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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dies eine äußerst gefährliche Reise war, auf der bereits der geringste Fehler das Ende bedeuten konnte. Der Feind, dem sie begegnet waren, war einfach zu mächtig und grausam genug, jede auftretende Schwäche sofort auszunutzen.
    König Keandir schnallte sich den Waffengurt um, in dessen Scheide Schicksalsbezwinger steckte, und auch die anderen Elbenkrieger, die vom Hornsignal aus dem Schlaf gerissen worden waren, griffen zu ihren Waffen oder rüsteten sich.
    Der Hufschlag kam aus Nordwesten – also keinesfalls vom wilderländischen Ufer des Nor.
    »Das sind mindestens zweihundert Pferde!«, glaubte Siranodir mit den zwei Schwertern und betastete dabei sein verletztes Ohr. Er wandte den Blick in Eónatorns Richtung.
    »Vielleicht…«
    »Es sind überhaupt keine Pferde!«, widersprach der Kriegsheiler nüchtern, woraufhin Siranodir eine verzweifelte Miene machte. »Zumindest nicht überwiegend.«
    »So?«
    »Zentauren«, murmelte Isidorn, der zu seinem König trat.
    »Mindestens zweihundert Zentauren und ein paar Rösser aus der Zucht der Elben. Ich bin mir sicher.«
    »Dann müssen es Mirgamir und Sokranos sein!«, stieß Thamandor hervor. »Es ist ihnen also tatsächlich gelungen, Hilfe herbeizuholen!«
    Der Hufschlag schwoll an. Es dauerte eine Weile, ehe die Ankömmlinge zu sehen waren. Sokranos ritt an ihrer Spitze, und gleich hinter ihm trieb Mirgamir sein Pferd voran, während sich die anderen Mitglieder seines Spähtrupps in die Schar der schätzungsweise zweihundertfünfzig Zentaurenkrieger mischten.
    »Wir haben sie gefunden!«, rief Mirgamir den anderen zu. Er stoppte sein Pferd und glitt aus dem Sattel. Die Zügel ließ er einfach fahren; ein Gedankenbefehl reichte, um das Pferd daran zu hindern, sich zu entfernen. Mirgamir schritt auf Keandir zu und verneigte sich leicht. »Mein König!«
    »Es freut mich, Euch wohlbehalten wiederzusehen«, erwiderte Keandir.
    Mirgamir deutete auf den hochgewachsenen und gut gerüsteten Zentauren, der neben Sokranos angehalten hatte. Er trug einen besonders prächtigen Helm, dessen Federbusch bei jeder Bewegung auf und nieder wippte. »Das ist Damaxos, seines Zeichens Häuptling des Zentaurenstammes von Axanos’
    Söhnen. Zweihundertdreiundsechzig Krieger hat er unter den axanitischen Stämmen zusammengetrommelt, und sie sind bereit, Euch im Kampf gegen die Trorks zu folgen!«
    »Ist Damaxos der elbischen Sprache mächtig?«, fragte Keandir.
    »Das ist er«, antwortete der Häuptling selbst.
    Keandir schritt auf ihn zu und sagte: »Ich danke Euch für Eure Unterstützung. Wir werden sie dringend brauchen.«
    »Es ist mir eine Ehre, mich Eurem Heer anzuschließen, König Keandir. Es spricht sich bereits unter den Zentauren herum, mit welchem Respekt Ihr unsere Toten behandelt habt.
    Schon allein dadurch habt Ihr Euch einen Platz im Herzen und in der Überlieferung unseres Volkes gesichert.« Damaxos deutete eine Verbeugung an, die der Federbusch am Helm des Zentauren mit mehreren Auf- und Abbewegungen quittierte.
    Dann drehte sich der Zentaurenhäuptling herum und rief in seiner eigenen Sprache ein paar Befehle in Richtung seiner Krieger, woraufhin diese damit begannen, ihr Lager zu errichten.
    »Ich denke, ein paar Stunden Zeit haben wir noch vor dem Aufbruch«, wandte sich Botschafter Sokranos an den König.
    »Wir mussten scharf galoppieren, um Euer Heer noch einzuholen, und brauchen eine kurze Pause.«
    »Die sei Euch gegönnt«, erklärte Keandir. »Setzt Euch zu uns ans Feuer, wenn Ihr wollt, oder ruht Euch aus. Wir werden auf jeden Fall auf Euch warten, denn mit Euch zusammen sind wir zweifellos stärker.«
    »Es ist mir eine Ehre, dass Ihr solches über uns sagt«, antwortete Häuptling Damaxos an Stelle von Sokranos.
    Das Elbisch des Häuptlings war zwar nicht akzentfrei wie das des Botschafters Sokranos, aber auch Damaxos beherrschte die Sprache des Lichtvolks recht gut und konnte sich nahezu fehlerfrei darin ausdrücken.
    Nachdem sich Damaxos und Sokranos an einem der Lagerfeuer niedergelassen hatten, dessen Glut wieder entfacht wurde, tauschte man wechselseitig Neuigkeiten aus. So berichtete Keandir von dem Auftauchen der geheimnisvollen lichtumflorten Eldran-Krieger, während Siranodir mit den zwei Schwertern von dem Blutbad erzählte, das die Trorks unter den Angehörigen der meerländischen Streitmacht von Herzog Asagorn angerichtet hatten.
    »Wir haben die Spuren dieses Massakers gefunden«, erklärte Mirgamir düster. Der Kommandant der königlichen

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