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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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karmesinrot, smaragdgrün.
    Einige der Segel waren völlig willkürlich mit Farbe bekleckst. Andere erstrahlten in kompliziert gestalteten Motiven und Mosaikmustern.
    Einige waren gewebt, andere bemalt - das Blut konnte einem dabei gefrieren.
    Ein paar der Schiffe waren an der Reling mit stumpfweißen Transchädeln dekoriert.
    Sie bedeckten nicht das ganze Eis, wie der Kapitän behauptet hatte. Wohl aber füllten sie einen unangenehm großen Teil davon.
    »Das müssen mindestens tausend Flöße sein dort draußen«, murmelte September. Aber die Gleichgültigkeit des Hünen täuschte niemanden. Selbst er war etwas besorgt. »Mehr als wir erwartet hatten«, gab Hunnar zu. »Und doch stimmt mich das noch zufriedener, denn damit können wir noch mehr von dem Ungeziefer vertilgen.«
    Die Nomadenflotte rückte vor dem Wind näher. Ein Floß nach dem anderen nahm seine Position ein. Sie bildeten eine Viererreihe. Und dann reffte eins der Schiffe nach dem anderen die Segel und warf die Eisanker aus.
    »Die bereiten sich auf einen längeren Aufenthalt vor«, sagte September.
    Selbst auf diese Entfernung glaubte Ethan einige Flöße zu entdecken, die mit Vieh angefüllt waren, andere mit Kisten und Vorräten. Es war eine wandernde Stadt.
    Bald waren alle Segel mit Ausnahme eines einzigen eingerollt, und das gehörte zu einem kleinen, kühn gebauten Floß. Es lag längsseits an einem mächtigen Schiff mit einer zweistöckigen, grellbunt bemalten Mittelkabine. Das kleine Floß löste sich von dem großen und glitt langsam auf das Hafentor zu.
    Ethan konnte die Spielzeugfiguren ausmachen, die an dem Mechanismus arbeiteten, welcher die Schutznetze und die große Kette beiseite zog.
    »Ein Parlamentärsfahrzeug«, sagte Hunnar befriedigt. »Der Landgraf und die Ratsmitglieder sollten sich jetzt darauf vorbereiten, es zu empfangen. Gehen wir.«
    Sie folgten ihm die Wendeltreppe in die eigentliche Burg hinunter. »Das wird etwas, wovon ich noch meinen Großenkeln erzählen werde«, meinte er über die Schulter gewandt.
    Sie gehörten nicht dem offiziellen Begrüßungsausschuß an. Außerdem war beschlossen worden, daß es besser wäre, wenn die Menschen sich der Horde noch nicht zeigten. Man wollte sie zu einem Zeitpunkt einsetzen, an dem es die Nomaden am meisten beunruhigte. Sollten sie doch glauben, so wie das einige Sofoldianer immer noch taten, daß die Fremden Götter oder Dämonen waren, nicht bloß hager gebaute Tran mit strengem Haarschnitt am ganzen Körper.
    Die Musikerbalustrade war leer und bot ihnen einen ausgezeichneten Ausblick auf die große Halle. Drunten wartete der Landgraf auf seinem Thron. Diesmal trug er nicht bequeme Seide, sondern einen Panzer aus Bronze und Leder, stählernen Helm und Küraß. Er bot einen eindrucksvollen Anblick, aber Ethan mußte einräumen, daß Balavere oder Hunnar, ja selbst Brauneiche den königlichen Panzer noch wesentlich effektvoller getragen hätten.
    Auch Elfa, so stellte er fest, schimmerte in ihrem eigenen Panzer. Kein Dekollete diesmal.
    Um den Thron drängten sich die Mitglieder des Rates, die Vertreter der Stadt und die höherrangigen Ritter und ihre Junker. Das Licht der Sonne ließ die versammelten Helme, Piken und Äxte schimmern, als wären sie mit tausend Edelsteinen besetzt. Reflexe tanzten über die nackten Steinmauern und die gewölbte Decke. Wirklich eine eindrucksvolle Gruppe.
    Ethan blickte neugierig auf die riesige gekrümmte weiße Säule, die den Hinterteil des Landgrafenthrones bildete. Eigentlich ziemlich winzig, wenn man es richtig bedachte.
    Sein Blick wanderte über die wartende Menge. Die du Kanes waren natürlich nicht anwesend. Sie beabsichtigten auch nicht, an dem eigentlichen Kampf teilzunehmen. Hellespont hatte wegen seines Alters um Dispens gebeten und Colette, weil Kämpfen nicht ladylike war. Er wünschte, sie könnte sich Elfa Kurdagh-Vlata ansehen. Aber September hatte sie wenigstens überreden können, Rüstungen anzulegen.
    Walther war sicher in seine Kammer eingeschlossen, wo er weder sich noch sonst jemandem etwas zuleide tun konnte, und Williams steckte irgendwo mit Eer-Meesach zusammen mit irgendeiner geheimnisvollen Alchimie befaßt. Seit Ethan die Armbrust in Funktion gesehen hatte, erwartete er ihre nächste Enthüllung voll Interesse.
    Am Eingang der Halle entstand jetzt Bewegung. Alle Augen wandten sich dorthin. Gleichzeitig wurde Ethan bewußt, was ihn die ganze Zeit an der Versammlung beschäftigt hatte. Er wandte sich zu

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