Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
des Jungen geplant und von vornherein vorgehabt haben, sie an der Verfolgung zu hindern.

    Fidelias lehnte sich an den Stamm und wartete ab, bis das Wasser gesunken war. Das dauerte nicht lange, was ihn mehr als alles andere davon überzeugte, dass es sich um ein mit Elementaren herbeigerufenes Ereignis und nicht um ein Naturschauspiel handelte. Er schüttelte den Kopf. Odiana hätte sie warnen sollen, aber vielleicht war sie ebenfalls überrumpelt worden. Die Bewohner dieser Gegend waren keine Anfänger, was Beschwörungen anging, und vor allem lebten sie bereits lange mit den hiesigen Elementaren. Sie kannten sie zweifellos sehr gut und konnten sie besser einsetzen als sogar ein Wirker von Fidelias’ Fähigkeiten. Der Wehrhöfer zum Beispiel hatte sich hervorragend geschlagen. Fidelias war sich nicht einmal sicher, ob er den Mann in einer offenen, anständigen Auseinandersetzung so einfach besiegt hätte. Am besten, er sorgte von vornherein dafür, dass es in Zukunft nicht zu einem Kampf unter gerechten Bedingungen käme.
    Nun ja, im Großen und Ganzen war das sowieso Fidelias’ Grundsatz.
    Nachdem sich das Wasser in das eigentliche Flussbett zurückgezogen hatte, stieg Fidelias vom Baum und verzog das Gesicht, als er den Boden erreichte. Der Wind hatte eher an Stärke gewonnen, seit der Sturm über sie hereingebrochen war, und bei einem solchen Wetter war Überleben das oberste Gebot. Er kniete sich neben den Baum, legte die Hand auf den nassen Boden und rief Vamma.
    Der Elementar antwortete sofort und verschwand in der tiefen Erde. Fidelias wölbte die Hände, und Vamma kehrte zurück und brachte ihm, was er gewünscht hatte: eine Handvoll Salz und einen Feuerstein.
    Den Stein steckte Fidelias in die Hosentasche, das Salz schüttete er in einen Beutel, nur einige Kristalle behielt er in der Hand. Dann erhob er sich und stellte fest, dass sein Körper sich nur langsam bewegte. Kopfschüttelnd stand er da und zitterte. Die Kälte würde ihn töten, wenn er sich nicht bald irgendwo aufwärmte. Er
schickte Etan los, um nach seinen Gefährten Ausschau zu halten, und Vamma sollte in der Erde nach Anzeichen von Bewegung suchen. Falls die Talbewohner, ob nun die von Bernardhof oder die, gegen die sie gekämpft hatten, noch in der Nähe waren, würden sie vermutlich nicht lange nachdenken und das zu Ende bringen, was die Wasserwirkerin begonnen hatte.
    Als eine Windmähne zu Fidelias herabstieß, schleuderte er ihr Salz entgegen. Es dauerte nicht lange, bis Etan wieder zurückkehrte und ihn durch den blindwütigen Sturm über einen Pfad am Fluss entlangführte.
    Mehrere hundert Schritte weiter fand Fidelias den Schwertkämpfer. Aldrick lag reglos auf dem Boden und hielt in der Hand noch den Griff seines Schwertes, dessen Klinge bis zum Heft in einem Baum steckte. Offensichtlich hatte er auf diese Weise verhindert, dass ihn die Flut mitriss, aber er hatte dabei nicht bedacht, welche Bedrohung die Elemente selbst darstellten. Fidelias griff an den Hals des Mannes, um seinen Puls zu fühlen. Das Herz schlug kräftig, wenn auch langsam. Aldricks Lippen waren blau. Die Kälte. Wenn der Schwertkämpfer nicht bald ins Warme käme, würde er sterben.
    Einen Augenblick lang überlegte Fidelias, ob das nicht ohnehin die bessere Lösung wäre. Odiana blieb eine unbekannte Größe im Spiel, und solange sie Aldrick bei sich hatte, konnte man schlecht gegen sie vorgehen. Ohne den Schwertkämpfer könnte sich Fidelias ihrer nach Belieben entledigen, und vielleicht würde Aldricks Tod sie sowieso völlig aus der Bahn werfen.
    Er schüttelte den Kopf. Aldrick war zwar bisweilen überheblich und aufsässig, aber seine Treue zu Aquitania stand außer Frage, und außerdem konnte man ihn gut gebrauchen. Eben darum arbeitete Fidelias gern mit ihm zusammen. Der Mann hatte seine Qualitäten und wusste, wie er seine Prioritäten zu setzen hatte. Als sein Kommandant schuldete Fidelias ihm eine gewisse Loyalität und auch Schutz. Auch wenn es ihm durchaus
gepasst hätte, durfte er den Schwertkämpfer nicht einfach sterben lassen.
    Fidelias bezog Kraft aus der Erde, die ihn regelrecht damit überschwemmte. Er zog das Schwert aus dem Baumstamm und löste Aldricks Hand vom Griff. Dann hob er den Mann auf und warf ihn sich über die Schulter. Dabei wäre er beinahe aus dem Gleichgewicht geraten, und er holte tief Luft, ehe er das blanke Schwert nahm, dem Fluss und dem durchnässten Boden den Rücken zukehrte und davontrottete.
    Vamma formte ein

Weitere Kostenlose Bücher