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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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sie da vielleicht ab.«
    »Einer der Männer ist hinter uns«, schnaufte sie. »Holzwirker. Ein starker.«
    »Da hilft ihm das nicht viel«, entgegnete Tavi. »Der Einzige, der mit den Elementaren dort auskommt, ist mein Onkel, und er hat Jahre dafür gebraucht. Er hat mir gezeigt, wie ich den Wald durchqueren kann.«
    Amara verlangsamte den Schritt und nickte, als sie sich der Hügelkuppe näherten. »Also gut. Du, komm her.« Sie winkte Faede zu, der gehorsam zu ihr schlurfte. Sie nahm ihm ihr Bündel sowie Pfeil und Bogen von Tavis Onkel ab. Den Bogen stellte sie auf den Boden, lehnte sich darauf und zog die Sehne auf. »Ihr beide geht in den Wald. Durchquert ihn.«
    Tavi schluckte. »Und du?«

    Amara holte das Schwert aus ihrem Bündel und schob es sich durch den behelfsmäßigen Gürtel. »Ich werde versuchen, sie ein wenig aufzuhalten. Von hier aus habe ich gute Sicht auf sie, wenn sie kommen.«
    »Aber du stehst in völlig offenem Gelände. Die werden dich einfach erschießen.«
    Sie lächelte grimmig. »Ich denke, der Wind wird zu ungünstig sein, um gut zu treffen. Lass mir nur ein bisschen Salz hier. Sobald der Sturm richtig losgeht, sollten wir ihnen entkommen können.«
    »Wir bleiben hier und helfen dir«, sagte Tavi.
    Die Kursorin schüttelte den Kopf. »Nein, ihr geht weiter. Für den Fall, dass die Sache bei mir doch nicht so gut läuft. Bis morgen früh habe ich euch eingeholt.«
    »Aber -«
    »Tavi«, sagte Amara. Sie wandte sich ihm stirnrunzelnd zu. »Ich kann dich nicht beschützen und gleichzeitig kämpfen. Diese Leute sind mächtige Wirker. Da kannst du mir nicht helfen.«
    Die Worte trafen ihn wie eine Ohrfeige, und einen Moment lang waren Enttäuschung und hilflose Wut stärker als die Schmerzen. »Ich kann aber auch gar nichts.«
    »Falsch«, meinte Amara. »Sie werden Erd- und Holzbeschwörungszauber benutzen, um dich aufzuspüren - nicht mich. Ich kann ihnen auflauern und sie mit ein bisschen Glück aufhalten. Dazu müsst ihr jedoch weiterlaufen und sie von mir ablenken.«
    »Wird der Erdwirker dich nicht spüren?«, fragte Tavi. »Und wenn ihnen auch noch Holzelementare helfen, kannst du dich nicht einmal auf einem Baum verstecken.«
    Amara blickte nach Norden. »Wenn der Sturm hier ankommt, werden seine Elementare...« Sie schüttelte den Kopf. »Aber im Augenblick habe ich einen Vorteil. Cirrus.«
    Sie schloss kurz die Augen, und um sie herum nahm der Wind zu. Ihre lockere Kleidung begann zu flattern, Tavi hingegen, der nur einen Schritt von ihr entfernt stand, spürte nichts von der
Böe. Amara breitete ein wenig die Arme aus, und der Wind hob sie für einen Moment vollständig vom Boden - und wurde dann zu einem Wirbelwind, der Staub und Steine und Eisstücke in einer kleinen Wolke bis zu ihren Knien aufwallen ließ. Dort hing sie kurz in der Luft, schlug die Augen auf und flog probeweise ein Stück nach rechts und links.
    Tavi starrte sie an. Eine derartige Vorführung eines Windwirkers hatte er noch nie erlebt. »Du kannst ja fliegen.«
    Amara lächelte ihn an, und selbst in der Dunkelheit schien ihr Gesicht zu strahlen. »Das? Das ist gar nichts. Wenn wir diese Geschichte hinter uns haben, zeige ich dir mal, was richtiges Fliegen ist.« Sie nickte. »Die Sturmelementare hier bei euch sind üble Burschen, und sie werden in Kürze eintreffen. Aber so wird Fidelias - mein Feind - mich nicht spüren.«
    »Gut«, meinte Tavi unsicher. »Und wirst du uns auch finden?«
    Amaras Lächeln verschwand. »Ich gebe mir Mühe. Falls ich nicht in einigen Stunden wieder bei euch bin, müsst ihr es auf eigene Faust versuchen. Schaffst du es bis Kaserna?«
    »Bestimmt«, sagte Tavi. »Ich meine, ich glaube schon. Und mein Onkel wird auch kommen. Er kann uns überall im Tal aufspüren.«
    »Hoffentlich hast du Recht«, gab Amara zurück. »Er scheint mir ein guter Mann zu sein.« Sie kehrte Tavi und Faede den Rücken zu, legte die Stirn in Falten und drehte sich in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Lauft nach Kaserna. Warnt den Grafen.« Sie legte einen Pfeil auf den Bogen.
    Tavi nickte, griff in sein Bündel und holte ein Säckchen mit Salz hervor. Er warf es auf den Boden, nicht weit entfernt von Amara, aber auch nicht zu nah an den Elementar, der sie in der Luft hielt. Sie blickte über die Schulter, zuerst zum Salz, dann Tavi ins Gesicht. »Danke.«
    »Viel Glück.«
    Faede zupfte Tavi am Ärmel. »Tavi«, sagte er. »Gehen.«
    »Na los, komm.« Tavi fing wieder an zu laufen, den

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