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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ethranor und Bathranor, die Entscheidung, ob man bei König Keandir blieb oder dem konservativen Fürst Bolandor auf eine ungewisse Seereise mit noch ungewisserem Ziel zu folgen bereit war.
    Keandir hörte gedankenverloren den weiteren Ausführungen Isidorns zu. »Mein Sohn konnte nicht verhindern, dass Zerobastir schließlich illegalerweise nach Süden zog. Das letzte Mal will ihn ein Elfenbeinjäger bei den meerländischen Anfurten an der Mannus-Bucht gesehen haben, wie er gerade damit beschäftigt war, sich mit reichlich wenig Holz eine Barkasse zu bauen.«
    »Wenn er Reboldirs Zauber anwandte, brauchte er auch nicht unbedingt viel Holz dafür«, gab Keandir zu bedenken.
    »Jedenfalls war Zerobastir nicht mehr dort, als der Elfenbeinjäger mit seinem Boot vom Inselgang der Riesenmammuts mit reicher Beute zurückkehrte. Das war zwei Jahre später.«
    Keandir, den in Elbenhaven regelmäßig Berichte aus den äußeren Herzogtümern erreichten, hatte vom Inselgang der Riesenmammuts gehört, der für die Elfenbeinjäger Meerlands und Nordbergens eine einzigartige Gelegenheit war, Beute zu machen. Die mehr als fünf Mannlängen großen Riesenmammuts des Wilderlandes machten sich in unregelmäßigen und von niemandem zu durchschauenden Abständen nach Norden auf und folgten einem inneren Drang bis zur Küste an der Mannus-Bucht. Den Albinos unter den Riesenmammuts verdankte die Bucht ihren Namen, denn
    »Mannus« war die elbische Bezeichnung für diese äußerst seltenen Tiere; nur beim Zusammentreffen von Tausenden dieser Giganten bestand die Möglichkeit, eines von ihnen zu Gesicht zu bekommen. In den Nördlichen Herzogtümern glaubte man, das Elfenbein eines Mannus habe magische Eigenschaften, und daher war es sehr begehrt, auch wenn die maßgeblichen Vertreter der Magiergilden Elbianas, Elbaras und Nuraniens dem widersprachen und es einen dummen Volksglauben nannten.
    Was die Riesenmammuts dazu trieb, sich im Abstand mehrerer Jahre an der Küste der Bucht zusammenzufinden und durch das Wasser bis zur legendären Mannus-Insel zu waten, konnten nicht einmal die Elben erklären. Die Riesenmammuts blieben für Monate auf der geheimnisvollen Insel, danach kehrten sie auf demselben Weg, den sie gekommen waren, zurück. Das Wasser war niemals zu tief, als dass sie nicht wenigstens ihren Rüssel in die Luft zu halten vermochten.
    Einige wenige Riesenmammuts – und zwar vorzugsweise die weißen Mannus sowie graue Halb-Mannus-Mischlinge –
    wandten sich nach ihrem Aufenthalt auf der Insel allerdings nicht wieder Richtung Süden, sondern irrten irgendeinem geheimen inneren Ruf folgend Richtung Norden. Allerdings waren die Gewässer auf der nördlichen Seite der Mannus-Bucht sehr viel tiefer, sodass Einzelne von ihnen immer wieder jämmerlich ertranken. Das war dann stets die Stunde der Elfenbeinjäger aus Meerland, welche die im Wasser treibenden Kadaver der ertrunkenen Riesen mit ihren Booten an Land zogen.
    Die Warnung des Eldran Merandil nahmen Keandir und seine Truppen sehr ernst. Immer wieder sandte der Elbenkönig Kundschafter aus, die die Umgebung erkunden sollten. Aber abgesehen von den üblichen Gefahren des Wilderlands bemerkten sie nichts, was zur Sorge Anlass gegeben hätte.
    Gegen Abend erreichte das Heer der Elben ein weiteres zerstörtes Trork-Lager. Es befand sich an einem Bach und war noch nicht einmal zur Gänze errichtet gewesen, als der Überfall erfolgte. Erneut wiesen die Wunden der getöteten Trorks Verbrennungen auf.
    »Als bestünden die Waffen der Eldran aus Feuer«, murmelte Keandir und dachte dabei an seine Begegnung mit Brass Elimbor, als dieser mit seinem Flammenschwert die Gnome des Axtherrschers niedergestreckt hatte. »Ein kaltes Feuer, das durch das Fleisch der Barbaren schneidet…«
    »Und sie in unser Land getrieben hat«, ergänzte Herzog Isidorn. »Wenn tatsächlich Brass Zerobastir dahintersteckt, so will mir nicht in den Kopf, wie ein Elb – und noch dazu ein Schamane – dermaßen rücksichtslos handeln kann, dass er das Schicksal seiner Mit-Elben nicht bedenkt!«
    »Diese Rücksichtslosigkeit lassen sie vor allem gegen die Trorks walten«, erwiderte Keandir gedankenverloren.
    »Ihr bedauert diese Kreaturen doch nicht auch noch, mein König!«, sagte Thamandor verwundert. »Wenn ich daran denke, was sie mit dem Heer von Prinz Asagorn getan haben, dann erstirbt jedes Mitgefühl in mir!«
    Keandir hatte eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, doch als er sich Thamandor zuwandte, sah er

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