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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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festhalten. Ungefähr eine halbe Minute lang wiegte sie sich auf diese Weise und stöhnte, offensichtlich vor Vergnügen.
    Kord lächelte. Er sah Isana an. »Kleine dumme Hure.«
    Durch Odianas Körper ging ein Zucken, sie warf sich erneut ins Hohlkreuz. Abermals schrie sie, diesmal dünn und schrill, und rollte sich auf die Seite. Sie übergab sich heftig, obwohl sie kaum etwas im Magen hatte, um es auf den staubigen Boden zu speien. Ihre Beine und Arme verkrampften sich, und in ihrer Verzweiflung sah sie Isana flehend an. Wieder griff sie an den Ring um ihren Hals und zuckte erneut, heftiger diesmal. Dabei wälzte sie sich gefährlich nahe an den Kreis der Glut heran.
    Isana starrte die Frau verwirrt und entsetzt an, ehe sie aufsprang und zu Odiana taumelte, um sie vor dem Feuer zu retten. »Hör auf«, rief sie und blickte Kord an. Sie wusste, wie bleich und verzweifelt ihr Gesicht war, und sie entdeckte die Befriedigung in seiner Miene. »Hör auf! Du bringst sie um!«
    »Das wäre vielleicht eine Gnade«, meinte Kord. »Sie wurde schon gebrochen.« Aber zu Odiana sagte er selbstgefällig: »Gutes Mädchen. Bleib dort und sei ein gutes Mädchen. Tu, was dir gesagt wird.«
    Die Zuckungen hörten langsam auf. Isana zog Odiana ein Stück vom Feuer fort, nahm sie in die Arme und brachte ihren
Körper zwischen Odiana und Kord. Die Augen der Wasserhexe hatten wieder ihre Schärfe verloren, und sie schauderte immer wieder in Isanas Umarmung.
    »Was hast du ihr angetan?«, fragte Isana leise.
    Kord drehte sich um und ging auf die Tür zu. »Du musst einfach lernen, dass Sklaven Tiere sind, nichts weiter. Man richtet ein Tier mit Belohnungen und Strafen ab. Belohnt wird gutes Verhalten. Schlechtes wird bestraft. So zähmt man einen Wolf und macht einen Jagdhund aus ihm.« Er öffnete die Tür und fügte beiläufig hinzu: »Und das gilt genauso für Sklaven. Sind auch nur Tiere. Man kann sie für die Arbeit, die Zucht oder Sonstiges benutzen. Sie müssen nur abgerichtet werden.« Kord verließ das Räucherhaus, aber sie hörte noch, wie er sagte: »Aric, kümmere dich um das Feuer. Isana? Denk dran, morgen wirst du einen tragen.«
    Isana erwiderte nichts, sie war von dem, was sie mit angesehen hatte, wie betäubt, vor allem von Odianas Reaktion, als diese den Ring erkannt hatte, und ebenso von ihrem jetzigen Zustand. Sie betrachtete die andere Frau und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Die Frau blickte sie träge an und zitterte. »Jetzt ist es gut. Jetzt ist alles gut.«
    Isana hatte einen Kloß im Hals. »Er hat dir schon früher wehgetan. Nannte dich...« Sie sprach die Worte nicht aus.
    »Wehtun«, flüsterte Odiana. »Ja, oh Krähen und Elementare, solche Schmerzen. Ich hatte es vergessen. Vergessen, wie schlimm es ist.« Wieder bebte ihr Körper. »W-wie schön es ist.« Sie schlug die Augen auf, in denen abermals Tränen standen. »Sie können dich verändern. Du kämpfst und kämpfst dagegen an, aber sie verändern dich. Machen dich glücklich, wenn sie wollen. Bereiten dir Schmerzen, wenn du dich wehrst. Du veränderst dich, Hofmädel. Er kann es auch dir antun. Er kann dich dazu bringen, dass du ihn anbettelst, dich zu nehmen. Dich zu berühren. Das kann
er.« Sie wandte das Gesicht ab, obwohl erneut ein wohliger Schauer durch ihren Körper ging. »Bitte. Bitte töte mich, ehe er zurückkommt. Ich halte das nicht noch einmal aus. Ich kann nicht zurück.«
    »Schsch«, machte Isana und wiegte die Frau sanft. »Schsch. Ruh dich aus. Du musst schlafen.«
    »Bitte«, flüsterte Odiana, doch ihr Gesicht wurde langsam schlaff, und ihr Körper verlor seine Spannung. »Bitte.« Erneut schauderte sie, dann fiel ihr Kopf zur Seite.
    Isana legte sie so sanft wie möglich auf den Boden. Sie kniete über ihr, prüfte den Herzschlag und hielt ihr die Hand an die Stirn. Das Herz schlug zu schnell, und sie war zu heiß.
    Sie blickte Aric an, der neben einem Kübel für Kohle stand und sie beobachtete. Als sie ihn ansah, zog er den Kopf ein, wandte sich dem Kübel zu und begann, Kohle in einen Eimer zu schaufeln.
    »Sie braucht Wasser«, sagte Isana leise. »Nach dieser Tortur. Sie braucht Wasser, oder die Hitze bringt sie um.«
    Aric sah sie wieder an. Er nahm den Eimer, ging wortlos zum Glutring und schüttete die Kohle ins Feuer.
    Niedergeschlagen knirschte Isana mit den Zähnen. Wenn sie nur lauschen könnte, hätte sie vielleicht wichtige Dinge erfahren. Der Junge befolgte die Befehle

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