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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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unten sank. Es war schwierig, auf diese Distanz ein Gefühl für Maßstäbe zu bekommen, aber der Querbalken des Katapults war einige Male länger als ein Mensch.
    Die Aktivität auf dem Eise schien zum Stillstand gekommen zu sein. »Was machen die jetzt?« fragte er besorgt.
    Und Hunnar schrie: »Runter!«
    Dutzende anderer Stimmen riefen dasselbe. Ethan ließ sich so fallen, wie er sich tags zuvor hatte fallen lassen. Nichts geschah. Er hob leicht den Kopf. Plötzlich war ein lautes Pfeifen am Himmel zu hören, aber es waren keine Pfeile, und es war auch nicht der Wind. Etwas krachte hinter ihnen ohrenbetäubend.
    Ohne auf eine Entwarnung zu warten, sprang er auf, über den Eispfad hinweg und blickte in den Hafen hinunter. Beinahe wäre er auf dem Eis gestrauchelt.
    Auf der anderen Hafenseite, in der Nähe des zweiten Turms vom Hafentor, war ein wenigstens fünf Meter breiter und drei Meter tiefer Mauerabschnitt einfach umgeworfen worden, so als hätte die mächtige Schaufel einer Planierraupe ihn beiseite gefegt.
    Ein paar verkrümmte Trangestalten lagen zwischen dem zerstörten Mauerwerk. Von beiden Mauern drängten Truppen auf die Stelle zu. Ein paar fingen an, durch die Bresche auf das Eis hinauszulaufen.
    Im Eis des Hafens war eine Linie, die von drei hintereinanderliegenden tiefen Schrunden gebildet wurde, jede etwa zwanzig Meter von der nächsten entfernt. Sie lagen parallel zu dem zerstörten Mauerabschnitt. Und zwanzig Meter hinter der letzten Schrunde lag ein riesenhafter Brocken massiven Basalts. Er ruhte unschuldig in einer leichten Einkerbung, die er sich selbst geschaffen hatte.
    Hunnar murmelte irgend etwas Böses, das Ethan nicht übersetzen konnte, und rannte zur Burg. Von einigen Türmen begannen sofoldianische Katapulte zu antworten. Ihre kleineren Steine fielen weit vor der riesigen barbarischen Kriegsmaschine zu Böden.
    Ein breiter Halbmond von Nomaden hatte sich in der Nähe des Katapults versammelt. Als ihnen klar wurde, daß ihre eigene Maschine unangreifbar war, begannen sie ein mächtiges Triumphgeschrei, das nicht aufhörte, bis der nächste Stein geschleudert wurde.
    Dieser landete vor der Mauer, hüpfte einmal vom Boden ab und krachte keine zehn Meter von Ethans Standort entfernt in das Mauerwerk. Der Aufprall warf alle, die diesen Abschnitt besetzt hielten, zu Boden.
    Ethan sprang sofort wieder auf und beugte sich hinaus, um den Schaden zu inspizieren.
    Ein beachtliches Stück Fels war abgesplittert worden. Jetzt lag es in tausend Stücke zersprungen unten auf dem Eis, und dazwischen wie ein Koloß das Projektil.
    »Verdammt gut, daß die so lange brauchen, um das Ding wieder zu spannen«, sagte September. »Trotzdem, Hunnar wird gegen dieses Spielzeug etwas unternehmen müssen - und zwar schnell. Sonst kann Sagyanak es sich dort draußen bequem machen, so wie ich das sehe, und seelenruhig abwarten, bis dieses eine Stück zu groß geratene Artillerie diese Mauern hier zu Kies verarbeitet hat.«
    Die flackernden Kerzen beleuchteten die Landkarte, die vor ihnen ausgebreitet lag, trug aber nichts dazu bei, ihnen auch sonst Erleuchtung zu bringen. Balavere, Hunnar, Ethan und September saßen am Tisch. In ihrer Gesellschaft befanden sich der Landgraf und einige andere Angehörige des höchsten Adels von Sofold, die Balaveres Generalstab bildeten.
    Einer der Adeligen benutzte einen langen Stab aus poliertem Holz, um auf der Landkarte damit Kreuze und Kreise zu zeigen, wobei er hie und da auf die Linie wies, die die Hafenmauer darstellte.
    »Die Mauer ist beinahe gebrochen - hier, hier und hier. Die Befestigungsanlagen sind hier, hier, hier und hier erheblich beschädigt. Überall, wo ihr ein Pfeilzeichen seht, liegt ein kleinerer Schaden unterschiedlichen Ausmaßes vor. Dabei gehe ich noch überhaupt nicht auf unsere Verluste an Personal oder den Schaden ein, den die Moral der Männer gelitten hat. Es wird von Übergabe geredet, die Stadt der Gnade Sagyanaks auszuliefern. Bis jetzt sind das nur einige wenige, aber wenn nicht etwas geschieht, wird sich das bestimmt ausweiten.«
    »Besser sich ins Schwert stürzen«, sagte Balavere. »Aber ich kann das begreifen. Es ist unerträglich, hilflos dazusitzen und zuzusehen, wie die eigenen Kameraden plattgedrückt werden, ohne sich wehren zu können.« Er schüttelte seine mächtige Mähne.
    »Wir können dieses Bombardement höchstens noch zwei, maximal drei Tage ertragen, bis sie uns an so vielen Stellen so geschwächt haben, daß es uns unmö

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