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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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König mit brüchiger Stimme eine Rede, in der er seine tiefe Dankbarkeit auszudrücken versuchte. »Mit der Hilfe unserer starken Bundesgenossen werden wir nicht nur unser Reich verteidigen können, es wird uns eines Tages auch gelingen, Norien dem Kaiser der Südwestlande wieder abzutrotzen, sodass das nord-sadranische Gebirge wieder die Grenze zwischen unserem Reich und dem des Kaisers in Rajar ist!« Anschließend lobte Baltok Krrn XIII. die Hilfsbereitschaft der neuen Bündnispartner in den höchsten Tönen. »Früher hat man die Elben als Lichtgötter verehrt, daran erinnern heute noch Legenden. Dann verloren die Bewohner des Elbenreichs in unseren Augen diesen Nimbus und sanken für uns zu normalsterblichen Wesen herab. Aber damit taten wir ihnen vielleicht Unrecht. Und ganz bestimmt war es falsch, ihnen mit Feindschaft zu begegnen!«
    Magolas entging nicht, dass die Worte des Königs durchaus nicht bei allen im Saal anwesenden Rhagar Begeisterung hervorriefen. Immer wieder war zu beobachten, wie einige Offiziere der norischen Garde die Köpfe zusammensteckten und sehr gedämpft miteinander sprachen, so als wollten sie nur ja niemanden mit ins Vertrauen ziehen.
    Magolas konzentrierte seine geistigen Kräfte auf sie. Sie stutzten immerhin und schauten zu ihm hin, während er ihnen nach Elbenart freundlich zunickte. Den Rhagar-Offizieren war die Art und Weise, wie Elben einander geistig berührten, völlig unbekannt. So einfach beeinflussen wie der Geist eines willigen Pferdes ließen sich die Rhagar natürlich nicht. Aber Magolas konnte einige Worte von den Lippen derer lesen, die da zusammensaßen. Worte, die es nicht erlaubten, diese Männer der Verschwörung zu bezichtigen, die aber durchaus den Schluss nahelegten, dass ihre Gefolgschaft gegenüber dem alten König keineswegs sicher war.
    Nachdem der König mit seiner umständlichen und wenig mitreißenden Rede geendet hatte, erhob sich der Botschafter des Seekönigs von Ashkor und Terdos. Er versicherte noch einmal ausdrücklich die Neutralität seines Landes in diesem Krieg. »Ihr könnt mit Sicherheit davon ausgehen, dass es niemanden unter der Herrschaft des Seekönigs gibt, der die Neutralität nicht achten wird. Auch gibt es keinerlei Pläne, elbische Handelschiffe anzugreifen. Darüber hinaus gestatten wir beiden Seiten nach wie vor das Anlaufen unserer Häfen, dulden aber keinerlei Feindseligkeiten auf unserem Territorium.«
    König Baltok Krrn XIII. war nach der anstrengenden Rede auf seinen Thron gesunken. Er wirkte elend, es war ihm anzusehen, wie sehr ihn die ganz normalen Regierungsgeschäfte anstrengten. »Ihr solltet dem Seekönig Folgendes ausrichten: Sein Reich wird das Nächste sein, dass sich der Kaiser der Südwestlande einverleiben wird! Es gehörte immerhin früher zu seinem Einflussgebiet, und er wird es nicht dulden, dass es weiterhin unabhängig bleibt. Das Einzige, was Euch schützt, ist eine Bergkette und die Tatsache, dass die südwestländischen Krieger offenbar nicht gerne klettern.« Er verstummte plötzlich und griff sich ans Herz.
    Magolas wandte sich an Larana. »Soll ich einen unserer Heiler holen?«
    »Nein, lasst nur. Er hat manchmal diese Schmerzen in der Brust, aber sie gehen wieder weg«, antwortete Larana.
    »Seid Ihr sicher?«
    »Ich kenne meinen Vater.«
    »Ohne selbst ein Heiler zu sein, muss ich Euch sagen, dass Ihr dies zu sehr auf die leichte Schulter nehmt!«
    »Er hat dem Sonnengott geopfert, mein Prinz. Da kann ihm nichts geschehen.«
    »Eine Hoffnung, die ich nicht als Gewissheit ansehen würde.
    Die Heilerin Nathranwen ist eine der besten Heilerinnen meines Volkes. Sie begleitet mich auf diesem Feldzug und könnte später nach dem König sehen.«
    Larana sah ihn an. »Gut, ich rede mit ihm. Aber Ihr müsst seine Abneigung gegen Heiler und Ärzte aller Art verstehen.
    Immer wenn einer von ihnen auch nur die Residenz betritt, ist das fürs Volk schon ein Zeichen politischer – und nicht nur körperlicher – Schwäche des Königs.«
    »Das werden wir vermeiden«, versprach Magolas.
    Dass Nathranwen eigentlich nicht wegen des Königs nach Aratan gekommen war, verschwieg Magolas der Prinzessin noch.
    Larana gelang es, ihren Vater zu überreden, sich von Nathranwen untersuchen zu lassen. »Es ist das Alter, das Euch plagt«, sagte die Heilerin. »Euer Herz wird schwächer. Ich werde Euch eine Mixtur verabreichen, die Euch stärkt und die Symptome lindert. Aber an der Tatsache, dass Euer Körper die Kraft

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