Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
Ich werde dir beweisen, Isana, wie sehr man eine Frau erniedrigen kann. Ehe ich dann beende, was der Fluss begonnen hat.«
    Isana wandte sich ihm zu. »Kord, du begreifst einfach nicht, oder? Wir sind alle in Gefahr. Bernard hat gesehen, wie -«
    Er schlug sie ohne Vorwarnung mit der Faust, und der Hieb warf sie zu Boden. Ihr Körper wurde hilflos und schlaff. Nachdem sie die Orientierung wiedererlangt hatte, breitete sich der Schmerz über Mund und Wangen aus. Sie schmeckte Blut auf der Zunge, auf die sie sich gebissen hatte.
    Kord beugte sich vor, packte sie am Haar und zerrte sie zu sich hoch. »Sprich nicht mit mir, als wärest du ein Mensch. Das bist du nicht mehr. Du bist nur noch Fleisch.« Er schüttelte ihren Kopf heftig. »Verstehst du?«
    »Ich verstehe«, knirschte Isana. »Du bist ein dummer Mann, Kord.« Sie holte genug Luft, um ihre Worte herauszuzischen. »Du
siehst nur dich allein. Du erkennst nicht einmal, wenn dich etwas zermalmen wird. Gleichgültig, was du mir antust, du wirst ein dummer Mann bleiben. Ein Feigling, der hilflose Sklaven quält, weil er Angst hat, Stärkere herauszufordern.« Sie blickte ihm in die Augen und flüsterte: »Ich bin nur in deiner Gewalt, weil ich mich nicht wehren konnte, als du mich gefunden hast. Sonst hättest du mir nichts antun können. Denn du bist ein Nichts.«
    Kords Augen blitzten. Er fauchte wie ein Tier und schlug sie noch einmal, härter diesmal. Sie sah Sterne vor den Augen, und der staubige Boden flog ihr entgegen.
     
    Sie war nicht sicher, wie lange sie dort lag. Schmerz und Durst machten sie blind, und sie nahm nichts anderes mehr wahr. Aber als sie wieder zu Bewusstsein kam und sich aufsetzte, waren nur noch Kord und sein Sohn Aric da. Odiana lag ein Stück entfernt auf dem Boden, hatte sich zusammengerollt und die Beine angezogen. Ihr Gesicht war unter dem Haar verborgen.
    Kord warf eine Lederflasche neben Isana. Das leise Gluckern ließ vermuten, dass nur ein winziger Schluck Wasser darin war. »Mach schon«, sagte er zu ihr. »Nichts drin bei der. Ich möchte, dass du siehst, was passiert.«
    Isana nahm die Flasche. Ihre Kehle brannte. Sie glaubte nicht, dass Kord die Wahrheit sagte, aber sie fühlte sich schwach, und ihr Hals schien mit Salz überzogen zu sein. Also zog sie den Stöpsel von der Flasche und trank, ehe sie recht begriff, was sie tat. Warmes Wasser, aber sauberes, floss ihr in den Mund. Ein halber Becher vielleicht, mehr gewiss nicht. Es konnte kaum etwas gegen ihren Durst ausrichten, aber wenigstens linderte es den höllischen Schmerz. Sie senkte die Flasche und blickte zu Kord auf.
    »Aric«, sagte der, »bring mir das Kästchen.«
    Aric wandte sich der Tür zu und zögerte dann. »Vater, vielleicht hat sie Recht. Ich meine, was Tavi am Fluss gesagt hat und so -«
    »Junge«, fauchte Kord und schnitt ihm das Wort ab. »Du bringst
mir jetzt das Kästchen. Und hältst ansonsten den Mund. Verstanden?«
    Aric wurde bleich. »Ja, Vater.« Er drehte sich um und verließ das Räucherhaus.
    Kord wandte sich wieder Isana zu. »Weißt du, Isana, bisher warst du einfach zu naiv, um Angst zu haben. Da will ich ein bisschen nachhelfen. Du sollst wissen, was jetzt passieren wird.«
    »Es ist sinnlos, Kord«, erwiderte Isana. »Du kannst mich genauso gut gleich umbringen.«
    »Wenn ich mit dir fertig bin.« Kord ging hinüber zu Odiana, bückte sich und packte sie beiläufig am Haar. Die Frau wimmerte, verdrehte die Schultern und versuchte, ihm zu entkommen. Kord nahm Locke um Locke mehr von ihrem Haar in die Hand, bis er den ganzen Schopf hielt. »Schau sie dir an. Ein harter Fall. Weiß, was sie tut. Sie kennt das Spiel. Und weiß, wie sie es überleben kann.« Er schüttelte das Haar, und Odiana wimmerte erneut. »Gibt sogar die richtigen Laute von sich. Nicht wahr, Mädchen?«
    Da sich Odiana von Kord weggedreht hatte, konnte Isana ihre Miene sehen. Die Augen der Wasserhexe waren hart, kalt, abwesend. Aber sie ließ ihre Stimme zittern. »B-bitte«, flüsterte sie. »Meister, tu mir nicht weh. Bitte. Ich mache alles, was du verlangst.«
    »Richtig so«, knurrte Kord und lächelte auf die Frau herab. »Das wirst du.«
    Aric öffnete die Tür und trat mit einem länglichen, flachen Kästchen aus glattem, poliertem Holz ein.
    »Mach es auf«, wies Kord ihn an. »Sie soll ihn sehen.«
    Aric schluckte. Dann trat er zu Odiana, die Kord immer noch am Haar hielt, und öffnete das Kästchen.
    Isana sah den Inhalt: Ein Metallband, vielleicht einen

Weitere Kostenlose Bücher