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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Brass Elimbor in diesem Amt.
    Im inneren Burghof von Elbenhaven empfing Ruwen die versammelten Magier und Schamanen der Hauptstadt. An die hundert Personen waren es, darunter auch einige als begabt geltende Novizen sowohl der Magiergilde als auch des Ordens der Schamanen.
    Unter den Magiern und Schamanen herrschte helle Aufregung, denn natürlich war ihnen das Unwetter in den nahen Bergen nicht verborgen geblieben, und sie hatten freilich auch erkannt, dass es sich um das Resultat angewandter Magie handelte. Und nicht zuletzt hatten sie auch die von Xaror ausgesandten Kreaturen des Limbus gesehen, und der Schrecken darüber stand so manchem noch immer ins Gesicht geschrieben.
    Die Tatsache, dass eine Invasion wie jene, deren ferne Zeugen sie geworden waren, überhaupt möglich war, hatte auch etwas mit ihrer eigenen spirituellen Schwäche zu tun. Das wurde vielen von ihnen mit einem Mal sehr schmerzlich bewusst.
    Admiral Ithrondyr und Gelrond der Sprachkundige begleiteten Königin Ruwen, als sie vor die versammelten Magier und Schamanen trat. »Ihr werdet bemerkt haben, welche magischen Kräfte in den nahen Bergen rund um das Elbenturm-Massiv wirksam sind. Es ist dort einer, der sich der Finsternis entgegenzustellen versucht. Einer von Euch, auch wenn er Eure Gemeinschaft seit langer Zeit nicht mehr gesucht hat und sich stattdessen in die Einsamkeit zurückzog. Ich spreche von meinem Sohn Andir. Ich weiß, dass er Eure Hilfe benötigt. Also schließt Euch zusammen, so wie es in den Anfängen des Reichs der Elben vom Zwischenland geschah, als auf diese Weise die Brücke von Minasar und die Aratanische Mauer geschaffen wurden. Ein Steinhagel wurde von den vereinigten Schamanen und Magiern auf das übermächtige Heer des Eisenfürsten Comrrm vom Himmel herunterfallen gelassen. Damals brauchte Andir den Strom eurer Kräfte, um ihn zu bündeln und auf ein Ziel hin zu lenken.
    Und jetzt ist es wieder so weit. Ich ersuche Euch, schließt Euch zusammen und übertragt Eure Kraft an ihn. Stützt seinen Geist, sodass er standzuhalten vermag. Ich bin seine Mutter und habe eine besondere Verbindung zu ihm, wie niemand bezweifeln wird. Und ich weiß, wie verzweifelt er ist.«
    Schweigen herrschte unter den Elben, als die Königin geendet hatte. Brass Shelian fühlte die Blicke auf sich gerichtet, und so trat er schließlich hervor. Er deutete eine Verbeugung an, doch es schien eher eine Geste der Verlegenheit zu sein als eine Treuebekundung gegenüber der Königin, denn der Obere des Schamanenordens sagte einen Augenblick später: »Meine Königin, Ihr überschätzt, so fürchte ich, unsere Möglichkeiten!«
    Ruwen war fassungslos. »Soll das heißen, Ihr werdet es nicht einmal versuchen?«
    »Unsere spirituelle Schwäche ist bekannt«, sagte Brass Shelian. »Im Lande Estorien hat Fürst Bolandor die Eldran beschwören lassen und bevölkert mit ihnen sein Reich der Geister, wie Ihr wisst. Das schwächt uns zusätzlich, denn wir stehen nicht mehr auf dieselbe Weise mit den Jenseitigen in Kontakt, wie es früher der Fall war.«
    »Das alles weiß ich«, entgegnete Ruwen. »Aber soll das bedeuten, dass die vereinigten Magier und Schamanen Elbenhavens nicht mehr in der Lage sind, einen geistigen Verbund zu bilden, um einem der ihren, der für die ganze Elbenheit kämpft, zu helfen? Jeder dieser Bogen- und Armbrustschützen, die gerade die Stadttore von Elbenhaven hinter sich gelassen haben, wird seinen Teil dazu beitragen, dass unser König überlebt, dass der Elbenturm nicht fällt und dass Elbiana nicht zur Beute dieser furchtbaren Kreaturen der Finsternis wird, die im Schutz der Nacht zu uns gelangten.«
    Auf einmal herrschte quälend langes Schweigen.
    Mutlosigkeit machte sich unter den Versammelten breit.
    Mutlosigkeit, die wie ein lähmendes Gift wirkte.
    »Es ist so lange her«, meinte Brass Mentabondir, ein gerade vom Novizen zum vollwertigen Schamanen aufgestiegener Elb, der zwar bereits in Athranor geboren worden war, aber erst vor gut einer Jahrhunderthälfte seine Bestimmung zum Schamanentum entdeckt hatte; zuvor war er lange Steuermann auf verschiedenen Schiffen in der Elbenflotte gewesen, und dort bedauerte man es bis heute, auf seine Dienste verzichten zu müssen, seit sich Mentabondir der Steuermann zu Brass Mentabondir gewandelt hatte. »Natürlich besteht die Möglichkeit, dass wir kläglich scheitern und die Wesen des Schattenherrschers die Oberhand gewinnen. Und es mag auch sein, dass hier so mancher sich von Andir

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