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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nur. Dann grinste er und zeigte Ethan einen langen Barbarenpfeil. »Das stand hinten aus Ihrem Rücken, dreiviertel durch. Muß durch Ihren Ärmel gerutscht sein. Hol mich der Teufel.«
    Ethan wollte etwas Witziges sagen, bekam dazu aber keine Gelegenheit. Im nächsten Augenblick schien es nämlich, als wäre eine feste Wand aus kreischenden, heulenden Nomaden über die Mauerkrone geklettert. An manchen Stellen hatten die Feinde tatsächlich die Krone überklettert und kämpften jetzt innen. Aber schon chivanierten Verstärkungen über die Eispfade heran, um die Lücken in der Verteidigung wieder zu schließen.
    Und dann schlugen das Schreien und Brüllen plötzlich in enttäuschtes Geheul um. Die große Masse feindlicher Truppen bewegte sich nach rückwärts und hinunter, zog sich über das Eis zu rück. Spöttische Schreie begleiteten sie im Verein mit Pfeilen und Armbrustbolzen.
    September ging zu Ethan hinüber, zog seinen Helm herunter und warf ihn gegen die Wand. Er prallte klirrend ab. Sein Gesicht war rot und schweißüberströmt. Ein winziger Blutfaden rann ihm die eine Wange herunter und tropfte träge von seinem Kinn. Die riesige Streitaxt war purpurn gefärbt.
    »Sie bluten«, sagte Ethan.
    »Wie?« September hielt inne, fuhr sich mit der Hand ins Gesicht und sah sie an. »Tatsächlich. Nun, das ist bloß ein Kratzer.
    Im Augenblick, Jungchen, bin ich zu müde, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen.« Er atmete erschöpft durch.
    »Ich hatte ein Dutzend nagelneue Medikits in meinem Gepäck«, begann Ethan, aber September winkte ab und runzelte die Stirn.
    »Ich hab' Ihnen jetzt oft genug zugehört, Jungchen, wenn Sie von Ihren Mustern erzählen, die wir nicht haben.«
    »Entschuldigung«, sagte Ethan bedauernd.
    »Ich fange an, für so etwas zu alt zu werden. was?« murmelte der Hüne.
    Und überall auf der Mauer und im Hafen sangen die sofoldianischen Soldate n und Miliztruppen und feierten ihren Sieg mit einer Begeisterung, die oh negleichen war. Und als die Nachricht sich dann verbreitete, erhob sich ähnlicher Lärm in der Stadt.
    Hunnar trat zu ihnen. Die Augen des Ritters glühten, und seine vorher makellose Uniform hatte schwarze Flecken. »Bei der Pest von Deimhorst, die haben wir zurückgeschlagen! Geschlagen haben wir sie!«
    »Die kommen wieder, das weißt du doch«, keuchte September.
    Hunnar blickte auf ihn hinab. »Ja, ich weiß. Aber überlege doch einen Augenblick, was hier geschehen ist. Ah, nein, das kannst du nicht. Du kannst nicht das gleiche empfinden wie ich. Hunderte von Jahren lang hat niemand es gewagt, die Macht der Horde herauszufordern. Aber was auch immer jetzt geschieht, selbst wenn Wannome bis auf seine Grundfesten vernichtet wird, wird sich das herumsprechen. Ob nun von uns oder einem geschwätzigen Trunkenbold inmitten der Feinde. Es wird bekannt werden, daß die Barbaren besiegbar sind!«
    »Nun, ein überwältigender Sieg war das nicht gerade, weißt du«, meinte September trocken. »Dieser letzte Angriff hätte uns beinahe umgeworfen.«
    Jetzt war Hunnar an der Reihe, lange und tief durchzuatmen. »Ich weiß, Freund September, das war knapp.« Er sah sich um und trat neben die Leiche eines Feindes. »Wenn dies nicht gewesen wäre, dann wären wir, fürchte ich, tatsächlich besiegt worden. Schau.«
    Er schob den Fuß unter die Leiche und drehte sie herum. Ethan konnte das stummelige Ende von einem von Williams Armbrustbolzen sehen, der in der Brust des Soldaten steckte. Er hatte die dünne Schicht von Bronze und das doppelte Lederfutter durchschlagen.
    »Es war nicht so sehr die größere Reichweite der Waffe deines Zauberers, die so wichtig war, sondern die Tatsache, daß ihre Durchschlagkraft größer ist. Selbst gegen den Wind!«
    »Aber den Überraschungseffekt haben wir jetzt verloren«, meinte September. »Das nächste Mal werden sie wissen, was sie zu erwarten haben.«
    »Die Erwartung der ganzen Welt wird diese Bolzen nicht langsamer machen«, bemerkte der Ritter. Er stieß an den Bolzen. Etwas Blut quoll heraus.
    »Und Mulvakken und seine Leute liefern die ganze Zeit neue Bogen und Dutzende von Bolzen. Aber wir haben nur vier ausgebildete Männer für jede fertige Armbrust. Das ist unsere größte Schwäche.«
    »Greifen die heute noch einmal an?« fragte Ethan neugierig.
    Hunnar blickte zur Sonne und sah dann zu ihm herunter. »Nein, Freund Ethan, ich glaube nicht. Die Horde«, erklärte er dann voll Begeisterung, »ist den Rückzug nicht gewöhnt. Ihre

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