke wesentlich geschickter war als im Umgang mit einer Pike, drängte ihn zu letzterer Verhaltensweise. Nicht so ruhmvoll, aber praktischer. Er drehte sich um und lief einige Schritte den Korridor hinunter.
    »Alarm! Abscheulicher Mord! Hilfe! Mörder! Halsabschneider! Aufstehen! Hilfe! Hilfe! Man will den Landgrafen ermorden! Wächter, Posten, Ritter! Zur Hilfe!«
    Verwirrtes Murmeln erhob sich in der ganzen Burg, als die kalten Mauern Ethans Schreie die Korridore hinauf und hinunter hallen ließen. Der riesige Steinhaufen erwachte zum Leben, wie ein Bienenstock, in dem jemand mit einem Stock herumstochert.
    Auch aus dem Raum des Landgrafen kam eine Antwort in Form einer Kette von Flüchen. Einer der Mörder, ein hünenhafter Bursche mit einer Schwertwunde am Arm und einem Pelz, der wie alter abgetretener Teppich wirkte, kam herausgerannt. Er blickte nach links. Das erwies sich als fataler Fehler, da Ethan zu seiner Rechten wartete.
    Es gehörte wenig Geschick dazu, den Halunken in der Mitte zu durchbohren.
    Der Tran schrie in höchsten Tönen, was dem wachsenden Tohuwabohu eine befriedigende Note verlieh. An einem Ende des Korridors konnte man Gestalten auf sie zurennen sehen. Ethan lief ihnen entgegen.
    Und stürzte im Halbdunkel über den toten Posten.
    Er rollte sich benommen zur Seite. Über ihm hob eine hochgewachsene, in Schatten gehüllte Gestalt einen blutbesudelten Säbel über den Kopf. Fänge glühten im Licht der Öllaternen. Der Säbel fuhr hernieder. Er konnte ihn pfeifen hören. Der andere knurrte fragend, und Ethan hörte, wie der Stahl dicht neben ihm auf den Stein traf, so nahe, daß sein Hemd aufgeschlitzt wurde und die Funken vom Stein sprühten. Etwas Stumpfes traf ihn in den Magen. Es war das gefiederte Ende eines Pfeils, der sich in den Leib des anderen gebohrt hatte. Und den Bruchteil einer Sekunde später begrub ihn eine Lawine aus stinkendem, blutbesudeltem Pelz.
    Die Lawine mochte leichter sein, als man dem Ansehen nach erwarten mußte, aber schwer genug war sie trotzdem. Aber im nächsten Augenblick waren Hände da, die ihm aufhalfen. Er starrte in die Dunkelheit. Hunnar war unter der Menge. Füße rannten an ihm vorbei. Schrille Schreie hallten wie Glocken von den Wänden des Korridors wider.
    »Das war knapp, Sir Ethan«, sagte der Ritter und half ihm beim Aufstehen. »Wir danken.«
    »Ich dir auch«, erwiderte Ethan atemlos. Er griff sich an den Leib, wo der Schaft des Pfeils ihn getroffen hatte, ehe er abbrach.
    »Nicht mir.« Hunnar wies auf eine andere Gestalt, die im Zwielicht neben ihnen stand.
    Suaxus-dal-Jagger hielt eine n Bogen, der eineinhalb mal so hoch war wie er selbst und auf

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